Quartalsberichte: LG und Sony verkaufen erneut weniger Smartphones
LG und Sony haben ihre Quartalsberichte für das zweite respektive erste Finanzquartal 2019 vorgelegt. Beide Unternehmen sind im Bereich der Smartphones weiterhin am Straucheln, obwohl Veränderungen in den Konzernstrukturen eigentlich die Wende hätten bringen sollen. LG sieht die Schuld bei den umkämpften LTE-Smartphones.
Im zweiten Finanzquartal 2019 hat LG nur noch 1,61 Millionen Smartphones absetzen können. Das entspricht einem Rückgang um 21,5 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. LG begründet den Rückgang mit einer geringen Nachfrage nach Premium-Smartphones mit LTE-Unterstützung. Offenbar verkaufen sich die zum MWC vorgestellten Neuheiten G8s (Test) und das hierzulande nicht erhältliche G8 nicht gut.
Starke 5G-Konkurrenz erwartet
Einen Hoffnungsschimmer am Horizont erkennt LG jedoch bei den neuen 5G-Smartphones. Das V50 mit 5G-Unterstützung, das LG im Heimatland Südkorea und in den USA anbietet, hat dazu geführt, dass zumindest im Vergleich zum letzten Quartal die Verkaufszahlen um 7 Prozent gestiegen sind. Hier wird sich über die kommenden Monate mit der breiten Verfügbarkeit von 5G-Smartphones allerdings zeigen müssen, ob die Kunden auch bei einer größeren Auswahl an Anbietern noch zu LG greifen werden. In Südkorea und den USA werden für 5G-Tarife derzeit das LG V50 und das Samsung Galaxy S10 5G angeboten.
Im Ausblick für das dritte Quartal 2019 spricht LG diesen Umstand bereits an und erwartet vor allem in Nordamerika und Südkorea einen stärkeren Konkurrenzkampf bei 5G-Smartphones. LG will durch Produktionsverlagerungen die laufenden Kosten reduzieren. Zuvor hatte LG das Unternehmen dahingehend umstrukturiert, dass der ehemalige Leiter der TV-Sparte das Smartphone-Geschäft führt und dieses aus der Krise befördern sollte, was zumindest nach aktuellem Stand aber gescheitert ist.
LGs Smartphone-Sparte schrumpft um 19 Prozent
Die Unternehmenssparte Mobile Communication hat im zweiten Quartal 2019 bei LG für einen Umsatz von 1,6133 Billionen Südkoreanischer Won gesorgt, das entspricht 1,225 Milliarden Euro und einem Rückgang von 19,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Sony verschleiert strauchelndes Smartphone-Geschäft
Bei Sony wiederum ist das Smartphone-Geschäft seit Abschluss des vierten Quartals 2018 keine eigene Sparte mehr, sondern im aktuellen Bericht des ersten Quartals 2019 in die Sparte Electronics Products & Solutions (EP&S) integriert. Das hat zur Folge, dass keine Verkaufszahlen mehr für Smartphones ausgegeben werden. Das Geschäft mit Smartphones war für Sony zuletzt dramatisch eingebrochen. Bis 2020 soll die Belegschaft um 50 Prozent reduziert werden. Die letzten offiziellen Zahlen stammen von der Bekanntgabe vor drei Monaten, als nur noch 1,1 Millionen abgesetzte Geräte unterm Strich standen. Zur besten Zeit 2014 waren es knapp 12 Millionen Geräte im Quartal.
Aus Sonys Quartalsbericht lässt sich allerdings auch ohne Verkaufszahlen anhand des erzielten Umsatzes ableiten, dass es innerhalb der Sparte EP&S schlecht um die Smartphones bestellt ist. Denn für den Unterbereich Mobile Communications wird von Sony weiterhin ein Umsatz ausgegeben. Dieser lag im ersten Quartal 2019 bei 100,55 Milliarden Yen, was 830,744 Millionen Euro entspricht. Das wiederum entspricht einem Rückgang von 22,86 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
2019 bleibt schwierig für Sony
Sony geht davon aus, dass sich die Lage im Finanzjahr 2019 nicht bessern wird. Im Gegenteil: Sony rechnet mit weiteren Rückgängen der Smartphone-Verkaufszahlen.