Lizenzabkommen: LG setzt auch in Zukunft voll auf Qualcomms Chips
Eine echte Wahl hatte LG kaum, die neue Übereinkunft überrascht deshalb nicht. Qualcomm verkündete, dass der im mobilen Markt strauchelnde Riese aus Südkorea auch in Zukunft umfangreich auf Qualcomms Portfolio zurückgreifen wird, was in einem neuen Lizenzabkommen festgehalten wurde.
Mitte Juni wurde bekannt, dass LGs Verhandlungen mit Qualcomm ins Stocken geraten waren. Im Jahr 2018 hatte LG eine bestehende Vereinbarung aufgekündigt um bessere Konditionen auszuhandeln. Hintergrund war unter anderem, dass Qualcomm von vielen Seiten unter Beschuss lag, allen voran von der FTC in den USA, begleitet vom Streit mit Apple. Doch spätestens seit dieser beigelegt ist und Apple sich den Konditionen von Qualcomm beugte und Milliarden dafür einstreichen wird, ist LGs Verhandlungsposition kaum besser geworden.
LG hatte keine Wahl
Mit dem Rücken zur Wand bei den Verhandlungen ist LG nun auch die nächsten fünf Jahre mit Qualcomm-Chips unterwegs. Dies deckt die Entwicklung, die Fertigung und den Verkauf von 3G-, 4G- und 5G-Produkten ab, und wie Qualcomm betont, unter den globalen Richtlinien des Lizenzmodells. Dieses basiert zum Großteil auf royalties, also Tantiemen, die LG dafür an Qualcomm zahlen wird. Wie genau die aussehen, darüber schweigen beide Unternehmen. Eine echte Alternative zu Qualcomm gab es für LG nicht, ihr Portfolio ist viel zu stark vom Chip- und Modemanbieter abhängig. Insbesondere auch der anstehende Schritt in das 5G-Geschäft, in dem LG direkt mitmischen will, ist ohne Qualcomm fast unmöglich.
LGs letzte Smartphones waren wie üblich in den vergangen Jahren zwar gut, allerdings stets zu spät dran. Das LG G8s ThinQ (Test) schaffte es erst zum Sommer 2019 in den Handel, der zum MWC 2019 gezeigte Exot V50 ThinQ ist nur in Asien erhältlich. Zur IFA 2019 in wenigen Tagen wird eine Enthüllung des V60 ThinQ erwartet, das ebenfalls auf einen dualen Bildschirm setzen soll – und natürlich 5G.