Fabrikausbau: Intel vor 11-Milliarden-USD-Investition in Israel
Nach der Ankündigung von Intel im Dezember, drei Fabrikstandorte in den USA, Irland und Israel aufzurüsten, geht hinter den Kulissen das Tauziehen darum weiter, wer den größten Teil bekommt. Israel bringt sich mit einer Investitionssumme von knapp 11 Milliarden US-Dollar nun in Front, vor allem dank staatlicher Unterstützung.
Israels Intel-Standort vor großem Ausbau
Israel gewährte bereits bei den bisherigen Vorhaben massive Unterstützung, beispielsweise durch rund fünf Prozent Baukostenzuschüsse und Steuererleichterungen über einen längeren Zeitraum. Ähnlich wird das auch in den USA gehandhabt, Intels Fabriken in Oregon sind erst durch die Anreize überhaupt dort angesiedelt worden. Während sich Oregon aber ebenfalls einen Teil der Ausgaben für die Weiterentwicklung und den Ausbau verspricht, könnte der größte Anteil nach Israel gehen. Wenngleich eine offizielle Bestätigung von Intel noch aussteht, geht der israelische Finanzminister Moshe Kahlon über Twitter in die Offensive und kündigt das Vorhaben an.
Wie Globes berichtet, soll der Staat Israel auf Anfrage von Intel zehn Prozent der Investitionssumme stemmen. Im Gespräch ist ein Gesamtwert von 40 Milliarden NIS, was knapp elf Milliarden US-Dollar entspricht, die staatliche Beihilfe soll bei 4 Milliarden NIS liegen. Im vergangenen Jahr hatte Intel beim angekündigten Ausbau des Werks in Kiryat Gat, Israel, bereits 3 Milliarden NIS von staatlicher Seite als Zuschuss erhalten. Die Fabrikanlagen werden aktuell auf die 10-nm-Fertigung umgerüstet.
Auch Oregon und Irland werden ausgebaut
Doch nicht nur in Israel freut man sich auf die Ansiedlung neuer Arbeitskräfte. Auch Oregon und Irland hoffen auf einen großen Teil des Kuchens. Wie die exakte Größe des Stücks jedoch ausfällt, ist nach wie vor nicht klar. Die jeweiligen lokalen Medien frohlocken mit tausenden Arbeitsplätzen zuerst für Bauarbeiter und später für zumindest noch einige Hundert Techniker.
The Oregonian erwartet, dass Intel die D1X-Fabrik als ein Standort für Forschung, Entwicklung und Massenproduktion in Hillsboro um eine dritte Ausbaustufe erweitern wird. The Irish Times spekuliert noch weitgehend, dass die bisherige Fabrik in Leixlip entweder aufgewertet wird oder eine zweite entstehen soll. Zumindest für ersteres verdichten sich die Anzeichen. Wie groß die jeweiligen Vorhaben am Ende aber werden, wird sich im Laufe des Jahres nach und nach herausstellen.
Israelische Medien berichten vom Rande des Besuchs des Intel-CEOs Swan in ihrem Land, dass sich der Fabrikausbau um mindestens 6 Monate bis 12 Monate verzögere. Mehrere Zulieferer bestätigten die Aussagen, ein neuer Termin wurde bisher aber nicht genannt. Ursprünglich sollte der Bau bereits in der ersten Hälfte dieses Jahres beginnen. Intel hat fünf Jahre Zeit für die Umsetzung, damit die bewilligten staatlichen Beihilfen auch genutzt werden können, sonst wären diese hinfällig.