Intel Cascade Lake-SP: Weiterhin 3 CPU-Dies, AVX-512-Takt bis zu 900 MHz geringer
Intels zusätzlich freigegebenen Spezifikationen bestätigen, dass der Hersteller doch weiterhin 3 Prozessor-Dies für die Server-Familie auflegt, obwohl zuletzt vermutet wurde, die LCC-Variante könnte entfallen. Auch die kompletten AVX-(512-)Taktraten sind nun für alle Modelle bekannt.
Wie bereit seit den letzten Generationen bei Intel üblich sind Turbo-Parameter bei Mehr-Kern-Prozessoren und allen voran den Xeon eine ganz eigene und sehr umfangreiche Geschichte. Dabei wird je nach Anzahl der aktiv genutzten Kerne ein Takt festgelegt, der den Rahmen der TDP nicht (völlig) sprengt. Dies hat natürlich auch Vorteile, denn ein 28-Kerner arbeitet so beispielsweise nicht nur mit maximal 3,3 GHz, wenn kurze Lastspitzen auf lediglich zwei Kernen anliegen, dürfen diese auch mit 4 GHz takten.
Intels Dokumente beschreiben so letztlich aber nicht nur den normalen Turbo-Modus, sondern auch die Spezialfälle AVX und AVX-512. Diese Sonderinstruktionen verlangen der Hardware einiges mehr ab, weshalb die CPU nicht mehr so hoch takten darf. Erneut liegt der Malus gegenüber dem Einsatz ohne AVX bei bis zu 900 MHz und damit in der Größenordnung, wie er in den letzten Generationen anzutreffen war. Dies trifft aber nicht nur für den Turbo zu, auch der Basistakt sinkt oft um den gleichen Anteil. Durch die unterschiedliche Einordnung der Prozessoren in vier Gruppen (regulär als Klasse 1 und 2 basierend auf dem XCC-Die, der HCC- und LCC-Teil sowie spezielle N-SKUs) sind die Informationen sehr ausgeprägt.
Die Dies im Einsatz
Die Support-Dokumente bestätigen auch, dass Intels Cascade Lake-SP nach wie vor auf drei Dies unterwegs sind, da dies wirtschaftlich am meisten Sinn ergibt. Der Die mit zehn Kernen als Maximum wird als Low Core Count (LCC) betitelt und ist im R1-Stepping als flächenmäßig kleinste Lösung anzutreffen. Skylake-SP brachte es mit dem Die auf rund 325 mm²; da die Anpassungen gering sind, dürfte die Größenordnung auch weiterhin zutreffen.
Der HCC-Die (High Core Count) deckt im L1-Stepping alles bis einschließlich 18 Kerne ab – darauf basiert beim Vorgänger auch der Desktop-Ableger Skylake-X (und damit eventuell auch einmal Cascade Lake-X). Mit 485 mm² ist er fast 50 Prozent größer als der LCC, aber auch für 4-Sockel-Systeme geeignet. Darüber steht nur noch der XCC (eXtreme Core Count) mit 28 Kernen, der es auf knapp 700 mm² Fläche bringt. Im B1-Stepping ist dieser jedoch für die meisten CPUs vorgesehen, was vor allem an der Skalierbarkeit liegt, denn die CPU ist als einzige auch für mehr als vier Sockel im System einsetzbar.