Breitbandausbau: M-net kündigt ersten G.Fast-Einsatz an
M-net ist der erste Provider in Deutschland, der den Übertragungsstandard G.Fast einsetzen will. Im Verlauf des Jahres können Kunden in München die entsprechenden Tarife buchen. Theoretisch sind damit Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s möglich, was davon in der Praxis übrig bleibt, ist derzeit noch nicht bekannt.
G.Fast soll den FTTB-Ausbau ergänzen, den M-net in München zusammen mit den Stadtwerken vorantreibt. Zwischen 2010 und 2014 wurde bereits die Innenstadt ausgebaut, bis 2021 sollen weitere Stadtteile außerhalb des Mittleren Rings hinzukommen, sodass am Ende 620.000 Wohneinheiten einen FTTB-Anschluss erhalten. Das entspreche knapp 70 Prozent aller privaten Wohnungen und Gewerbeeinheiten, so M-net.
G.Fast in Kombination mit Glasfaser-Ausbau
Beim FTTB-Ausbau werden die Glasfaserkabel bis in die Gebäude verlegt. Der Flaschenhals sind allerdings die Kupferleitungen innerhalb der Häuser, die die potentielle Bandbreite begrenzen. An dieser Stelle setzt G.Fast an, denn über eine herkömmliche Kupferleitung ist damit – zumindest unter Laborbedingungen und auf kurzer Distanz von knapp 100 Metern – eine Spitzengeschwindigkeit von über 1 Gbit/s möglich. Wie viel am Ende aber beim Kunden ankommt, lässt sich anhand solcher Resultate noch nicht sagen, entscheidend ist letztlich die Länge und Störanfälligkeit des Kabels. Nichtsdestotrotz können mit G.Fast die bestehenden Leitungen innerhalb eines Hauses genutzt werden, ohne dass teure und aufwändige Umbaumaßnahmen nötig sind.
M-net will nun jedes Gebäude mit G.Fast ausstatten, das beim Münchner Glasfaserausbau neu per FTTB erschlossen wird. Die Netzwerk-Technologie wie zum Beispiel die Distribution Point Unit (DPU) liefert Huawei. Die DPU „setzen in den Gebäuden die Datensignale aus dem Glasfasernetz der M-net in G.Fast-Daten um, die dann über die bestehenden Telefonleitungen in die Kundenwohnungen gelangen“, sagt Huaweis Deutschland-CTO Walter Haas.
Noch keine konkreten Details zu den Tarifen
Konkrete Details zu den Tarifen nennt M-net noch nicht. Dorit Bode erklärt als Sprecherin der Geschäftsführung lediglich: „Unsere Kunden können noch in diesem Jahr mit neuen, spannenden Angeboten rechnen.“ In der Vergangenheit war von einer Bandbreite mit bis zu 800 Mbit/s die Rede, die den Up- und Downstream umfasst.
Bei den Routern setzt M-net auf die FRITZ!Box 7582, die AVM auf der CeBIT 2016 präsentiert hat. Das Modell unterstützt sowohl Super-Vectoring als auch G.Fast.