BitFenix Shogun: Gehäuse für zwei SSDs im RGB-Schaukasten
tl;dr: Zwei Seitenteile aus Echtglas und beleuchtete SSD-Schauplätze machen das neue BitFenix Shogun im Test zu einem echten Hingucker. Und 74 Liter Fassungsvermögen bieten viel Platz für Hardware und eine große Custom-Wasserkühlung. Klassische HDDs sollten aber noch einmal separat entkoppelt werden.
Gehäuse mit zwei SSDs im Schaufenster
Das geräumige PC-Gehäuse Bitfenix Shogun für 149 Euro besticht neben den 74 Litern Fassungsvermögen im schlichten Gewand mit zwei Seitenfenstern und den zwei auf Wunsch sogar per RGB-LED beleuchteten Schaukästen für SSDs. Im Innenraum hat sich BitFenix weitere Überraschungen einfallen lassen: Dort können über eine herausnehmbare Erweiterung des Mainboard-Trägers auch sehr breite E-ATX-Mainboards verbaut werden. Daneben werden die Formate ATX, Micro-ATX und ITX unterstützt. Viel Platz für Radiatoren und hohe Tower-Kühler gibt es auch.
Lieferumfang und Ausstattung
Zum Lieferumfang des BitFenix Shogun gehören schwarz lackiertes Schraubenmaterial, eine Hand voll Kabelbinder, ein Erweiterungsbracket für den Mainboardtray und eine Bedienungsanleitung in englischer Sprache. Das Handbuch besteht zum Großteil aus Skizzen und geht auf die üblichen Montageschritte beim PC-Zusammenbau ein. Der Eindruck ist lückenhaft.
Die im Midi-Tower bereits vorinstallierten 120-mm-Gehäuselüfter beginnen ab einer Spannung von 3,2 Volt zu rotieren und erreichen eine maximale Drehzahl von 1.200 U/Min. Alle drei Lüfter sind mit 3-Pin-Anschlüssen ausgestattet.
Position | Größe | U/min | Anschluss | Anlaufspannung |
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Front | 2 × 120 mm | 1.200 | 3-Pin | 3,2 Volt |
Heck | 1 × 120 mm | 1.200 | 3-Pin | 3,2 Volt |
Die Kombination aus zwei getönten Hartglasseitenteilen (Seiten), Stahl (Skelett), Aluminium (Deckel, Boden) und Kunststoff (Front, Heck) erzeugt im Fall des Shogun ein Gesamtgewicht von etwas mehr als 14 kg. Dafür können dank des mitgelieferten Erweiterungsbrackets Hauptplatinen bis hin zum E-ATX-Format, ein weniger als ein Dutzend Festplatten und bis zu sieben Gehäuselüfter aufgenommen werden. Obwohl theoretisch genügend Platz für einen 5,25"-Laufwerksschacht vorhanden wäre, verzichtet der Hersteller darauf.
BitFenix Shogun | |
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Mainboard-Format: | E-ATX, ATX, Micro-ATX, Mini-ITX |
Chassis (L × B × H): | 525 × 250 × 565 mm (74,16 Liter) Seitenfenster |
Material: | Kunststoff, Stahl, Aluminium, Glas |
Nettogewicht: | 14,15 kg |
I/O-Ports / Sonstiges: | 2 × USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1), 2 × USB 2.0, HD-Audio Beleuchtung (RGB) |
Einschübe: | 6 × 3,5"/2,5" (intern) 5 × 2,5" (intern) vollmodulare Laufwerkskäfige |
Erweiterungsslots: | 7 |
Lüfter: | Front: 2 × 140 mm oder 3 × 120 mm (2 × 120 mm inklusive) Heck: 1 × 120 mm oder 1 × 140 mm (1 × 120 mm inklusive) Deckel: 2 × 140 mm oder 3 × 120 mm |
Staubfilter: | Netzteil |
Kompatibilität: | CPU-Kühler: 192 mm GPU: 256 mm – 420 mm Netzteil: Unbeschränkt |
Preis: | 159,90 € |
Ausstattung außen
Auch wenn das BitFenix Shogun aus der Ferne betrachtet den Eindruck hinterlässt, es bestünde komplett aus Aluminium, sind die Front- und Heckabdeckung aus Kunststoff gefertigt und imitieren nur das Antlitz von Metall. Das richtige Aluminium ist wegen der schwarzen Lackierung allerdings ebenfalls nur sehr schwer im Deckel oder im Bodenelement nachzuweisen, es könnte genauso gut Stahl sein. Das Wissen um diese Einschränkungen schmälert den in Summe weiterhin stimmigen Auftritt. Im Frontcover ist ein 5,25"-Laufwerksschacht angedeutet, das ist allerdings nur ein Designelement, ein echter Slot versteckt sich dahinter nicht.
Während das linke Hartglasseitenteil nur geringfügig getönt ist, ist die gegenüberliegende Glaswand komplett lichtundurchlässig. Diese Lösung ist BitFenix gut gelungen, denn auf der einen Seite wird durch die zweite gläserne Wand das Erscheinungsbild deutlich aufgewertet, auf der anderen Seite möchte aber auch niemand auf die hinter dem Mainboardtray verlegten Kabel blicken. Beide Seitenteile sind mit vier dicken Rändelschrauben am Stahlkorpus befestigt und liegen auf Gummipuffern beziehungsweise Moosgummiband am Rand des Gehäuses auf. Das schützt das Glas und dämpft Resonanzen.
