Ubuntu Touch: Meizu Pro 5 Ubuntu Edition im Alltagstest

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Ferdinand Thommes
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Brot und Butter

Die Grundfunktionalitäten eines Smartphones sind immer noch Telefonie, SMS und das Surfen im Netz. Hierbei gibt sich das Pro 5 keine Blößen. Die Sprachqualität ist klar und deutlich. Parken von Anrufen sowie die Rufumleitung werden unterstützt. Kontakte werden von Gmail und von SIM-Karten importiert. Messaging ist ein Web-App-Container für mehrere Messaging-Dienste und unterstützt Gruppenchats. Es steht unter anderem aber auch TextSecure zur Installation bereit.

Als Browser kommt Ubuntus Qt-basierte Webbrowser-App zum Einsatz. Dank der guten Hardware-Unterstützung des Pro 5 macht das Surfen im Internet Spaß, da es flüssig von der Hand geht. Der Browser bietet Tabs und Bookmarks, ist ansonsten aber eher rudimentär. Einen privaten Modus gibt es nicht.

Anbindung an weitere Geräte und Dienste

Im letztjährigen Test des Meizu MX4 war einer der Hauptkritikpunkte die völlig unzulängliche Anbindung an einen PC per USB oder SSH. Diese Probleme sind gelöst, sowohl per USB als auch per SSH funktioniert der Kontakt wie erwartet. Alternativ lässt sich das Pro 5 mittels der App WifiTransfer anbinden, die es erlaubt, Daten vom und zum Gerät zu verschieben.

PC-Anbindung per Bluetooth
PC-Anbindung per Bluetooth

Die für viele Anwender wichtigen Google-Dienste sind zum überwiegenden Teil in der Sammlung Google Apps vertreten. Google Now ist allerdings nicht enthalten. Für Dienstleister wie Amazon, eBay, Facebook, Twitter und viele andere gibt es Web-Apps, die ohne langes Suchen direkt auf die entsprechende Webseite führen. Auch für Golem, Reddit, Heise News und andere News-Outlets gibt es diese Abkürzungen. ComputerBase ist an dem Thema ebenfalls dran.

Ubuntu Touch ist alltagstauglicher

Insgesamt ist Ubuntu Touch besser für den Einsatz im Alltag gerüstet als im letzten Jahr. Allerdings steht das Angebot an Apps in keinem Verhältnis zu dem von Android, auch wenn es mittlerweile viele wichtigen Sparten mit einer oder mehreren Apps bedient.

Konvergenz als Zukunftskonzept

Bei Canonical wird bereits seit Jahren ein Konzept verfolgt, dem sich so ziemlich alles andere unterordnet: Die verschiedenen Hardware-Plattformen sollen unter dem Stichwort Konvergenz verschmelzen. Die gleiche Codebasis soll vom eingebetteten Gerät des Internets der Dinge über Smartphones, Tablets, Notebooks, PCs, TVs und Kühlschränke bis hin zu Mainframes laufen – ganz wie es Microsoft mit Windows 10 umgesetzt soll.

Auch ein Ubuntu Phone soll so nach Anschluss an ein Display oder Smart-TV und entsprechende Eingabegeräte zum vollwertigen Ubuntu-PC mutieren und Desktop-Versionen aller für ARM-Prozessoren portierten Anwendungen samt den gewohnten Menüs und Schaltflächen zur Verfügung stellen, bei Microsoft heißt das Continuum für Windows 10 Mobile. Im Convergence-Mode bietet Ubuntu Touch zwei verschiedene Modi. Ein Icon in der Leiste erlaubt das Umschalten zwischen Desktop- und Phone-Modus.

Beim Meizu Pro 5 per Software nachgerüstet

Das Ubuntu-Tablet Bq Aquaris M10 ist im Gegensatz zu den bisherigen Ubuntu Phones von Hause aus für den Konvergenzmodus vorbereitet, da es einen Video-out-Port mitbringt. Allerdings ist die Hardware-Ausstattung des M10 ansonsten zu schwach, um flüssiges Arbeiten zu gewährleisten.

Das Meizu Pro 5 beherrscht, wie seine Vorgänger, standardmäßig noch keine Konvergenz, da ihm eben dieser Port fehlt. Diese Funktionalität wurde aber mit dem Upgrade auf OTA-11 im Juni per Software implementiert. Das Update bescherte dem Pro 5 Unterstützung für Wireless Display. Dazu bedarf es eines Miracast-Dongles, der am Monitor angeschlossen die Signale überträgt. Alle künftigen Ubuntu Phones sollen Konvergenz aber bereits per Hardware beherrschen.

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