Oculus: Kein High-End-VR-Headset für Enthusiasten geplant
Im Interview mit ComputerBase erklärt Jason Rubin, verantwortlich für AR und VR bei Facebook, dass es in absehbarer Zukunft von Oculus kein VR-Headset für Enthusiasten geben wird und Oculus Rift S sowie Oculus Quest mindestens mittelfristig das komplette 6DoF-Portfolio bilden.
High-End passt nicht zur Unternehmensphilosophie
Auf die Frage, ob Oculus beziehungsweise Facebook über eine höherpreisige Alternative zur Oculus Rift S nachdenkt, die auch Enthusiasten zufriedenstellt, antwortet Jason Rubin, dass dies nicht zum grundsätzlichen Anliegen des Unternehmens passt. Damit ist Facebooks Motto „Connecting People“ gemeint. Jason geht davon aus, dass ein an die Rift angelehntes Headset mit besseren technischen Spezifikationen, das preislich über den 449 Euro der Oculus Rift S angesiedelt ist, praktisch keine Käufer finden würde. Viele Menschen verbinden könnte ein solches Produkt nicht und wird aus diesem Grund auch nicht verfolgt.
Echte zweite Generation in weiter Ferne
Eine echte zweite Generation würde Rubin zufolge eine oder mehrere komplette technische Neuerungen wie zum Beispiel Full-Body-Tracking enthalten, die Entwickler zum Umdenken zwingen und die Abwärtskompatibilität verhindern würden. Das würde allerdings zu einer Aufspaltung der Nutzerbasis führen und wiederum nur schwer mit dem sozialen Aspekt zu verbinden sein, der für Facebook im Vordergrund stehe. Mehrfach bemüht Rubin dabei den Vergleich mit Konsolen, bei denen eine Generation durchaus viele Jahre lang die aktuelle sein kann. Dieser Vergleich gelte insbesondere für die bevorstehende Oculus Quest. Selbst die Frage nach inkrementellen Hardware-Upgrades wird von Rubin, wenn auch nicht eindeutig, verneint.
Das Portfolio ist komplett
Mit den drei Headsets Oculus Go, Oculus Rift S und Oculus Quest ist für Facebook und Oculus das angestrebte Portfolio somit zumindest mittelfristig verfügbar und der Fokus wird eher auf der verbesserten Softwareauswahl und sozialen Funktionen liegen. Zu den wichtigsten Punkten gehört für Rubin dann auch die Crossplay-Möglichkeit von Oculus Rift (S) und Oculus Quest. Diese soll in nahezu allen Titeln gegeben sein. Ziel dabei sei es, keine erkennbaren Unterschiede zwischen den verschiedenen Headsets zuzulassen. Auch in Multiplayer-Spielen soll sich so nicht feststellen lassen, ob Gegner oder Mitstreiter auf einer Oculus Quest oder am PC mit der Oculus Rift (S) spielen.
Das Interview wurde während eines von Facebook in London veranstalteten Event geführt. Facebook hat die Reisekosten übernommen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Bericht bestand ebenso wie eine Verpflichtung zur Veröffentlichung nicht. Es gab kein NDA.