Intel Core i5-9400F im Test: CPU mit sechs Kernen, aber ohne iGPU
2/3Testmethodik und Testergebnisse
Für die Tests in Anwendungen wurde auf das seit der Einführung von AMD Ryzen 2000 (Test) im April genutzte Testsystem zurückgegriffen. Die bisher genutzten Einstellungen wurden beibehalten. Alle CPUs wurden dabei gemäß ihren offiziellen Spezifikationen getestet. Bei Intels Coffee-Lake-(Refresh-)Prozessoren kam deshalb DDR4-2666, bei AMDs Ryzen-Prozessoren DDR4-2666 (Ryzen 1000) respektive DDR4-2933 (Ryzen 2000) zum Einsatz. Die Timings betrugen in jedem Fall CL15-15-15-35-1T. Für die klassischen Anwendungstests wurde damit auch weiterhin die GeForce GTX 1080 Ti Strix OC von Asus genutzt, was auch den Teil der Messungen zur Leistungsaufnahme einschließt. So wird die vollständige Vergleichbarkeit zu allen bisher getesteten CPUs gewährleistet.
Spiele-Benchmarks mit abweichendem Testsystem
Die Spiele-Benchmarks nutzen hingegen die Asus GeForce RTX 2080 Ti Strix OC mit Grafiktreiber GeForce 416.34 und schärferen Speicher-Timings von CL14-14-34-1T. Parallel wurden im Zuge der zuletzt notwendigen Fehleranalyse auch alle Spiele-Benchmarks neu aufgesetzt und alle Werte neu ermittelt.
Titel | Detailstufe | Benchmark-Typ |
---|---|---|
Assassin's Creed Origins | Extreme High | Savegame |
Kingdom Come: Deliverance | Ultrahoch | Savegame |
Far Cry 5 | Ultra | Savegame |
GTA V | Ultra | Kampagne (Savegame) |
Total War: Warhammer | Ultra | Kampagne |
Project Cars 2 | Ultra | Freies Rennen (Spa) |
Wolfenstein II | Mein Leben! | Savegame |
Destiny 2 | Höchste | Savegame |
Overwatch | Ultra | Mehrspieler-Match auf Dorado |
Ghost Recon Wildlands | Hoch | Kampagne (Savegame) |
Star Wars Battlefront II | Ultra | Kampagne (Savegame) |
Benchmarks in Anwendungen
Moderne Anwendungen profitieren von Kernen, Threads und Takt. Intels kleinste Sechs-Kern-Prozessoren bieten nur sechs Threads und keine Unterstützung für Hyper-Threading, außerdem fällt der Takt nicht exorbitant hoch aus. Folglich rangieren sie klassisch im Mittelfeld, müssen sich dort aber weiterhin AMD geschlagen geben, der aus sechs Kernen zwölf Threads macht.
Gegenüber dem Vorgänger Core i5-8400 ist der Zuwachs minimal, im Schnitt 100 MHz mehr bringen in Anwendungen am Ende knapp drei Prozent mehr Leistung.
Der Zusatztest mit fest fixiertem Powerlimit auf 65 Watt (65 Watt LT im Diagramm), das die CPU in Extremszenarien in Zaum hält, zeigt: Der Eingriff hat bei dieser CPU im Alltag in den genutzten Benchmarks keinerlei Einfluss. Insofern ist die gezeigte Leistung auch auf einem OEM-Mainboard mit fest definiertem TDP-Leistungsaufnahme-Parameter gegeben.
Benchmarks in Spielen
Spiele in Full HD bei maximalen oder sehr hohen Details stellen unter Verwendung einer GeForce RTX 2080 Ti in vielen Fällen die CPU in den Mittelpunkt. Getestet wird „im CPU-Limit“. Mit höherer Auflösung oder schwächerer Grafikkarte schrumpfen die Abstände zwischen verschiedenen Prozessoren zusammen, es sei denn, gewisse Modelle fallen aufgrund ihrer Architektur (zum Beispiel nur zwei Kerne oder sehr geringer Takt) deutlich zurück.
