Store Wars: Auch Discord lockt Entwickler mit niedriger Provision
Discord will Entwicklern ab nächstem Jahr die Möglichkeit geben, Spiele über den eigenen Discord Store mit lediglich 10 Prozent Umsatzprovision zu vertreiben. Dafür wird eine Self-Service-Plattform geschaffen. Die günstigen Konditionen können als Reaktion auf den kürzlich gestarteten Epic Games Store gesehen werden.
90 Prozent Eigenanteil solle Entwickler unterstützen
Erst im Oktober dieses Jahres wurde der Discord Store im Rahmen einer Beta-Phase weltweit verfügbar. Zunächst startete die Plattform mit rund 80 Titeln, mittlerweile ist die Anzahl an angebotenen Spielen dreistellig. Nun kündigt der Dienst – der ursprünglich vor knapp vier Jahren als Text- und Sprachchat für Gamer startete – in einem Blogeintrag an, die beanspruchte Provision am Umsatz mit Videospielen im eigenen Store auf lediglich 10 Prozent zu senken. Ab 2019 sollen Entwickler Spiele jeglicher Größe über eine Self-Service-Plattform eigenständig publizieren können; die verbleibende Abgabe an Discord decke lediglich die Betriebskosten. Das Unternehmen merkt zudem an, diese Provision in Zukunft weiter senken zu wollen.
Als Grund für die anstehende Vergünstigung nennt Discord das Ziel, Spieler wie Entwickler unterstützen zu wollen. Letzteren solle durch den gesteigerten Gewinn die Möglichkeit gegeben werden, sich voll und ganz auf die Entwicklung ihrer Spiele zu konzentrieren.
Turns out, it does not cost 30% to distribute games in 2018. After doing some research, we discovered that we can build amazing developer tools, run them, and give developers the majority of the revenue share.
[Starting in 2019,] no matter what size, from AAA to single person teams, developers will be able to self publish on the Discord store with 90% revenue share going to the developer. We believe if we iterate and work with developers, we can reverse platform fragmentation in the game industry while connecting developers and players closer together.
Discord
Reaktion auf Epics Vorstoß gegen Valve
Hinter der werbewirksamen Argumentation lässt sich jedoch eine Reaktion auf Epic Games kürzliche Bekanntgabe der eigenen Provisionen erkennen: Anfang des Monats sagte der Anbieter mit 12 Prozent Umsatzprovision Valves Vertriebsplattform Steam den Kampf an. Bis Ende November mussten Publisher 30 Prozent des Umsatzes von Verkäufen auf Steam an Marktführer Valve abtreten. Zwar gestand die Plattform Ende November dem Vertrieb erfolgreicher Titel Vergünstigungen ein, mit den neuen Konkurrenten kann sie diesbezüglich allerdings nicht mithalten.
Potentielle Kunden locken sowohl Epic als auch Discord mit kostenlosen und exklusiven Titeln: Während im Epic Games Store fortan zweiwöchentlich ein Spiel verschenkt wird, ist über Discords Nitro-Abonnement zweiter Stufe ein Portfolio von über 60 Spielen gratis verfügbar. Epic kann sich zudem auf die große Spielerschaft des populären Fortnites berufen, während Discord über 200 Millionen registrierte Nutzer meldet. Doch auch die Entwickler stärken den aufstrebenden Stores den Rücken: Vom Plattformwechsel und einer zumindest zeitweiligen Exklusivität versprechen sie sich einen größeren Hebel im Kampf um bessere Konditionen.
Verbesserungen der Chat-Funktion sollen folgen
Darüber hinaus kündigt Discord an, das Konzept verifizierter Server auszubauen, um Publishern und Entwicklern eine einfache Möglichkeit zu geben, mit ihrer Spielergemeinschaft zu kommunizieren. Zu diesem Zweck soll auch der Reiter Aktivität auf der Startseite des Dienstes um neue Inhalte erweitert werden. Auch die Arbeit an Discords Kernfunktion wurde fortgesetzt: In den nächsten Wochen und Monaten will der Anbieter „eine ganze Reihe“ an Verbesserungen für den Text- und Sprachchat veröffentlichen, die auch das Feedback der Nutzer bedienen.
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3,9 SterneDiscord ist eine moderne Chat-App für (Gaming-)Communities, die Text- und Sprachchat beherrscht.
- Version 0.0.326, macOS Deutsch
- Version 0.0.75, Linux Deutsch
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