1-TeraFLOPS-Linux-Server: Supercomputer bleibt noch länger auf der ISS
Der nach einem Ende 2017 gestarteten, einjährigen Experiment zunächst auf der Internationalen Raumstation (ISS) verbliebene Supercomputer namens Spaceborne Computer von Hewlett Packard Enterprise (HPE) bleibt noch länger als geplant im All. Dieses Mal allerdings nicht geplant, um weitere Forschungen zu ermöglichen.
Schuld für den inzwischen rund drei Monate längeren Aufenthalt auf der ISS als geplant ist eine Fehlfunktion einer russischen Rakete im Oktober 2018, mit der der Spaceborne Computer zurück zur Erde gebracht hätte werden sollen. Der Rücktransport des Systems ist nun auf unbestimmte Zeit verschoben, da noch nicht sicher ist, wann erneut ausreichend freier Platz zur Verfügung steht. Eventuell soll es im Juni 2019 soweit sein.
Sobald der Supercomputer zurück auf der Erde ist, wird Hewlett Packard Enterprise (HPE) das System genauer analysieren, um kleinere Fehlfunktionen, die während des Betriebs auf der ISS aufgetreten sind, in Zukunft auch ohne vor Ort verfügbares Expertenwissen ausschließen zu können. Der Supercomputer erreicht eine Leistung von einem TeraFLOPS, setzt auf ein offenes Linux-Betriebssystem und wird mit einer speziellen Wasserkühlung, die direkt mit der ISS verbunden ist, gekühlt.
ISS: 20 Jahre alte Systeme für insgesamt 24 Millionen US-Dollar
Bis dahin sollen die beiden HPE-Server, die zusammen den Spaceborne Computer bilden, weiterhin ihren Dienst verrichten und den Astronauten für ihre Analysen zur Verfügung stehen, sodass die Daten nicht erst zur Erde zur Analyse geschickt werden müssen. Die drei IT-Systeme auf der ISS, die jeweils rund 8 Millionen US-Dollar gekostet haben und 10 Jahre Entwicklungszeit verschlungen haben, sind inzwischen 20 Jahre alt und die Übertragung der Daten zur Auswertung auf der Erde dauert vergleichsweise kurz, weshalb sie nicht auf der ISS ausgewertet werden.
Mars-Missionen: Berechnungen direkt im All
Im einjährigen Experiment wollten die NASA und HPE die Ausfallsicherheit und Leistung kommerzieller Supercomputer bei einem derart speziellen Einsatzzweck testen, da sie eine deutlich preiswertere Alternative zu den Spezialanfertigungen der ISS wären und in Zukunft etwa bei bemannten Missionen zum Mars eingesetzt werden sollen, um Berechnungen direkt vor Ort ohne langwierige Übertragung der Daten zur Erde durchführen zu können.