- Performancerating – FPS
- Performancerating – Frametimes
- Assassin's Creed Origins – 1.920 × 1.080
- Destiny 2 – 1.920 × 1.080
- Far Cry 5 – 1.920 × 1.080
- Ghost Recon Wildlands – 1.920 × 1.080
- Kingdom Come: Deliverance – 1.920 × 1.080
- Overwatch – 1.920 × 1.080
- Project Cars 2 – 1.920 × 1.080
- Star Wars: Battlefront 2 – 1.920 × 1.080
- Total War: Warhammer – 1.920 × 1.080
- Wolfenstein 2 – 1.920 × 1.080
Einige Megahertz mehr Takt zeigen zwar in Anwendungen noch einen Unterschied, in Spielen verschwindet dieser aber zunehmend im Hintergrundrauschen. So lässt sich rein formal zwar sagen, dass der Core i5-9400 schneller ist als der Core i5-8400, die Unterschiede sind aber zu vernachlässigen. Auf den 65-Watt-Modus, der bereits bei Anwendungen keinen Unterschied zeigte, wurde deshalb von vornherein verzichtet, da die CPU-Last in Spielen nie ans Maximum gefahren wird, Unterschiede somit nicht vorkommen können.
Wie üblich können alle Ratings manuell nach den eigenen Vorlieben selbst gewichtet werden, indem über den Schalter „Bearbeiten“ die Spiele der Wahl ein- oder ausgeblendet werden.
Leistungsaufnahme (mit Power-Target) und Temperatur
Der Core i5-9400F wird wie die weiteren Modelle ohne freien Multiplikator von Intel in die 65-Watt-TDP-Klasse eingestuft. Das heißt, dass er unter Nutzung des Basistaktes in einer von Intel definierten „hochkomplexen Last“ 65 Watt elektrische Leistung in Wärme umsetzt. Jede CPU hat aber einen Turbo, den sie nutzt, solange ein Grenzwert bei der Temperatur oder bei der maximalen Leistungsaufnahme nicht erreicht wird. Und das ist mit guten Kühlern auf Mainboards, wie man sie im Handel kauft, in der Regel immer der Fall.
Das Resultat: Unter Nutzung des Turbos unter Last liegt die Leistungsaufnahme deutlich über der, die die Angabe TDP vermuten lässt. Beim Core i5-9400F sind dies (mittels HWiNFO ausgelesen) bis zu 84 Watt Package-Power.
Was sich in den Leistungstest bereits offenbarte, setzt sich in der Testreihe fort: Der Core i5-9400 ist ein Core i5-8400 mit etwas mehr Takt. Folglich liegt auch die Leistungsaufnahme auf fast demselben Niveau. Mit nur rund 50 Watt Differenz zwischen Leerlauf in Windows und regulärer Volllast sind beide dabei sehr effizient. Die Effizienz fällt erst deutlich, wenn AVX2 hinzukommt. In dem Fall würde auch ein striktes 65-Watt-Powerlimit erstmals greifen, in allen anderen Szenarien spielt das keine Rolle.
Temperaturen
Maximal 66 Grad warm wird der Intel Core i5-9400F bei voll ausgelasteten Kernen und der maximalen Package-Power von fast 85 Watt. Damit gibt es keinerlei Probleme, auch die Nutzung von klassischer Wärmeleitpaste erscheint logisch. Overclocking geht am Ende so oder so nicht, nur eine ganz schwache Kühlung könnte die Grenzen ausloten. Limitiert auf 65 Watt TDP, liegt die Temperatur des Core i5-9400F noch einmal 8 Grad niedriger als zuvor. Damit wird am Ende jeder CPU-Kühler fertig. Dies gilt aber nur für den AVX2-Test.
Der Vergleich mit dem Core i5-8400 manifestiert das zuvor gewonnene Bild und beweist, dass keine Verlötung des Heatspreaders beim Neuling erfolgt: Mit maximal 62 Grad ist der Core i5-8400 im Prime-Dauertest 4 Grad kühler als der Core i5-9400F. Einen Vorteil bietet der neue Prozessor ohne Grafik also in dieser Disziplin nicht und untermauert, dass weiterhin Wärmeleitpaste genutzt wird.