Billiger Flash: Western Digital macht 27 Prozent weniger Umsatz
Der Preisverfall bei NAND-Flash-Speicher macht sich auch bei Western Digital deutlich bemerkbar. Der Hersteller hat im jüngsten dritten Quartal des Fiskaljahres 2019 27 Prozent weniger umgesetzt als vor einem Jahr und meldete 581 Millionen US-Dollar Verlust.
Im Jahresvergleich sank der Umsatz von 5,013 Milliarden US-Dollar auf nur noch 3,674 Milliarden US-Dollar. Insbesondere ging der Umsatz mit Flash-Produkten, die sowohl die Speicherchips an sich als auch darauf basierende Produkte wie SSDs und Speicherkarten umfassen, zurück. Waren es Ende März 2018 noch 2,373 Milliarden US-Dollar für die Flash-Sparte, sind es Ende März 2019 nur noch 1,610 Milliarden US-Dollar. Der Umsatzeinbruch geschah relativ plötzlich, denn im zweiten Fiskalquartal hatte Western Digital noch 2,173 Milliarden US-Dollar mit Flash umgesetzt.
Umsatz | FQ3 2018 | FQ2 2019 | FQ3 2019 |
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HDD | 2,640 | 2,060 | 2,064 |
Flash | 2,373 | 2,173 | 1,610 |
Gesamt | 5,013 | 4,233 | 3,674 |
Anders sieht es beim Umsatz mit Festplatten, dem zweiten Kerngeschäft des Unternehmens aus. Hier waren die Umsätze schon im Laufe des Jahres drastisch gesunken, blieben im sequenziellen Vergleich mit dem vorherigen Quartal aber konstant. Mit 2,064 Milliarden US-Dollar übertrifft der HDD-Umsatz das Flash-Geschäft erstmals seit vielen Monaten wieder deutlich.
Genau wie Flash-Marktführer Samsung hat Western Digital mit den stark gesunkenen Preisen für NAND-Flash zu kämpfen. Dies wird auch an der Bruttomarge (Gross Margin) deutlich, die vor einem Jahr noch bei hohen 55 Prozent lag, während sie im jüngsten Quartal nur noch 21 Prozent betrug und damit sogar unter der Marge im HDD-Segment mit 29 Prozent lag.
FQ3 2018 | FQ2 2019 | FQ3 2019 | |
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Client Compute Units | 17,6 Mio. | 14,0 Mio. | 12,9 Mio. |
Non-Compute Units | 11,2 Mio. | 11,1 Mio. | 9,3 Mio. |
Data Center Units | 7,6 Mio. | 5,1 Mio. | 5,6 Mio. |
Total HDD Units | 36,4 Mio. | 30,2 Mio. | 27,8 Mio. |
HDD ASP | $72 | $67 | $73 |
Gegenüber dem vorherigen Quartal hat Western Digital zwar erneut weniger HDDs verkauft, doch stieg der durchschnittliche Verkaufspreis (ASP) von 67 US-Dollar auf 73 US-Dollar, was im Gegenzug ein nahezu identisches Ergebnis beim Umsatz bedeutet.
Ausblick
Für das laufende dritte Quartal (bis Ende Juni) des Geschäftsjahres 2019 erwartet Western Digital einen ähnlich niedrigen Umsatz im Bereich von 3,6 Milliarden US-Dollar bis 3,8 Milliarden US-Dollar. Die Bruttomarge werde weiter sinken, die operativen Ausgaben hingegen steigen.
Market conditions have generally been consistent with our expectations, and while the business environment remains soft, there are initial indications of improving trends, [...] Our expectation for the demand environment to further improve for both flash and hard drive products for the balance of calendar 2019 is largely unchanged. We are executing well on enhancing our product portfolio, driving technology advancements, rightsizing our factory production levels and lowering our cost and expense structure, all of which position us to emerge stronger as market conditions improve.
Steve Milligan, Chief Executive Officer, Western Digital
Laut CEO Steve Milligan, war das Ergebnis aufgrund der aktuellen Marktsituation zu erwarten. Um den Preisverfall zu stoppen soll der Überversorgung mit Speicherchips mit einer gedrosselten Produktion begegnet werden, was Milligan indirekt anspricht.
Neben dem angesprochenen Samsung haben auch Intel, Micron und SK Hynix unter sinkenden Preisen für NAND-Flash zu leiden. Samsung, Micron und SK Hynix trifft es doppelt hart, denn auch DRAM hat sich massiv verbilligt. Allerdings hatten alle Hersteller in Zeiten der Speicherknappheit mit hohen Preisen noch Umsatzrekorde eingefahren.
Kunden freut die aktuelle Situation, denn Endprodukte wie SSDs und DDR4-Speicherriegel sind so günstig wie noch nie beziehungsweise schon lange nicht mehr.