Western Digital: WD Green kehrt als SSD zurück
Western Digital hat nach der SanDisk-Übernahme die ersten SSDs unter der Marke WD vorgestellt. Der Markenname WD Green feiert dabei sein Comeback: Bei den HDDs ausgemustert, gibt es WD Green nun als SSD. Hinzu gesellen sich die SSDs der Serie WD Blue, deren Hardware der SanDisk X400 entspricht.
Die milliardenschwere Übernahme von SanDisk bewies bereits, dass der einst reine HDD-Hersteller Western Digital die Zeichen der Zeit erkannt hat und künftig mit der schnelleren SSD-Technik in immer mehr Segmenten plant. Denn auch der Kundenstamm von Western Digital sieht sich immer mehr nach Flash-Speicher um, der nun mit den neuen WD-SSDs über den gewohnten Vertriebskanal bedient wird.
Unsere wichtigsten WD Händler und auch Kunden fordern eine immer größere Bandbreite an Flash-basierten Speicheroptionen [...] Die große Reichweite des WD Channels unterstützt uns dabei, Western Digital SSD-Lösungen bereitzustellen und wir sind sehr stolz auf die Entwicklung und den heutigen Launch der WD Blue und WD Green SSD. Wir sind überzeugt, dass sie in Sachen Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Kapazität genau die Vorteile bringen werden, die unsere Kunden gefordert haben.
Eyal Bek, Senior Director der Devices Business Unit von Western Digital
WD Blue alias SanDisk X400
Wie bei den Mainstream-HDDs für Client-Systeme verwendet Western Digital den Markennamen WD Blue nun auch für die Mainstream-Client-SSDs. Die Hardware der in den Formfaktoren 2,5 Zoll und M.2 2280 gefertigten Flash-Laufwerke mit 250, 500 und 1.000 GByte Speicherplatz entspringt der SSD-Serie SanDisk X400: Der Vier-Kanal-Controller Marvell 88SS1074 arbeitet zusammen mit dem von SanDisk und Toshiba (jetzt offiziell Western Digital und Toshiba) gemeinschaftlich produzierten 2D-TLC-NAND der 15-nm-Klasse. Hinzu kommt ein DRAM-Cache für die Mapping-Tabelle (LUT). Wenig verwunderlich fallen auch die Spezifikationen (PDF) weitgehend identisch zur X400 aus. Kleinere Abweichungen sind auf eine andere Firmware zurückzuführen.
SLC-Cache beschleunigt Schreibtransfers
Bis zu 545 MB/s lesend und 520 MB/s schreibend sollen die SATA-SSDs der Serie WD Blue erreichen. Die Schreibrate wird über einen Pseudo-SLC-Cache ermöglicht, andernfalls wäre der TLC-Speicher zu langsam. Rund 80.000 IOPS beim wahlfreien Schreiben und bis zu 100.000 IOPS beim wahlfreien Lesen sind typische Werte für die gehobene SATA-Klasse. Die anhand der Total Bytes Written (TBW) spezifizierte Mindesthaltbarkeit sieht eine Schreibleistung von 100 TByte (250 GB), 200 TByte (500 GB) und 400 TByte (1.000 GB) vor. Damit liegen die TBW-Angaben etwas höher als bei der X400. Im Gegenzug beträgt die Garantiezeit allerdings nur drei statt fünf Jahre.
M.2 teurer als 2,5 Zoll
Die unverbindlichen Preisempfehlungen liegen bei 99 Euro, 169 Euro und 339 Euro für die 2,5-Zoll-Version. Für die M.2-Module sieht der Hersteller trotz weniger Material je 10 Euro Aufpreis vor. Im Online-Handel werden die Preisempfehlungen aber bereits deutlich unterboten. Dies ist auch nötig, da sonst die Mittelklasse verfehlt würde.
WD Green heißt nun der SSD-Einstieg
Lange Zeit hatte Western Digital den Namen WD Green für HDD-Modelle mit niedrigem Energiebedarf genutzt. Im letzten Jahr wurden die WD-Green-HDDs jedoch mit der Serie WD Blue vereint. Der Name WD Green verschwand daraufhin von den Produktseiten. Doch jetzt ist der Begriff WD Green als SSD zurück und bezüglich der durch das „Green“ symbolisierten Sparsamkeit dadurch treffender denn je.
SM2256 ohne DRAM
Die WD-Green-SSDs (Datenblatt als PDF) mit 120 oder 240 GByte Nutzspeicher sind langsamer als die WD Blue und bilden die Einstiegsklasse als günstiger HDD-Ersatz. Hier setzt Western Digital ebenfalls auf 15-nm-TLC-Flash, kombiniert diesen aber mit Silicon Motions Einstiegs-Controller SM2256, der ohne einen DRAM-Cache auskommen muss. Entsprechend fallen vor allem die IOPS beim wahlfreien Zugriff niedriger aus. Beim Lesen sind es nur noch 37.000 Operationen pro Sekunde. Beim sequenziellen Transfer können die WD Green mit den Blue noch mithalten, auch hier hilft der SLC-Cache beim Schreiben. Die Mindesthaltbarkeit ist mit 40 TByte und 80 TByte TBW niedriger angesetzt, die Formatauswahl mit 2,5 Zoll oder M.2 dagegen identisch. Die Garantiezeit beträgt ebenfalls drei Jahre.
Während die WD-Blue-SSDs ab sofort verfügbar sind, sollen die WD-Green-SSDs im Laufe des aktuellen Quartals folgen. Die unverbindliche Preisempfehlung des 240-GB-Modells beträgt 89 Euro (2,5 Zoll) respektive 95 Euro (M.2). Für das 120-GB-Modell liegt noch kein Preis vor.