Runde Smartwatches im Test: Asus ZenWatch 3 und Samsung Gear S3 Classic im Vergleich
2/3Android Wear gegen Tizen
Viel geändert hat sich bei der verwendeten Software gegenüber der letzten Generation nicht. Android Wear wird den Winterschlaf erst Anfang 2017 mit Version 2.0 beenden. Tizen ist damit weiterhin das harmonischere Wearable-Betriebssystem, das gerade im Zusammenspiel mit der Lünette Freude bereitet. Der Aufbau der Menüführung greift konsistent auf ein Wählrad-Design zurück.
Einbußen muss das System respektive der Träger der Gear S3 hinsichtlich der Kompatibilität hinnehmen, die im vollständigem Umfang lediglich Galaxy-Smartphones vorbehalten ist. Android-Geräte anderer Hersteller werden hingegen lediglich mit einem eingeschränkten Funktionsumfang unterstützt. Wie schon bei der Samsung Gear S2 resultiert das im Test an einem Huawei Ascend Mate 7 im Fehlen der Menüpunkte Nachrichten und E-Mails. E-Mails werden zwar über die jeweilige Smartphone-Mail-App auf der Uhr angezeigt, das direkte Beantworten ist jedoch nicht möglich. Noch gravierender trifft es die SMS-Kurznachrichten, deren Unterstützung vollkommen entfällt. Andere Benachrichtigungen des Smartphones wie etwa WhatsApp-Nachrichten werden wie gewohnt ausgegeben. Eine iOS-Unterstützung bleibt vorerst angekündigt.
Punkte, die die Asus ZenWatch 3 mit Android Wear für sich verbuchen kann. Das Google-Betriebssystem ist mit sämtlichen Android-Smartphones ab Android 4.3 kompatibel und bietet bereits seit gut einem Jahr eine Unterstützung für iOS, wenn auch ebenfalls mit Einschränkungen.
Im Alltag alles beim Alten
Im täglichen Gebrauch geben sich beide Uhren äußerst souverän und erledigen ihre Hauptaufgabe – Benachrichtigungen vom Smartphone ans Handgelenk zu übertragen – sehr gut. So können etwa Benachrichtigungen ausgegeben, auf Nachrichten kann geantwortet oder die Musik gesteuert werden. Gespickt wird dies mit hilfreichen Funktionen wie der Navigation oder dem Einblick in die Vitalparameter. Die Hardware-Leistung ist bei beiden Uhren mehr als ausreichend, wenngleich die Samsung Gear S3 Classic ein flüssigeres Bediengefühl vermittelt.
Hinsichtlich der Individualisierungsmöglichkeiten hat Android Wear indes zu Tizen aufgeschlossen. War es bereits bei der Gear S2 möglich Ziffernblätter farblich und funktional anzupassen, wird diese Funktion nunmehr auch bei einigen Ziffernblättern der ZenWatch 3 geboten.
Fitnesssensoren und Genauigkeit
Bei den verbauten Fitnesssensoren zeigt sich ein mittlerweile gängiges Bild. Zwar bietet die Asus ZenWatch 3 lediglich die Analyse der Schritte, doch meistern beide Uhren dies sehr gut und weichen lediglich um ein bis zwei Prozent im Toleranzbereich ab. Die 1.000 gezählten Schritte werden mit 1.013 und 1.017 Schritten ausgewertet. Eine minimale Abweichung, die auf ein zu starkes Mitschwingen des Arms zurückzuführen sein könnte. Dessen ungeachtet kann festgehalten werden, dass die heutigen Wearables, gerade was die Schrittgenauigkeit angeht, den einstigen Wegbereitern wie Nike FuelBand SE oder Runtastic Orbit eindeutig überlegen sind.
Weil sie den Puls nicht messen kann, hat die ZenWatch 3 im weiteren Testparkour das Nachsehen. In drei Messszenarien, die sich aus Messungen während einer Ruhephase, während des Sports und kurze Zeit nach dem Sport zusammensetzen, gilt es einen möglichst genauen Puls zu analysieren. Als Referenz dient der Brustgurt Polar H7.
Auch hier hinterlässt die Samsung Gear S3 Classic ein sehr gutes Bild. Die Messung während der Ruhephase stimmt. In den anderen Szenarien weicht die Uhr jeweils um etwa einen Prozentpunkt ab. Damit schließt die Gear S3 Classic zum Vorgängermodell Gear S2 auf und reiht sich im oberen Feld der Messgenauigkeit ein – angeführt wird dieses jedoch weiterhin von der Motorola Moto 360 2nd Gen.