Anno 1800 im Test: CPU-Benchmarks und Fazit
3/3Hinweis: Zunächst machte es im Test den Anschein, als wäre die Review-Version nicht mit einem Kopierschutz ausgestattet, der nur wenige CPU-Wechsel ermöglicht – fünf davon sind gewöhnlich möglich. Dann hat der Kopierschutz aber doch zugeschlagen, sodass nur zwei AMD-CPUs anstatt der geplanten vier getestet werden konnten. Weitere Messwerte werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht.
Prozessoren mit 4 bis 24 Threads
Die nachfolgenden CPU-Tests wurden mit CPU und RAM bei den offiziellen Spezifikationen durchgeführt. Der Core i9-9900K wurde hier also mit DDR4-2666 und nicht DDR4-3200 betrieben.
Anno 1800 profitiert in niedrigen Auflösungen mit sehr hohen Details deutlich von einer schnellen CPU. So ist der Core i9-9900K klar der schnellste Prozessor in dem Spiel, der in Verbindung mit einer GeForce RTX 2080 Ti FE auch den ebenso flotten Core i7-8700K abhängt. Die Framerate ist in 1.920 × 1.080 um 12 Prozent besser, die Frametimes sind es um 17 Prozent. Auf den dritten Platz kommt der Core i7-7700K, der wiederum noch einmal 12 respektive 10 Prozent langsamer arbeitet.
AMDs Ryzen 7 2700X arbeitet vergleichbar schnell wie der Core i7-7700K. Die Framerate ist 4 Prozent langsamer, die Frametimes liegen auf demselben Niveau. Der Ryzen 5 2600X folgt dem größeren Bruder knapp dahinter mit nur 5 Prozent weniger FPS und 6 Prozent schlechteren Frametimes. Das zeigt, dass acht gegenüber sechs CPU-Kernen offenbar nur ein kleines Plus an Performance in Anno 1800 bringen. Und damit ist klar, dass sich der Core i9-9900K primär durch den höheren Takt vom Core i7-8700K absetzen kann.
Die Schlusslichter im Test sind AMD Ryzen 3 2200G und Core i3-8100 mit jeweils nur vier Kernen und vier Threads. Beide liefern zwar noch annehmbare FPS, brechen gegenüber dem Ryzen 5 2600X mit sechs Kernen und zwölf Threads aber deutlich bei den Frametimes ein. Vier CPU-Kerne ohne SMT sind für Anno 1800 bei ultrahoher Detailstufe offenbar nicht genug.
Anno 1800 mag Threadripper (noch) nicht
Interessant ist der Full-HD-Durchlauf im CPU-Limit mit dem Ryzen Threadripper 1920X. Mit allen zwölf aktiven Kernen und Threads fällt die CPU, deren Turbo-Takt mit dem des Ryzen 3 2200G vergleichbar ist, bei den FPS noch deutlich hinter die kleine 4-Kern-APU zurück. Bei den Frametimes kann sie sich besser schlagen. Wird in Ryzen Master allerdings der Game Mode aktiviert, der die Hälfte der Kerne stilllegt, wird bei den FPS exakt das Niveau des 2200G erreicht und auch bei den Frametimes steigt das Niveau. Dass Spiele mit mehr als 16 Threads Probleme machen, war zuletzt immer seltener der Fall. Doch Anno 1800 ist zum Start allem Anschein nach nicht davor gefeit.
In 3.840 × 2.160 schrumpfen die Unterschiede zwischen Prozessoren deutlich zusammen. Die Hauptlast wird durch die höhere Auflösung und die reduzierten Details vom Prozessor zur Grafikkarte verschoben, sodass FPS und Frametimes fast durchweg höher ausfallen als in 1.920 × 1.080 – was ansonsten nur bei langsamen Prozessoren geschieht. Der einzige Unterschied in der Reihenfolge ist dabei der Core i7-7700K, der zwar den dritten Platz bei der Framerate halten kann, aber bei den Frametimes hinter beide AMD-Prozessoren zurückfällt.
Fazit
Anno 1800 ist eine Augenweide. Schön war die Aufbaustrategiespielserie schon immer, doch der neueste Teil legt die Messlatte ein ganz schönes Stück höher. Vor allem die Detailverliebtheit an Gebäuden und den zahlreichen Figuren beeindruckt. Die bestmögliche Grafik kommt aber auch zu einem Preis: Bei vollen Grafikdetails verlangt Anno 1800 gerade bei einem fortgeschrittenen Spiel nach einem sehr schnellen Prozessor.
Doch auch mit der zweithöchsten Detailstufe sieht Anno 1800 immer noch toll aus und die Performance steigt hier spürbar. Der Prozessor wird deutlich weniger belastet und es muss auch nicht die schnellste Grafikkarte sein, um selbst hohe Auflösungen wie Ultra HD zu nutzen. Außerdem ist Anno 1800 ein Spiel, das niedrige Frameraten verzeiht. Selbst mit 30 FPS bleibt es immer noch gut spielbar. Das ist generell eine gute Nachricht für Besitzer langsamerer Rechner. Anno 1800 benötigt keine High-End-Hardware, um spektakulär auszusehen und trotzdem gut spielbar zu sein.
Auffällig sind zum aktuellen Zeitpunkt Grafikkarten von AMD, die in Anno 1800 langsamer als gewöhnlich arbeiten. Je höher die CPU-Last, desto größer sind, trotz einer guten DirectX-12-Integration, die Probleme. Aber auch im GPU-Limit schneiden die Radeon-Beschleuniger schlechter als die GeForce-Konkurrenz ab. AMD bringt noch einen angepassten Treiber für das Spiel heraus, er könnte noch am Montagabend und damit vor dem öffentlichen Start des Spiels erscheinen. Ob er für Besserung sorgt, dazu wollte sich AMD auf Nachfrage aber nicht äußern.
ComputerBase wurde Anno 1800 von UbiSoft unter NDA zur Verfügung gestellt. Einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungstermin. Eine Einflussnahme seitens des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.