Lenovo X1 Tablet im Test: Das mobilste produktive ThinkPad

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Robert Kern
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Arbeiten am 2-in-1 mit Eingabevielfalt

Die 2-in-1-Geräteklasse fordert in der Regel Abstriche, wenn es um den Komfort der Eingabegeräte geht. Die ThinkPad-Reihe von Lenovo glänzt aber zumeist mit hervorragender Tastatur und erweitertem Mausersatz. Wie viel Komfortverlust muss man hinnehmen, oder gibt es sogar einen Zugewinn für den Nutzer? „Jedem das Seine“, ist das Motto der ThinkPad-X1-Eingabegeräte. Touchscreen, Stylus, Tracking Point und Touchpad streiten sich um die Gunst des Nutzers und bieten nach einer kurzen Lernkurve die Qual der Wahl.

Mausersatz in Form von TrackPoint und TrackPad
Mausersatz in Form von TrackPoint und TrackPad
Der Stylus trägt eine AAAA-Batterie
Der Stylus trägt eine AAAA-Batterie
Der klassische Trackpoint inmitten der Tastatur
Der klassische Trackpoint inmitten der Tastatur

Das Type-Cover des ThinkPad X1 Tablet wird über zwei ummantelte Magneten in der jeweiligen Position gehalten und zeigt dank gummierter Hartschale eine hohe Verwindungssteifigkeit.

Angewinkelt gedockt oder flach auf dem Tisch verhindert der Kunststoff das Nachwippen ebenso wie auf dem Schoß sehr effektiv. Das ist auch eine unbedingte Voraussetzung für die Nutzung des TrackPoints inmitten der Tastatur. Geübte Nutzer finden sich hier schnell zurecht, ansonsten verhilft das TrackPad zu präzisem Markieren, zum Setzen des Cursors oder anderen Aktionen, für die der Touchscreen zu ungenau ist. Die Milchglas-Oberfläche klickt sehr ansprechend und besitzt eine angenehme Haptik.

Ein Stylus mit guter Handschrifterkennung

Im Lieferumfang findet sich ja auch noch der ThinkPad Pen mit Wacom-Technologie und 2.048 Druckstufen. Er ist aus Metall gefertigt und damit angenehm wertig und kühl, wenn er aufgenommen wird. Der aktive Stift nutzt eine einzelne AAAA-Batterie und besitzt zwei programmierbare Tasten.

Nutzer des Edge-Browsers oder des Windows-10-Eingabefelds für die Universalsuche können dort mit einem Doppeltippen mit der Stiftspitze eine Zeile für handschriftliche Eingaben aufrufen. Die krakelige Handschrift des an Tastaturen gewöhnten Autors darf als herausfordernde Königsdisziplin für die Erkennungs-Software gewertet werden und wurde überraschend gut umgesetzt. Solange die Klaue sich an dieser Stelle nicht zu sehr gehen lässt, kommt man nur mit der Stifteingabe relativ weit. Für längere Texteingaben ist die Tastatur natürlich vorzuziehen, der Tablet-Charakter kommt nur nicht zu kurz.

Fast perfekte Tastatur für ein Detachable

Das mit 300 Gramm eher schwere Lenovo-Type-Cover schreibt sich angenehm dumpf und geräuscharm, der Druckpunkt hätte ein wenig deutlicher ausfallen können. Es ist schon erstaunlich, wie nahe Lenovo hier an eine Notebook-Tastatur herankommt und damit auch einen beinahe vollwertigen Ersatz liefert. Das An- und Abdocken geschehen dank der starken Magneten zielsicher, das Tastatur-Cover passt sich leicht unebenen Unterlagen an und sitzt mit Lenovos etwas unüblichem Ständer sehr fest. Auch im Betrieb auf dem Schoß gelingen Texte komfortabler, als erwartet. Im Dunkeln hilft die zweistufig einstellbare Hintergrundbeleuchtung.

Hintergrundbeleuchtete Tastatur
Hintergrundbeleuchtete Tastatur

Einzig das Layout mit der Funktionstaste links unten neben der STRG-Taste ist gewöhnungsbedürftig – dies resultierte im Test sehr oft in einer leeren Zwischenablage. Gelegentlich erforderte das ThinkPad X1 Tablet einen Neustart, weil die Tastatur nach dem Aufwachen partout keine Verbindung mehr aufbauen wollte. Hier muss Lenovo noch nachbessern.

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