Im Test vor 15 Jahren: HDDs mit PATA-zu-SATA-Bridge ab 64 Cent/GB
tl;dr: Nach der Einführung von SATA im Massenmarkt und der breiten Verfügbarkeit von Mainboards mit Unterstützung der Schnittstelle testete ComputerBase im März 2004 vier SATA-Festplatten zu Preisen ab 64 Cent/GB. Drei davon basierten intern noch auf PATA und setzten deshalb auf einen Brückenchip zur Übersetzung der Befehle.
Drei Festplatten mit Brückenchip
Die getesteten Festplatten stammten von Maxtor, Samsung, Seagate und Western Digital. Allen gemein waren die Drehzahl von 7.200 U/min, das 3,5-Zoll-Format, hydrodynamisch gelagerte Motoren sowie die Unterstützung des SATA-1.0-Standards. An dieser Stelle fanden sich dennoch Unterschiede: Lediglich die Seagate Barracuda 7200.7 ST3120026AS unterstützte von den vier Festplatten SATA nativ. Maxtor Diamond Plus 9 6Y200MO, Samsung SpinPoint SP1614C und Western Digital Caviar SE WD1200JD setzten auf einen Marvell-Brückenchip, der die ankommenden SATA-Befehle in PATA-Befehle für die im Kern alte Laufwerks-Elektronik übersetzte.
Die Maxtor Diamond Plus 9 konnte im Test mit 200 GByte Speicherplatz aufwarten. Der Hersteller machte allerdings keine Angaben dazu, wie viele Platter mit welcher Kapazität intern verbaut wurden. Die Samsung SpinPoint wurde mit 160 GByte Speicherplatz, der sich aus zwei Plattern mit jeweils 80 GByte zusammensetzte, getestet. Die Seagate Barracuda wurde als 120-GByte-Modell getestet und wies gleich zwei Besonderheiten auf: Zum einen die native SATA-Unterstützung und zum anderen war die getestete Festplatte eine der ersten mit (zwei) 100-GByte-Platter(n). Bei der getesteten Western Digital Caviar SE handelte es sich um ein 120-GByte-Modell, das intern zwei 80-GByte-Platter besaß. Eine Gemeinsamkeit der vier Laufwerke waren der 8.192 kByte große Cache sowie die dreijährige Garantie, die alle Hersteller einräumten.
In den Benchmarks zeigte sich, dass keine der Festplatten den anderen in allen Belangen überlegen war. So schwächelte die Western Digital Caviar SE im Kopiertest sowie in PCMark04 und lieferte schlechte Schreib- und Burst-Lesewerte aus dem Cache, konnte aber dafür in Winbench Business punkten. Die Maxtor Diamond 9 Plus lieferte im Vergleich zwar durchweg eine hohe Leistung, erkaufte sich diese allerdings mit hoher Lautstärke beim Datenzugriff sowie außerordentlich hohen Temperaturen. Trotz der nativen SATA-Unterstützung konnte die Seagate Barracuda keine besonders guten Leistungswerte erzielen. Die Prozessorlast bei Nutzung der Barracuda war am geringsten, die Schreib- und Lesewerte jedoch ebenso. Als perfekter Allrounder platzierte sich die Samsung SpinPoint P80: Durchweg ordentliche Leistung, eine geringe Lautstärke und niedrige Temperaturen.
- CPU Belastung
- Kopieren P-ATA – S-ATA
- Kopieren S-ATA – S-ATA
- Lautstärke beim Zugriff
- Lautstärke in Ruhe
- Lesen – Durchschnitt
- Lesen – Maximum
- Lesen – Minimum
- Lesen aus Cache
- PCMark04 1.10
- Schreiben – Durchschnitt
- Schreiben – Maximum
- Schreiben – Minimum
- Temperatur
- Winbench 99 2.0 Business
- Winbench 99 2.0 Highend
- Zugriffszeiten
Zusätzlich zu diesen praktischen Eigenschaften konnte Samsung über den Preis punkten. Das getestete 160-GByte-Modell war für 103 Euro erhältlich, was mit 64 Cent pro GByte den niedrigsten Preis in Bezug auf die Kapazität ergab. Die getesteten Modelle der Konkurrenz waren zwischen 70 und 76 Cent pro GByte angesiedelt. Der preisliche Sweetspot lag bei allen Herstellern bei einer Kapazität von 160 GByte, in diesem Fall betrugen die Preise zwischen 64 und 68 Cent pro GByte.
Höhere Kapazität und niedrigere Preise
Heutzutage sind Festplatten zu immer günstigeren Preisen und mit immer höheren Kapazitäten erhältlich. Im ComputerBase-Preisvergleich gibt es Modelle, die ab rund 20 Euro pro TByte starten, pro Kapazität liegt der Preis also bei etwa 1/32 im Vergleich zu vor 15 Jahren. Bei der maximalen Kapazität ist eine ähnliche Entwicklung zu sehen: Mehrere Festplatten mit mehr als 14 TByte Speicher sind gelistet, die Preise pro TByte starten hier ab 34,7 Euro. Wer sich für die (amerikanische) Preisentwicklung von Festplatten über die Jahre interessiert, kann diese in diversen Listen seit den 1950er-Jahren nachvollziehen.
Weitere Tests von vor 15 Jahren
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
- Intels Pentium 4 Prescott war auch mit 3,4 GHz ein Flop
- Chipsatz mit Dual-Channel-DDR400 von VIA statt Intel
- Zwei ungewöhnliche Kühler mit zentralem Lüfter
- Der Mobile Athlon 64 sorgte für Leistung im Notebook
- Asus A7N8X mit WLAN mit 11 Mbit/s für den Athlon XP
- Das erste Barebone für den Athlon 64 kam von Shuttle
- Eine Tastatur mit Bluetooth als Statussymbol
- Intels Prescott war ein Rückschritt durch Fortschritt
- Von 2.1- bis 7.1-Systemen mit exzellenter Verarbeitung
- Cooler Masters Wavemaster machte Alu-Gehäuse groß
- Wärmeleitpaste von günstig und kühl bis teuer und heiß
- RAM mit 550 MHz oder den ersten Status-LEDs
- ATis Radeon 9100 IGP im Bandbreitenlimit
- Athlon 64 3000+ halbierte Preis bei gleicher Leistung
- Kühler für den Pentium 4 auf Heizelement Marke Eigenbau
- ATi und Nvidia rendern um den Gabentisch
- 6 × GeForce FX 5900 (SE/Ultra) von 220 bis 499 Euro
- Registered-RAM für den Athlon 64 FX
- Bei Dells Inspiron 8600 ließ sich fast alles auswechseln
- Vier externe Festplatten mit bis zu 250 GByte
- 7.1-Kanal-Soundkarten für unter 100 Euro
- Sechs Radeon 9800 Pro im Vergleich
Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.