Die Rückseite des Midi-Towers hält im Gegensatz zur Front statt zwei nur einen 120-mm-Hecklüfter in Langlöchern bereit, alternativ kann am Heck auch ein 140-mm-Exemplar montiert werden. In der Front ist neben den bereits vorhandenen Lüftern ein weiterer 120-mm-Ventilator realisierbar. Es besteht aber auch die Möglichkeit statt der drei Lüfter mit 120-mm-Rahmenbreite zwei 140-mm-Modelle in die Front einzubauen.
Weder in der Front, noch im Deckel sind Staubfilter im eigentlichen Sinne eingesetzt. Zwar ist in beiden Anbauten Meshgitter zu finden, aber das ist nicht feinmaschig genug, um kleinere Staubpartikel daran zu hindern, in das Innere des Gehäuses einzudringen. Ausziehbare Nylonstaubfilter wie im Boden für das Netzteil wären auch an den erwähnten Stellen wünschenswert gewesen.
Im zwischen den beiden Anbauten gelegenen Panel sind zwei USB-2.0- und modernere USB-3.0-Anschlüsse eingelassen. Darüber hinaus finden sich hier zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen für den Soundaus- und den Mikrofoneingang.
Zentral ist im I/O-Panel ein runder Startknopf eingelassen, der im Betrieb weiß illuminiert wird. Eine dahinterliegende LED zeigt Festplattenzugriffe in roter Farbe an. Neben dem etwas kleineren Resetknopf auf der rechten Seite befindet sich ein gleichgroßer Taster, der die LED-Beleuchtung der beiden SSD-Showplätze steuert, die von außen durch das linke Glasseitenteil gut zu sehen sind.
Auch im Deckel ist Raum für zwei 140- oder drei 120-mm-Ventilatoren gegeben. Die Vorrichtung aus Stahl zu deren Befestigung überzeugt allerdings nicht: Die Materialstärke ist stellenweise so dünn, sodass sich Teile leicht verbiegen lassen.
Äußerlich ist das BitFenix Shogun gut bis sehr gut verarbeitet. Sämtliche Materialübergänge sind bündig, allerdings schließt das Frontcover am unteren Ende nicht sauber mit der Linie des Aluminiumfußes ab. Außerdem ist der Stahl an manchen Stellen etwas zu dünn geraten und senkt die Verwindungssteifigkeit des Gehäuses. Im Alltag ist dies aber weniger relevant.
Ausstattung innen
In den frontseitig montierten und modularen Laufwerkskäfigen finden bis zu sechs HDDs oder SSDs der Formate 2,5 und 3,5 Zoll Platz. Im unteren Teil bietet der von innen schwarz lackierte Midi-Tower zudem drei Stützen für überlange Grafikkarten.
Abseits des Laufwerkskäfigs lassen sich fünf weitere 2,5“-Datenträger verbauen. Zwei davon können auf der Rückseite des Mainboardtrays montiert werden, eine am Boden des Gehäuses. Für die beiden übrigen hat sich der Hersteller eine Besonderheit überlegt: Ein SSD-Bracket mit zwei sogenannten Chroma-Slots lässt sich im unteren Teil des Gehäuses installieren. Die SSDs werden parallel zum Seitenfenster montiert und zeigen Betrachtern somit nicht nur ihre Flanke. Dieser SSD-Schaukasten wird durch eine RGB-LED-Beleuchtung ergänzt, die für das Aura-System von Asus zertifiziert ist und sich über einen Schalter an der Gehäusefront auf Wunsch auch komplett abschalten lässt.
Auf der Rückseite bietet das Shogun mit 31 mm genügend Platz zum Verlegen von Kabeln. Drei Klettverschlüsse, einige Ösen und die Kabelbinder im Lieferumfang helfen bei der Befestigung, für ein ansprechenderes Erscheinungsbild sind vier Gummimanschetten im Mainboardtray eingelassen.
Während 2,5"-SSDs lediglich auf den Schienen aufgeschraubt werden, die anschließend in den Festplattenkäfig zu schieben sind, werden größere 3,5"-Exemplare mittels Metallstifte umgeben von runden Gummipuffern mit der Schiene verbunden. Das soll der Entkopplung zu Gute kommen.
Das BitFenix Shogun ist ein besonders modulares Gehäuse und lässt sich bis auf sein Kerngerüst nahezu vollständig zerlegen. Besonders beim Einbau größerer Komponenten oder einer Wasserkühlung kann dies sehr hilfreich sein.
E-ATX-Hauptplatinen sind möglich
Der taiwanische Hersteller hat sich noch eine weitere Besonderheit einfallen lassen. Durch ein mitgeliefertes Bracket kann der Mainboardtray um die Möglichkeit E-ATX-Hauptplatinen aufzunehmen erweitert werden. Da die Gummimanschetten des eigentlichen Trays in diesem Fall verdeckt werden, bietet die Erweiterung drei eigene Kabeldurchführungen.
An der Verarbeitungsqualität im Innenraum des BitFenix Shogun gibt es nichts zu beanstanden. Alle Materialübergänge und Kanten sind sauber entgratet, auch kleinere Bauteile wie die Festplattenkäfige sind für ihren Zweck verwindungssteif genug.