Radeon RX Vega 56 Red Devil im Test: PowerColors Teufel und Sapphires Nitro+ im Duell
3/4Lautstärke und Temperatur
Im Auslieferungszustand ist die PowerColor Radeon RX Vega 56 Red Devil mit 40,5 Dezibel recht laut. Im Vergleich zum Referenzdesign liegt der Geräuschpegel zwar deutlich niedriger, für eine derart große Partnerkarte jedoch – wie auch der Werkszustand der größeren Radeon RX Vega 64 Red Devil – überraschend hoch. Der Grund ist in der sehr hohen ASIC-Power und der recht niedrigen Ziel-Temperatur zu finden. Das kann die Sapphire Radeon RX Vega 56 Nitro+ ab Werk besser. Darüber hinaus agieren die Lüfter zum Start sehr aggressiv. Sie drehen zunächst hörbar auf und werden erst im Anschluss auf ein niedrigeres und dauerhaft gültiges Niveau gebremst. Das machen zwar alle Vega-Grafikkarten, mit dem OC-BIOS der Grafikkarte von PowerColor fällt es aber sehr deutlich auf.
Eine völlig andere Grafikkarte erhält der Käufer mit dem Silent-BIOS. Mit dem wird die Radeon RX Vega 56 Red Devil nur noch 34 Dezibel „laut“, selbst in leisen Spielszenen ist das als angenehm leise zu bezeichnen. Damit liegt der 3D-Beschleuniger auf demselben guten Niveau wie das Konkurrenzprodukt von Sapphire. Die Lüfterdrehzahl beträgt geringe 1.200 Umdrehungen in der Minute, 700 Umdrehungen weniger als mit dem OC-BIOS. PowerColor und Sapphire nehmen sich bei Drehzahl und Lautstärke in diesen Einstellungen nichts.
Mit dem „Standard“-BIOS erreicht die Grafikkarte 39 Dezibel. Das ist zwar etwas leiser als mit dem OC-BIOS, groß ist der Unterschied jedoch nicht. Unabhängig vom BIOS beträgt die Anlaufdrehzahl der Lüfter immer 1.150 Umdrehungen. Laufen sie, hört man sie – wenn auch leise.
Die Temperaturen sind durchweg niedrig
Selbst mit dem Silent-BIOS wird die GPU der PowerColor Radeon RX Vega 56 Red Devil nicht wärmer als 75 Grad Celsius. Und auch der HBM2-Speicher bleibt mit 80 Grad noch ein gutes Stück vom kritischen Bereich entfernt. Im Werkszustand mit OC-BIOS kommen die GPU auf 71 Grad und der Speicher auf 75 Grad.
Leistungsaufnahme
Im Auslieferungszustand benötigt die PowerColor Radeon RX Vega 56 Red Devil beim Spielen im Schnitt 332 Watt – 30 Watt mehr als eine Radeon RX Vega 64 im Referenz-Design. Mit dem Standard-BIOS sinkt der Leistungsbedarf auf 292 Watt und damit liegt die Grafikkarte exakt auf dem Niveau der Sapphire Radeon RX Vega 56 Nitro+. Mit dem Silent-BIOS bleiben noch 263 Watt übrig, 30 Watt mehr als AMDs Referenzdesign der Radeon RX Vega 56 benötigt.
Auf dem Windows-Desktop kommt die Grafikkarte auf einen Messwert von 14 Watt. Damit platziert sich die Radeon RX Vega 56 Red Devil genau zwischen der Referenzkarte und dem Sapphire-Modell. Da die gesamte Differenz aber gerade einmal vier Watt beträgt, sollte dies in der Kaufentscheidung keine Rolle spielen.
Übertaktbarkeit
Die PowerColor Radeon RX Vega 56 Red Devil lässt per manuellem Overclocking einen um acht Prozent höheren GPU-Takt zu, bevor es zu einem Absturz kommt. Der höchste DPM-State kann damit von 1.590 MHz auf 1.717 MHz gesetzt werden, was in Spielen bei maximiertem Power Limit rund 100 zusätzliche Megahertz bringt. Der acht Gigabyte große HBM2-Speicher lässt ein Plus von 100 MHz, der Takt beträgt dann 900 MHz. Mehr ist nicht ohne Grafikfehler mögllich.
Je nach Spiel steigt die Performance in Folge dessen um sechs bis acht Prozent. Allerdings steigen auch die Leistungsaufnahme und die Lautstärke deutlich an. So benötigt die GPU je nach Spiel nochmals zwischen 40 und 80 Watt mehr und die Lüfter agieren um 400 Umdrehungen schneller. Das ist deutlich wahrnehmbar und als sehr laut zu bezeichnen.