AMD Radeon RX 460 im Test: Mit Gigabyte (2 GB) und Sapphire (4 GB) gegen GTX 950
6/8Leistungsaufnahme
Der Stromhunger im Desktop-Betrieb
Die Polaris-10-Modelle in Form der Radeon RX 480 sowie die Radeon RX 470 können im Desktop-Betrieb die moderne FinFET-Fertigung anders als Nvidias Pascal-Karten nicht in eine geringere Leistungsaufnahme umsetzen. Die Polaris-11-GPU auf der Radeon RX 460 schafft dies mit Hilfe des niedrigeren Leerlauf-Taktes. Der komplette Testrechner zieht dann mit 48 Watt fast zehn Watt weniger aus der Steckdose als mit einer eingebauten Radeon RX 480 – egal ob mit der Gigabyte- oder der Sapphire-Karte. Damit liegt die Radeon RX 460 auf dem Niveau der Pascal-Modelle.
Die Leistungsaufnahme in Spielen
Unter Spielelast geht die Gigabyte Radeon RX 460 WindForce OC genügsam zur Sache. Im Durchschnitt zeigt das Messgerät 124 Watt für den gesamten PC an, was nicht nur satte 57 Watt weniger als die vergleichbar schnelle Radeon R7 370 ist, sondern auch 14 Watt weniger als die GeForce GTX 950 ohne Stromanschluss. Als reiner Zahlenwert ist dies auf den ersten Blick nicht viel, angesichts der Spezifikation beide Lösungen von maximal 75 Watt dann aber wiederum ein deutlicher Unterschied.
Mit dem Sechs-Pin-Stromstecker, dem doppelten Speicher, der höheren Taktraten und vor allem dem erhöhten Power Target benötigt die Sapphire Radeon RX 460 Nitro im Durchschnitt mit 148 Watt 24 Watt mehr als die Gigabyte-Karte. Entsprechend zieht die Grafikkarte damit zehn Watt mehr aus der Steckdose als die GeForce GTX 950 ohne Stromstecker.
In den einzelnen Spielen können die Abstände deutlich variieren. Star Wars: Battlefront schmeckt allen AMD-Grafikkarten nicht, was die Leistungsaufnahme betrifft. Und daran ändert auch die Radeon RX 460 nichts, die in dem Spiel mit 140 Watt zwar deutlich weniger Energie benötigt als die Radeon R7 370, aber dafür selbst in der Gigabyte-Variante fünf Watt mehr als die GeForce GTX 950 zieht. In Rise of the Tomb Raider kann die Radeon RX 460 den Abstand dagegen vergrößern. In dem Spiel benötigt das Testsystem mit der Maxwell-Karte 146 Watt und mit dem Polaris-Konkurrenten dann nur 110 Watt.
Der Stromhunger auf YouTube
Der YouTube-Betrieb war bisher keine Stärke der Polaris-GPUs. Laut AMD deswegen nicht, da der Videodienst den VP9-Codec nutzt, den die Videoeinheit von Polaris zwar energieeffizient beschleunigen kann, die Unterstützung dafür aber noch im Treiber fehlt – und entsprechend die Shadereinheiten aushelfen müssen.
Bei der Radeon RX 460 gilt dies zwar immer noch, jedoch fallen die Messwerte bereits deutlich besser aus. So kommen sowohl die Gigabyte- als auch die Sapphire-Karte im Testrechner bei einem Full-HD-Video auf 67 Watt, derselbe Wert liegt auch bei einem Ultra-HD-Video vor. Das sind 22 Watt beziehungsweise 28 Watt weniger als mit der Radeon RX 480. Vor allem der Wert bei dem höher aufgelöstem Video ist sehr gut, denn diesen erreichen selbst die Pascal-Modelle von Nvidia nicht. Möglicherweise hilft im Videobetrieb das Power Gating in Polaris 11, das einzelne Compute Units deaktivieren kann – doch auch hierzu gibt AMD keine Details preis.