AMD Ryzen & Intel Core i: DDR4-3200 bringt in Spielen teils mehr als eine teurere CPU
tl;dr: Wer einen neuen Prozessor kauft, benötigt oft auch neuen Speicher. AMD Ryzen und Intel Core i bieten aktuell offiziell maximal DDR4-2400 oder -2666 Platz. Außerhalb der Spezifikationen geht aber auch mehr. Und in aktuellen Spielen bringt der Wechsel auf DDR4-3200 teilweise mehr als der Griff zu einer schnelleren CPU.
Core i und Ryzen: Welchen DDR4-Speicher braucht es?
Auf den wiederholten Wunsch von Lesern hat ComputerBase weitere Benchmarks durchgeführt. Sie betrachten die Performance mit niedrigen Primär-Timings (14-14-14-32) auf dem Core i5-7600K bei DDR4-2400 sowie dem Ryzen 5 1600X bei DDR4-2666. Darüber hinaus wurden die Tests mit denselben CPUs mit Dual-Rank- anstatt dem bis jetzt genutzten Single-Rank-Speicher bei unverändertem Takt und Timings durchgeführt. Der neue Abschnitt „Niedrigere Timings und Dual vs. Single Rank“ findet sich direkt vor dem Fazit.
Das Jahr 2017 ist das Jahr der CPU: Intel Kaby Lake (Test), AMD Ryzen 7 (Test), AMD Ryzen 5 (Test) und Intel Core X (Test) sind bereits erschienen, und mit Ryzen Threadripper und Ryzen 3 sowie Intel Coffee Lake stehen weitere wesentliche Neuvorstellungen noch aus. Alle diese Plattformen setzen mittlerweile auf Arbeitsspeicher vom Typ DDR4. Und den gibt es mit Taktraten von effektiv 2.133 bis 4.333 MHz zu kaufen. Doch wie schnell sollte er sein?
Jede Plattform hat ihre eigenen Vorgaben, über DDR4-2666 geht aber aktuell keine offiziell hinaus. Können Anwender durch höhere Taktraten weitere Leistung in Spielen hinzugewinnen? Und trifft das womöglich auch auf das schon sehr breit ausgelegte Quad-Channel-Interface von Core X zu? Dieser Test liefert Antworten.
Von DDR4-2400 bis zu DDR4-3200. Von Core i5-7600K bis zu Ryzen 7 1800X.
Zur Analyse kommt unabhängig der Plattform neben dem maximalen offiziellen Speichertakt auch die Geschwindigkeit DDR4-3200 zum Einsatz, die aufgrund eines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses derzeit beliebteste Speichergeschwindigkeit abseits des Standards. Diverse Prozessoren sind im Testfeld vertreten. Dazu gehören die günstigeren Core i5-7600K und Ryzen 5 1600X, aber ebenso die höherpreisigen Ryzen 7 1800X und Core i7-7800X, sodass zwei der wichtigsten Preisklassen vertreten sind.
Die Ergebnisse können sich dabei durchaus sehen lassen: In der Tat erscheint es oftmals sinnvoller, mehr Geld in schnelleren Speicher statt in einen schnelleren Prozessor zu investieren.
Der Dank der Redaktion für die temporäre Bereitstellung des Core i7-7800X geht an dieser Stelle abermals an den Händler Caseking.de. Intel stellt traditionell nur die Topmodelle einer Serie bereit.
DDR4-2400, DDR4-2666 und DDR4-3200 im Vergleich
Die derzeit gängigsten Geschwindigkeiten für DDR4-Arbeitsspeicher sind DDR4-2400, DDR4-2666 und DDR4-3200. DDR4-2400 ist die maximale, offiziell freigegebene Taktrate für verschiedene Intel-Prozessoren wie die im Test genutzten Core i7-7600K und Core i7-7800X. DDR4-2666 ist das Maximum verschiedener anderer Intel-CPUs und der kompletten Ryzen-Serie von AMD, im Test vertreten durch den Ryzen 5 1600X und den Ryzen 7 1800X.
DDR4-3200 ist relativ günstig
DDR4-3200 als „OC-Speicher“ erfreut sich dagegen großer Beliebtheit, weil der Aufpreis gegenüber dem Standard gering ist. Wer 32 Gigabyte Arbeitsspeicher in Form zweier 16-Gigabyte-Riegel haben möchte, muss für DDR4-2400-Performance mindestens 221 Euro bezahlen. DDR4-2133 ist mit 214 Euro kaum günstiger und kostet Leistung. DDR4-2666 kostet mit 248 Euro gut zehn Prozent mehr, DDR4-3200 ist mit 259 Euro wiederum kaum teurer. Darüber wird es dann spürbar teurer:Für 32 Gigabyte DDR4-3600 sind gleich 389 Euro zu bezahlen. Der Griff nach DDR4-3200 erscheint damit attraktiv – sowohl in Bezug auf die Zukunftsfähigkeit als auch auf möglicherweise höhere Leistung?
Der im Test genutzte Speicher
Im Test wird als Speicher ausschließlich der G-Skill TridentZ RGB DDR4-3200 mit acht Gigabyte großen Modulen genutzt (F4-3200C16Q-32GTZR). In der 32-Gigabyte-Version kostet der RAM 312 Euro, er ist auch aufgrund der RGB-Funktion teurer als vergleichbarer Speicher. Die offiziell freigegebenen Timings belaufen sich auf CL16-18-18-38-1T, im Test wurde jedoch unabhängig vom Takt CL17-17-17-38-1T genutzt. Die Speichermodule stammen von Hynix, es handelt sich um Single-Rank-Speicher. Da jeder Riegel eine Kapazität von acht Gigabyte besitzt, können Dual-Channel-Systeme auf insgesamt 16 Gigabyte zurückgreifen, das Quad-Channel-Systeme mit dem Core i7-7800X hingegen auf 32 Gigabyte. Auswirkungen auf die Leistung in den getesteten Spielen hat die höhere Kapazität nicht.