Umsatzplus: Apple-Deal bringt Qualcomm 4,5 bis 4,7 Mrd. US-Dollar
Im Rahmen der Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen hat Qualcomm mitgeteilt, dass durch den Modem- und Lizenzen-Deal mit Apple ein Umsatzplus von 4,5 bis 4,7 Milliarden US-Dollar im nächsten Quartal zu erwarten sei. Im aktuellen zweiten Quartal sind Umsatz und Gewinn von Qualcomm rückläufig im Vergleich zum Vorjahr.
Als Apple und Qualcomm vor gut zwei Wochen ihre Übereinkunft für Modems und Lizenzen angekündigt hatten, war Stillschweigen über die Höhe einer Einmalzahlung von Apple an Qualcomm vereinbart worden. Im letzten Quartalsbericht von Apple war das Unternehmen deshalb auch nicht weiter auf den Deal eingegangen, Qualcomm hingegen hat in gewissem Rahmen nun aber doch Zahlen veröffentlicht.
Dem aktuellen Quartalsbericht von Qualcomm zufolge erwartet der Konzern aufgrund des Deals im dritten Quartal, das von April bis Juni läuft, ein Umsatzplus in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar bis 4,7 Milliarden US-Dollar. Dabei handelt es sich jedoch nicht ausschließlich um die Einmalzahlung von Apple an Qualcomm, sondern auch um die Freigabe potenzieller Verpflichtungen gegenüber Apple und mehreren Auftragsfertigern. Wie hoch nur die Einmalzahlung von Apple an Qualcomm ausfällt, hat das Unternehmen somit wie im April mit Apple ausgehandelt nicht im Detail verraten – es müsste weniger sein.
Qualcomm verkauft weniger Chips
Im zweiten Finanzquartal 2019 lag Qualcomms Umsatz bei 4,9 Milliarden US-Dollar und damit 6 Prozent hinter dem Ergebnis des Vorjahres. Das für das dritte Quartal erwartete Umsatzplus in fast gleicher Höhe wird Qualcomm im kommenden Quartal nicht mit in das Ergebnis einfließen lassen. Teil der Prognose des nächsten Quartals sind aber bereits Lizenzzahlungen seitens Apple, die zum Juni beginnen sollen. Qualcomm rechnet im dritten Quartal mit einem Umsatz in Höhe von 4,7 Milliarden US-Dollar bis 5,5 Milliarden US-Dollar, was einem Minus von 2 Prozent bis 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Qualcomms Nettogewinn liegt im zweiten Finanzquartal bei 0,9 Milliarden US-Dollar – ein Minus von 19 Prozent.
Qualcomm hat im abgelaufenen Quartal mit insgesamt 155 Millionen MSM-Chips der Baureihe Snapdragon 32 Millionen weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres verkauft. Auch 2017, 2016 und 2015 konnten jeweils mehr Chips abgesetzt werden. Für das kommende Quartal rechnet Qualcomm mit 150 Millionen bis 170 Millionen Chips – ebenfalls deutlich weniger als in den vier Jahren zuvor.
5G dürfte sich zum Zugpferd entwickeln
Für Aufschwung dürfte über die kommenden Monate und Jahre Qualcomms 5G-Technologie sorgen, die abgesehen von Huawei bei jedem großem Smartphone-Anbieter zum Einsatz kommen wird. Selbst Kontrahent Samsung, der mit dem Exynos Modem 5100 eine eigene Lösung im Portfolio hat, setzt auf dem US-Markt auf Qualcomm. Und mit Apple hat Qualcomm für die nächsten sechs Jahre mit einer Option auf weitere zwei Jahre nun wieder einen der wichtigsten Smartphone-Hersteller im Boot.