Amazon: Alexa in Echo und Echo Dot spricht Deutsch
Amazon bringt seinen vor rund zwei Jahren für die USA vorgestellten intelligenten Lautsprecher Echo jetzt auch nach Europa. Echo und der kompakte Ableger Echo Dot reagieren auf Zurufe des Nutzers, die von der Assistentin Alexa verarbeitet werden. So lassen sich Musik und Smart Home steuern sowie Fragen des Alltags beantworten.
Maschinelles Lernen und Cloud-Computing sind für Amazon wichtig, um Nutzern passende Empfehlungen für den Einkauf zu geben. Das Gehirn hinter Echo – Alexa genannt – sitzt ebenfalls in der Cloud und lernt zum einen durch Befehle eines individuellen Nutzers, wie diese umzusetzen sind, und zum anderen durch den größer werdenden Kreis an Personen, die Echo nutzen und mit Anfragen füttern. Seit November 2014 war Echo zunächst für Prime-Mitglieder in den USA und eingeladene Amazon-Kunden verfügbar, seit Juni 2015 kann die breite Masse den Lautsprecher kaufen.
50 Euro günstiger für schnelle Prime-Kunden
Die 235 × 84 × 84 Millimeter (H×B×T) große und rund ein Kilogramm schwere Röhre kommt ab dem 26. Oktober zum Preis von 179,99 Euro in den Farben Schwarz und Weiß auch nach Deutschland. Einfach so kaufen lässt sich Echo jedoch nicht, Amazon verschickt Einladungen an Interessenten, die sich für das Produkt vormerken lassen. Neue und bestehende Prime-Mitglieder, die vor dem 16. September um 18:00 Uhr eine Einladung für Amazon Echo anfordern, bekommen beim Kauf einen Rabatt von 50 Euro.
Auch den kleineren Echo Dot, der keinen großen Echo voraussetzt und Alexa auf mehr Räume erweitert, kann man nur mit einer Einladung von Amazon kaufen. Einen Rabatt für Prime-Kunden gibt es hier allerdings nicht, der Echo Dot kostet für alle Kunden 59,99 Euro und erscheint ebenfalls am 26. Oktober. Amazon will den Echo auch als Six- und Twelve-Pack mit Tragegriff anbieten, um große Wohnungen und Häuser vollständig mit Alexa zu vernetzen. Beim Six-Pack müssen Käufer nur fünf, beim Twelve-Pack nur zehn der Echo Dot bezahlen, es gibt also ein oder zwei Geräte kostenfrei.
Einfach nur „Alexa“ rufen – mit ESP noch genauer
Den neuen Echo Dot hat Amazon gegenüber der ersten Generationen, die nur in den USA verfügbar war, optisch leicht überarbeitet und mit einem neuen Sprachprozessor ausgestattet, der sogar marginal besser als der im großen Echo arbeiten soll. Die per Software-Update nachgelieferte Echo Spatial Detection (ESP) soll verhindern, dass mehrere Echo im Haus gleichzeitig auf den Sprachbefehl „Alexa“ anspringen.
Echo setzt sich im oberen Bereich der Einheit aus einem Ring zum Einstellen der Lautstärke, einem nach oben sowie sechs in alle Richtungen des Raumes zeigenden Mikrofonen, einer Aktionstaste und einer Taste zum Deaktivieren der Zuhörfunktion zusammen. Wird diese gedrückt, soll physisch keine Verbindung mehr zum Mikrofon bestehen. Ein um den Echo verlaufender LED-Ring signalisiert in Blau und Rot, ob Echo zuhört oder nicht.
Im Innern versteckt sitzt eine Ebene tiefer ein 2,5 Zoll großer Tieftonlautsprecher gefolgt von einem 2 Zoll großen Hochtöner. Die Audioausgabe erfolgt in 360 Grad, sodass der Echo nicht im Zimmer ausgerichtet werden muss. Dem Echo Dot fehlt der voluminöse Lautsprecher, er ist deshalb eher für einfache Antworten statt Musik gedacht und kostet daher auch 120 Euro weniger als der große Echo. Die Verbindung zu einem WLAN-Router erfolgt über MIMO-WLAN mit Unterstützung für 802.11a/b/g/n, die Verbindung zum Smartphone oder Tablet wird über Bluetooth gelöst.
Mit der Alexa-App mit bekannten Diensten verbinden
Über die zu Android, iOS und Fire OS kompatible Alexa-App wird der Echo eingerichtet. Die App ist auch dafür zuständig, dass Dienste anderer Anbieter über den Echo genutzt werden können. In Deutschland lassen sich mit Alexa zum Beispiel Taxis über mytaxi rufen, Nachrichten von Tagesschau und Spiegel Online abrufen, Rezepte von Kitchen Stories sowie Chefkoch vorlesen oder Musik über Spotify und TuneIn abspielen. Echo funktioniert natürlich aber auch mit Amazon-Diensten wie Prime Music oder Audible.
Das Smart Home per Stimme steuern
Neben Nachrichten und Unterhaltung nimmt die Steuerung von Smart-Home-Geräten eine wichtige Stellung bei Echo ein. Echo unterstützt Lampen, Lichtschalter, Thermostate und weiteres Smart-Home-Equipment von WeMo, Philips Hue, Innogy und Tado. Mit dem Alexa Skills Kit und dem Amazon Voice Service sollen Dritthersteller ohne Vorkenntnisse über Spracherkennungstechnologie einfach sogenannte Skills, also Alexa-Fähigkeiten, in ihre Dienste integrieren können, sowie Hardware-Hersteller mit wenigen Zeilen Code netzwerkfähige Geräte für Alexa bereit machen können.