Doom mit Vulkan: Benchmarks zeigen bis zu 66 Prozent mehr FPS

Wolfgang Andermahr (+1)
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Doom mit Vulkan: Benchmarks zeigen bis zu 66 Prozent mehr FPS

Wie Anfang Mai angekündigt, unterstützt Doom per Update ab sofort die API Vulkan. Erste Benchmarks zeigen: Auf einem schnellen Prozessor profitiert davon abermals in erster Linie AMD.

Die nachfolgenden Benchmarks wurden mit dem ComputerBase-Testsystem für Grafikkarten ermittelt, setzen also auf einen übertakteten Intel Core i7-6700K. Als Treiber kamen der AMD Crimson 16.7.2 und der GeForce 368.69 zum Einsatz, ältere Treiber profitieren vom Wechsel der API nicht.

Bis zu 66 Prozent mehr Leistung in Full HD

In Full HD legen alle drei getesteten Grafikkarten von AMD beachtlich an Leistung zu: Bei der Radeon R9 390 auf Basis der Hawaii-GPU sind es 48 Prozent, bei der Radeon RX 480 auf Basis des neuen Polaris-10-Grafikchips 46 Prozent und bei der Radeon R9 Fury X (Fiji) sogar 66 Prozent. Dem gegenüber stehen Leistungszugewinne von maximal acht Prozent bei der GeForce GTX 980 Ti von Nvidia. Eine Ursache soll die bisher nicht implementierte Unterstützung von Asynchronous Compute auf Grafikkarten von Nvidia sein, die allerdings nur GeForce GTX 1070 und GeForce GTX 1080 auf Basis von Pascal zu mehr Leistung verhelfen dürfte.

Doom mit Vulkan – 1.920 × 1.080
  • Maximale Details, TSSAA:
    • Radeon R9 Fury X @ Vulkan
      160,4
    • GeForce GTX 1070 @ Vulkan
      135,7
    • GeForce GTX 980 Ti @ Vulkan
      135,2
    • GeForce GTX 1070 @ OpenGL
      130,6
    • GeForce GTX 980 Ti @ OpenGL
      126,2
    • Radeon RX 480 @ Vulkan
      122,6
    • Radeon R9 390 @ Vulkan
      119,6
    • Radeon R9 Fury X @ OpenGL
      96,7
    • GeForce GTX 970 @ Vulkan
      93,8
    • GeForce GTX 970 @ OpenGL
      93,4
    • Radeon RX 480 @ OpenGL
      83,8
    • Radeon R9 390 @ OpenGL
      81,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

AMD platziert sich überdurchschnittlich gut

Der Rückstand, den GPUs von AMD gegenüber der durchschnittlichen Leistungsfähigkeit im Vergleich zu GPUs von Nvidia in Doom bisher aufwiesen, wird durch den Wechsel der API zu einem klaren Vorsprung. So schlägt die Radeon R9 Fury X die GeForce GTX 1070 jetzt deutlich, im Durchschnitt aller Spiele im Testparcours von ComputerBase liegt sie in Full HD hingegen um 20 Prozent zurück.

Der Wechsel auf die etwas höhere Auflösung von 2.560 × 1.440 Bildpunkten dämpft den Effekt nur leicht, die Zugewinne bei den Grafikkarten von AMD liegen dort bei 38, 40 und 52 Prozent. Damit positioniert sich AMD abermals signifikant besser als von anderen DirectX-11- oder OpenGL-Titeln mit demselben Testsystem gewohnt.

