Lenovo X1 Tablet im Test: Das mobilste produktive ThinkPad
6/7Ausdauernd und hitzig auf dem Tisch
Lenovo lässt den Intel Core m5-6Y54 im ThinkPad X1 Tablet von der Leine und vergleichsweise heiß laufen, wenn der Nutzer das Tablet nicht gerade in der Hand hält. Das Ergebnis sind deutlich höhere Benchmark-Werte im direkten Vergleich zum ebenfalls lüfterlosen Dell Latitude 7370 mit höher getaktetem Core m5-6Y57. Steht das X1 Tablet auf dem Tisch, erlaubt die Software dem SoC eine Temperatur von 80 °C, bei aktiviertem Tablet-Modus wird auf etwas über 1 GHz Takt gedrosselt, um die 65-°C-Grenze für den Chip einzuhalten.
Die Rückseite erwärmt sich dann nicht ganz so stark. Ohne das Limit erreicht der wärmste Punkt genau über dem Prozessor mit 54 °C schon eine gefühlt unangenehm heiße Temperatur. Für Video-Renderings und andere Aufgaben mit längerer Last über mehrere Threads stellt man das X1-Tablet besser mit angedockter Tastatur auf den Tisch, dann vollzieht der Core m5 seine Aufgaben auch nach 15 Minuten noch mit 2 GHz.
Modell | CPU | Turbotakt (max.) | 1 Thread | x Threads |
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Cinebench R15, Takt nach drei sequenziellen Durchläufen | ||||
Surface Book | Core i7-6600U | 3,4 GHz | 3,2 GHz | 2,8 GHz |
Surface Pro 4 | Core i5-6300U | 3,0 GHz | 2,9 GHz | 2,9 GHz |
Surface Pro 4 | Core m3-6Y30 | 2,2 GHz | 2,0 GHz | 2,0 GHz |
Galaxy TabPro S | Core m3-6Y30 | 2,2 GHz | 2,0 GHz | 2,0 GHz |
Dell Latitude 7370 | Core m5-6Y57 | 2,8 GHz | 2,1 GHz | 1,4 – 1,5 GHz |
Lenovo X1 Tablet | Core m5-6Y54 | 2,7 GHz | 2,2 GHz | 2,2 GHz |
Prime95, Takt nach 15 Minuten | ||||
Surface Book | Core i7-6600U | 3,4 GHz | – | 2,5 GHz |
Surface Pro 4 | Core i5-6300U | 3,0 GHz | – | 2,3 GHz |
Surface Pro 4 | Core m3-6Y30 | 2,2 GHz | – | 1,9 GHz |
Galaxy TabPro S | Core m3-6Y30 | 2,2 GHz | – | 1,6 GHz |
Dell Latitude 7370 | Core m5-6Y57 | 2,8 GHz | – | 1,2 – 1,3 GHz |
Lenovo X1 Tablet | Core m5-6Y54 | 2,7 GHz | – | 2,0 GHz |
Die Leistung und Systemgeschwindigkeit liegen dank 8-Watt-Envelope für den Core m5 deutlich näher an der von Ultrabooks, als an der von 2-Watt-Atom-Chips, die sonst oft in Tablets Verwendung finden. Die typische Leistungsaufnahme für diese CPU-Klasse wird von Intel mit 4,5 Watt angegeben, Lenovo hat sich hier entsprechend dem Kühlpotenzial eher am oberen Ende orientiert und nimmt dafür etwas höhere Temperaturen in Kauf. Die 8 GB Arbeitsspeicher des Testgeräts lassen auch mehrere geöffnete Tabs im Chrome-Browser zu, in Verbindung mit der Lite-on-SSD erhält man ein vollwertiges Arbeitsgerät. Die SSD ist mit SATA 6 GBit/s angebunden und auf sequenzielle Lesegeschwindigkeiten von 500 MB/s begrenzt, sequenzielles Schreiben erfolgt mit rund 270 MB/s. Als Bremse wird das schnelle Laufwerk nicht empfunden.
Die Akkulaufzeit der 37-Wh-Batterie im Lenovo ThinkPad X1 Tablet fällt weder unerwartet hoch noch niedrig aus, im PCMark 8 kommt das Gerät mit 4 Stunden und 3 Minuten auf einen guten Wert. Der Video-Dauertest liefert mit 6 Stunden und 47 Minuten ein besseres Ergebnis als beim Surface Pro 4 mit Core m3 und mit Core i5.
An die Ausdauer des Samsung Galaxy TabPro S kommt das ThinkPad-Tablet bei der Videowiedergabe nicht heran. Die Laufzeit mit Zusatzakku im Produktivitätsmodul wird in Kürze nachgereicht. Mit dem 45-Watt-Netzteil am USB Typ C wird das X1 Tablet während des Betriebs in 1,5 Stunden vollständig geladen.