Apple U1: Neuer Chip im iPhone 11 (Pro) findet andere Geräte schneller
Mit dem iPhone 11 (Pro) erweitert Apple nicht nur das Sortiment an Pro-Geräten, sondern auch das der eigens entwickelten Chips. In allen drei neuen iPhones steckt der Ultrabreitband-Chip U1, der andere Apple-Geräte präzise lokalisieren soll. Das spielt zunächst bei AirDrop eine Rolle, denn U1-Tracker hat Apple nicht vorgestellt.
Die Liste der von Apple entwickelten Chips wird stetig länger. Waren es früher nur die A-Prozessoren für das iPhone und iPad, gibt es inzwischen die S-Serie und W-Chips für Smartwatches, den H1 für die Kopfhörer AirPods und die T-Serie für den iMac und MacBook, um dort Sicherheitsaufgaben rund um Touch ID zu übernehmen.
Apple sagt wenig zum U1
Am gestrigen Abend ist der Apple U1 hinzugekommen, doch davon mitbekommen haben Zuschauer kaum etwas. Der neue Chip tauchte jeweils nur kurz in den Feature-Zusammenfassungen von iPhone 11 sowie iPhone 11 Pro auf. Auf den Websites zu iPhone 11 und iPhone 11 Pro wird der Chip etwas genauer beschreiben, während er in den technischen Daten der Smartphones wiederum mit keinem Wort erwähnt wird.
Demnach handelt es sich beim Apple U1 um einen vom Unternehmen selbst entwickelten Chip mit Ultrabreitband-Technologie, um andere Apple-Geräte mit U1-Chip genauer lokalisieren zu können. Was sind andere Apple-Geräte mit U1-Chip? Erst einmal nur die gestern vorgestellten neuen Smartphones. Und genau hier spielt der U1 bei der Nutzung von AirDrop eine Rolle. In der Kombination aus neuem iPhone, U1 und iOS 13 soll durch das Richten auf ein anderes Gerät priorisiert werden können, an wen Dateien verschickt werden sollen. Personen in direkter Nähe des neuen iPhones erscheinen weiter oben in der Liste von Vorschlägen als weiter entfernte Personen im selben Raum. Apple sagt, der U1 funktioniere „ähnlich wie GPS, nur auf Zimmergröße“.
Apple plant mehr mit dem U1
Apple sagt aber auch, dass dies erst der Anfang sei und dass der U1 „großartige neue Funktionen möglich machen“ werde. Eine davon könnte ein Netz aus Trackern ähnlich wie die des Unternehmens Tile sein. Denn Hinweise im Code der Beta von iOS 13 ließen eine Vorstellung von Apples Trackern im Rahmen der Präsentation der iPhones vermuten. Dazu gekommen ist es am gestrigen Abend allerdings nicht, ebenso nicht zur Vorstellung von AirPods mit Active Noise Cancelling. Dass das neue MacBook Pro mit 16 Zoll nicht vorgestellt wurde oder weitere Details zum Mac Pro fehlten, ist hingegen wenig überraschend. Dafür wird es wahrscheinlich im Oktober ein eigenes Event geben.
Auch wenn Apple-CEO Tim Cook gestern gleich zu den Produktvorstellungen kommen wollte und sich eine Zusammenfassung der Erfolge der letzten Monate sparte, weil dafür schlichtweg keine Zeit vorhanden sei, war die Keynote mit 100 Minuten überraschend kurz. Üblicherweise haben die Keynotes eine Länge von zwei Stunden. 9to5mac vermutet, dass Apple kurzfristig die Vorstellung der „Apple Tags“ oder auch eines eigenen VR-Headsets, das ebenfalls zuvor im Quellcode aufgetaucht war, verschoben habe.