Doom mit Vulkan
Doom mit Vulkan – 2.560 × 1.440
  • Maximale Details, TSSAA:
    • Radeon R9 Fury X @ Vulkan
      110,4
    • GeForce GTX 1070 @ Vulkan
      87,9
    • GeForce GTX 1070 @ OpenGL
      85,6
    • GeForce GTX 980 Ti @ Vulkan
      85,1
    • GeForce GTX 980 Ti @ OpenGL
      84,7
    • Radeon RX 480 @ Vulkan
      79,0
    • Radeon R9 390 @ Vulkan
      77,4
    • Radeon R9 Fury X @ OpenGL
      72,6
    • GeForce GTX 970 @ OpenGL
      61,1
    • GeForce GTX 970 @ Vulkan
      60,6
    • Radeon RX 480 @ OpenGL
      56,4
    • Radeon R9 390 @ OpenGL
      56,2
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Weniger von Vulkan profitieren kann AMD hingegen unter Ultra HD, hier liegt der Leistungszugewinn mit der Radeon R9 Fury X bei nur noch 11 Prozent – der Flaschenhals liegt nicht in der API sondern der Leistungsfähigkeit der GPU. Doch der Vorteil reicht, um sich mit dieser API abermals an die Spitze der Rangliste zu schieben; die Konkurrenz legt auch hier noch weniger zu. Die im Vergleich aktuell noch nicht enthaltene GeForce GTX 1080 dürfte unter Berücksichtigung der bereits ermittelten Leistungsfähigkeit unter OpenGL mit Vulkan aber noch etwas schneller sein.

Leistungszugewinne durch Vulkan im Überblick
1.920 × 1.080 2.560 × 1.440 3.840 × 2.160
AMD Radeon R9 390 48 % 38 % -
AMD Radeon RX 480 46 % 40 % -
AMD Radeon R9 Fury X 66 % 52 % 11 %
Nvidia GeForce GTX 970 0 % -1 % -
Nvidia GeForce GTX 980 Ti 4 % 0 % 1 %
Nvidia GeForce GTX 1070 7 % 3 % 1 %

Andere Systeme zeigen andere Resultate

Wie in der Vergangenheit beim Wechsel anderer Spiele auf die Low-Level-API DirectX 12 bereits wiederholt gezeigt, sind die Zugewinne stark von den Anforderungen der jeweils gewählten Szene und dem verwendeten System abhängig. Beispiele liefern Tomb Raider, Hitman und Ashes of the Singularity.

Auch bei Doom haben andere Tester auch auf Grafikkarten von Nvidia durchaus beachtliche Zugewinne erzielen können. Golem.de kam auf einem nicht übertakteten Core i7-6700K in einer anderen Szene mit der GeForce GTX 1080 in Full HD auf einen Zuwachs von 25 Prozent, ein Nutzer im Forum von 3DCenter.de mit einem AMD FX-8320e auf einen Zuwachs von knapp 50 Prozent auf der GeForce GTX 970.

Stabil und fehlerfrei

Besitzern einer Grafikkarte mit einer GPU auf Basis der Graphics-Core-Next-Architektur (ab Radeon HD 7870 mit Tahiti-GPU) kann auf Basis der bisherigen Erfahrungen zum Wechsel auf die API Vulkan geraten werden. Die von Bethesda erwähnten potentiellen Instabilitäten oder Grafikfehler traten weder im einen noch im anderen Lager auf. Auch Inhaber einer aktuellen GPU von Nvidia sollten den Versuch wagen, erwähnenswerte Nachteile sind in der Regel nicht zu erwarten, Kombinationen aus schnellen GPUs und schwächeren Prozessoren versprechen hingegen ebenfalls stattliche Leistungsgewinne.

Anwender haben nach dem Update die Wahl

Wer aufgrund von Problemen doch auf Vulkan verzichten muss, kann dies auch nach der Installation des Patches für Doom und eines aktuellen Grafikkartentreibers tun. Beim Start von Doom in Steam erscheint ein neues Menü, das wahlweise den Start im OpenGL- oder im Vulkan-Modus erlaubt. Zudem kann in den Einstellungen unter dem Menüpunkt Erweitert > Grafik-API zwischen OpenGL und Vulkan gewechselt werden, falls eine der beiden Varianten Probleme bereitet.

Nicht alle Vorteile mit jeder Einstellung

Bethesda weist darauf hin, dass Asynchronous Compute auch auf Grafikkarten von AMD nur dann funktioniert, wenn keine Kantenglättung oder zur Kantenglättung – wie in den Benchmarks von ComputerBase – TSSAA genutzt wird. Weitere Details zum Update enthält die News zu dessen Freigabe.

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