Mate 20 Lite im Hands-On: Huawei will die Mittelklasse für 399 Euro aufmischen
tl;dr: Ungewöhnliche Strategie bei Huawei: Das Unternehmen hat zur IFA 2018 mit dem Mate 20 Lite zuerst die günstige Variante eines neuen Flaggschiffs angekündigt, dessen Vorstellung für Oktober erwartet wird. Das Mate 20 Lite mit 6,3 Zoll großem Display, Notch, zwei Dual-Kameras, Kirin 710 und 3.750-mAh-Akku kostet 399 Euro.
Huawei sagt, das Mate 20 Lite sei Vorbote einer neuen Mate-20-Serie. Das Topmodell Mate 20 Pro könnte bisherigen Gerüchten zufolge innerhalb der nächsten zwei Monate vorgestellt werden, vermutlich im Oktober. Heute konzentriert sich Huawei aber erst einmal auf das Mate 20 Lite, mit dem das Unternehmen ab Anfang September die Mittelklasse aufmischen will.
Großes Display, kleiner Rahmen
Das Mate 20 Lite bietet mit 6,3 Zoll ein großes Display, das Smartphone selbst ist dank schmaler Bildschirmränder aber nicht überdimensioniert oder unbequem in der Hosentasche zu tragen. ComputerBase konnte das Mate 20 Lite über die letzten Tage ausprobieren und sich einen Ersteindruck von dem Smartphone verschaffen. Die Verarbeitung liegt durchweg auf hohem Niveau. Die dünnen Displayränder erreicht Huawei ohne OLED-Display, nur unten ist das „Kinn“ dicker. Das Display ist hell genug für den Außeneinsatz, bietet kräftige Farben und mit 1.080 × 2.340 Pixeln eine hohe Auflösung (409 ppi).
Zwei Dual-Kameras mit KI-Funktion
Das Mate 20 Lite ist eines von wenigen Smartphones mit je zwei Kameras auf der Rück- und Vorderseite. Jeweils ein zusätzlicher Sensor mit 2 Megapixel ist für die Berechnung der Tiefenunschärfe zuständig, sodass sich nicht nur über die Hauptkamera, sondern auch über die Selfie-Kamera Porträtaufnahmen schießen lassen. Die vordere Kamera bietet mit 24 Megapixel zudem eine besonders hohe Auflösung und eine f/2.0-Linse.
Die hintere Kamera kommt auf 20 Megapixel und hat mit f/1.8 eine lichtstarke Optik. In der folgenden Galerie finden sich eine Handvoll Beispielaufnahmen der Hauptkamera. Bei Nacht schwächelt das Smartphone ein wenig, außerdem wirken die Farben im optionalen KI-Modus, der wie beim P20 Pro (Test) eine Szenenerkennung durchführt, zu intensiv. Bei Tageslicht schießt das Mate 20 Lite jedoch durchweg gute Fotos.
Als Prozessor ist mit dem Kirin 710 eine noch relativ junge Lösung der gehobene Mittelklasse verbaut. Das SoC bietet acht Kerne, aufgeteilt in vier Cortex-A73 mit bis zu 2,2 GHz und vier Cortex-A53 mit bis zu 1,7 GHz. Die Grafikeinheit Mali-G51 MP4 dürfte für viele Spiele ausreichend schnell sein, zudem wird das SoC in 12 nm gefertigt, was einen effizienten Betrieb gewährleistet. Da das SoC im Gegensatz zum Kirin 970 nicht mit einer diskreten Neural Processing Unit (NPU) ausgestattet ist, finden die Berechnungen für die KI-Funktionen der Kamera in Software über die CPU statt.
Für den Akku mit 3.750 mAh gibt Huawei Laufzeiten von bis zu 17 Stunden für Video, 23 Stunden für Telefongespräche, 11 Stunden für die Internetnutzung, 107 Stunden für Musik und 500 Stunden im Standby an. Apropos Musik: Das Mate 20 Lite ist neben USB 2.0 Typ C noch mit einer 3,5-mm-Kopfhörerbuchse ausgestattet.
Das nächste Glas-Smartphone
Hinsichtlich des Designs setzt Huawei auf Hochglanz pur. Der glänzende Metallrahmen hält zwei Hälften aus Glas zusammen, die anfällig für Fingerabdrücke sind und das Smartphone zur rutschigen Angelegenheit machen. In den letzten Tagen ist das Smartphone immer mal wieder von nicht vollständig planen Oberflächen weggerutscht oder beinahe aus der Hand gefallen. Im perfekt sauberen Zustand sieht das Mate 20 Lite allerdings durchaus schick aus. Außerdem stimmt die Ergonomie hinsichtlich der Positionen von Tasten und Fingerabdrucksensor.
ComputerBase konnte das Mate 20 Lite in dem relativ dezenten Schwarz ausprobieren, es gibt mit Sapphire Blue und Platinum Gold aber auch noch deutlich knalligere Farben.
Vorbestellungen für das Mate 20 Lite nimmt Huawei ab sofort entgegen und startet in diesem Rahmen noch bis zum 6. September eine Aktion, bei der Käufer der Varianten in Schwarz und Blau kostenfrei einen Amazon Echo im Wert von rund 100 Euro erhalten.
Huawei Mate 20 Lite | |
---|---|
Software: (bei Erscheinen) |
Android 8.1 |
Display: | 6,30 Zoll, 1.080 × 2.340 409 ppi LCD |
Bedienung: | Touch, Fingerabdrucksensor |
SoC: | HiSilicon Kirin 710 4 × Cortex-A73, 2,20 GHz 4 × Cortex-A53, 1,70 GHz 12 nm, 64-Bit |
GPU: | Mali-G51 MP4 |
RAM: | 4.096 MB |
Speicher: | 64 GB (erweiterbar) |
1. Kamera: | 20,0 MP, 1080p LED, f/1,80, AF |
2. Kamera: | 2,0 MP, f/1,80, AF |
3. Kamera: | Nein |
4. Kamera: | Nein |
5. Kamera: | Nein |
1. Frontkamera: | 24,0 MP, 1080p f/2,00 |
2. Frontkamera: | 2,0 MP, f/2,0 |
GSM: | GPRS + EDGE |
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
LTE: | Advanced ↓600 ↑150 Mbit/s |
5G: | Nein |
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct |
Bluetooth: | 4.2 LE |
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou |
Weitere Standards: | USB-C 2.0, NFC |
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM |
Akku: | 3.750 mAh fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 75,3 × 158,3 × 7,60 mm |
Schutzart: | – |
Gewicht: | 172 g |
Preis: | 399 € |
ComputerBase hat Informationen und ein Leihgerät zu diesem Artikel von Huawei unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der Veröffentlichungszeitpunkt.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.