Store Wars: Discord legt Fokus auf Spiele-Integration und Community

Fabian Vecellio del Monego
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Store Wars: Discord legt Fokus auf Spiele-Integration und Community
Bild: Discord

Discord will die im Oktober 2018 gestartete Store-Sparte weiter ausbauen und tiefer in die Chat-Plattform integrieren. Dabei soll der Fokus besonders auf einer vielfältigen Kommunikation und Vernetzung von Entwicklern und Spielern liegen, mit denen sich der Anbieter von den Konkurrenten Valve und Epic Games abheben will.

Selbstvermarktung und Vertrieb via Discord

Während Epic Games den eigene Store für Spieler seit jeher mit regelmäßigen Gratisspielen und exklusiven Titeln schmackhaft machen und Entwickler mit niedrigen Provisionen locken will, möchte Discord weiterhin mit der bereits existierenden Nutzerbasis punkten. Nach der zur Einführung der Distributionsplattform erfolgten Aufstockung des Nitro-Status zum Spiele-Abonnement werden die vorhanden Nutzer nun als einfach zu erreichende Adressaten der Entwickler präsentiert: Dedizierte Spieleserver, die Verbindung von „Commerce and Community“ und Zugriff auf Chat-Funktionen sollen Spielehersteller auf die Plattform locken.

So gibt es als verifiziert gekennzeichnete Server zwar schon lange, nun sollen einem Spiel zugehörige und von dessen Entwickler betriebene Server allerdings weitere Marketing- und Vertriebsfunktionen erhalten.

Abseits optischer Anpassungen handelt es sich dabei um die Einbettung des bisher von der Chat-Funktionalität abgetrennten Store-Bereichs in den Server. So soll ein dedizierter Kanal anstelle eines Nachrichtenverlaufs die Store-Seite des Spiels aufrufen. Bei Verkäufen über dieses Portal sollen die Entwickler überdies 90 Prozent der Einnahmen erhalten – damit senkt Discord wie angekündigt die eigene Provision teilweise unter das Niveau von Epic Games.

Server mit integrierten Store-Funktionen
Server mit integrierten Store-Funktionen (Bild: Discord)

Spiel und Discord sollen verschmelzen

Des Weiteren sollen Zugriffsrechte von Spiel und Server synchronisiert werden können: Wenn ein Spieler beispielsweise einem Betatest angehört und bestimmte Inhalte vorab spielen darf, soll er exklusiv Zugriff auf einen entsprechenden Text-Chat erhalten. Ankündigungen im dedizierten News-Kanal sollen darüber hinaus direkt auf den Aktivitäts-Startbildschirm der Nutzer projiziert werden – auch derjenigen, die dem Server gar nicht zugehören, aber das entsprechende Spiel auf Discord besitzen. Zudem sollen Entwickler Ingame-Inhalte über den Text-Chat verteilen können.

Auch fernab der Nutzer will Discord Entwicklern zukünftig mehr Anreize bieten: So soll es gegen Gebühr fortan möglich sein, auf Discords SDK zuzugreifen und beispielsweise den Voice-Chat der Plattform direkt in das eigene Spiel zu integrieren. Auch das Cloud-basierte Speichern von Spielständen will man unterstützen. Zuletzt kündigt Discord an, die eigenen Analysewerkzeuge zu erweitern, sodass Entwickler einen besseren Einblick in Einnahmen, Aufrufe oder Spielzeit erhalten.

Zwischen Steam und Epic Games Store

Es wird deutlich, dass Discord weiterhin Steam als größten Konkurrenten sieht: Viele der angekündigten Funktionen bietet Valves Store schon lange. Epic Games sieht für die eigene Distributionsplattform ohnehin eine andere Zielgruppe, wie das Unternehmen Anfang des Jahres bekannt gab. Keine Konkurrenz mehr ist indes Razer: Der Store des Peripherie-Herstellers wurde vergangenen Monat geschlossen.

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    3,9 Sterne

    Discord ist eine moderne Chat-App für (Gaming-)Communities, die Text- und Sprachchat beherrscht.

    • Version 0.0.326, macOS Deutsch
    • Version 0.0.75, Linux Deutsch
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