Samsung und SK Telecom: Südkorea will nächstes Jahr 5G Standalone (SA) anbieten
In Südkorea soll der nächste Schritt bei der Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G schon im kommenden Jahr vollzogen werden. Dann will der lokale Mobilfunkanbieter SK Telecom bereits mit dem kommerziellen Betrieb von 5G Standalone (SA) beginnen. 5G SA setzt anders als 5G NSA (Non-Standalone) kein altes LTE-Netz mehr voraus.
Samsung und SK Telecom haben heute den erfolgreichen Abschluss eines ersten Interoperabilitätstests zwischen dem 5G-Standalone Core-Netzwerk und weiterer 5G-Netzwerksysteme bekanntgegeben. Dadurch sei ein erster Grundstein für den kommerziellen Betrieb von 5G SA gelegt worden. Park Jin-hyo, Chief Technology Officer und Leiter des Forschungs- und Entwicklungszentrums für Informations- und Kommunikationstechnik bei SK Telecom, sagte, dass der Mobilfunkanbieter in der ersten Hälfte des kommenden Jahres mit dem Rollout von 5G SA in Südkorea beginnen will.
5G Standalone (SA) setzt im Gegensatz zum derzeitigen 5G Non-Standalone (NSA) keine früheren Mobilfunkgenerationen mehr voraus, sondern nutzt vom Kern des Netzwerks bis zum Endgerät durchweg 5G-Technik. 5G NSA setzt auf eine Basis aus LTE, 3G und 2G und erweitert die bestehenden Netze im ersten Schritt lediglich um einen schnellen Datenkanal für eMBB (enhanced mobile broadband).
Effizienter und mit Network Slicing
Bei 5G SA werden die alten Mobilfunknetze nicht mehr benötigt, alle Mobilfunkdienste lassen sich hier über 5G abwickeln, inklusive Abrechnung oder Kundenmanagement. Das wiederum soll laut Samsung die Effizienz der Datenverarbeitung um den Faktor drei steigern. 5G SA sei zudem optimiert für Dienste der kommenden Generation, zu denen laut Samsung unter anderem autonomes Fahren, smarte Fabriken, smarte Landwirtschaft sowie Augmented Reality und Virtual Reality zählen.
Darüber hinaus wird mit 5G SA erstmals das sogenannte Network Slicing möglich sein. Network Slicing ist eine Unterteilung des physischen Netzes in logische Netze, damit die jeweils ausgeführten Dienste mit garantierter Geschwindigkeit, Latenz und Zuverlässigkeit laufen können. Die Deutsche Telekom will bei 5G SA zum Beispiel einen IoT-Slice, MBB-Slice (Mobile Broadband) und Low-Latency-Slice anbieten. Bei SK Telekom laufen im Core-Netzwerk noch weitere Dienste, die 5G-SA-exklusiv sind. Dort werden QoS und die Überwachung der Paketvermittlung parallel durchgeführt, ähnlicher Traffic klassifiziert und bei Bedarf an Mobile-Edge-Computing-Plattformen geleitet. Südkorea werde durch kontinuierliche Investitionen auch in Zukunft die Führung bei Netzwerkinnovationen innehaben, sagte Jaeho Jeon, Executive Vice President und Entwicklungschef von Samsungs Netzwerkgeschäft.