Befürchteter Lieferengpass: Intels 14-nm-Produktion soll erneut nicht ausreichen

Update Volker Rißka
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Befürchteter Lieferengpass: Intels 14-nm-Produktion soll erneut nicht ausreichen

Bisher ist es nur ein Gerücht, doch die Vorzeichen in Asien verdichten sich, dass Intel auch in dieser Saison nicht genügend 14-nm-Chips liefern kann, um die Nachfrage zu decken. Im Notebook-Bereich soll es deshalb erneut zu Verschiebungen und verspäteten Startterminen kommen.

Im vergangenen Jahr startete es mit ähnlichen Berichten, bis Intel im Herbst zugeben musste, nicht ausreichend Chips liefern zu können. Damals sollten 10-nm-Kapazitäten, die noch nicht gebraucht wurden, für 14 nm abgestellt werden – ein Ausweg, der Intel nun einholt. Denn mit Ice Lake in der Auslieferung wird die 10-nm-Fertigung dringend gebraucht, 14 nm fällt in diesen Fertigungslinien wieder weg. Fast alle anderen angekündigten neuen Intel-Produkte aus dem Jahr 2019 setzen noch auf 14 nm, für diese wird es demnach wieder enger.

Mögliche Probleme noch kein Vergleich zum Vorjahr

DigiTimes nennt dabei in erster Linie Notebook-Prozessoren, bei denen neben Ice Lake-U der neue Sechs-Kerner Comet Lake-U und seine sieben Begleiter neu im Einsatz sind. Von 74 gelisteten Notebooks im ComputerBase-Preisvergleich mit Comet-Lake-Prozessor sind zehn lieferbar, von 37 gelisteten Notebooks mit Ice Lake ist nur ein einziges lieferbar. So schlimm wie mit Whiskey Lake-U im Vorjahr ist es aktuell nicht, viele Neuvorstellungen der IFA 2019 sollen zudem erst in diesen Tagen im Handel eintreffen. Hier bleibt deshalb abzuwarten, wie sich die Verfügbarkeit entwickelt. Ohnehin hieß es seitens Intel, Core- und Xeon-Prozessoren mit höherer Priorität zu fertigen, stattdessen sollten günstige CPUs der Atom-Familie auf Sparflamme ausgeliefert werden – diese waren wochenlang deshalb gar nicht verfügbar.

Weitere 14-nm-CPU-Neuvorstellungen ab Oktober

Für das anstehende vierte Quartal hat Intel noch einmal viele neue Produkte geplant – und alle setzen auf 14 nm. Nach den Quasi-Paper-Launches der beiden vergangenen Jahre vor allem in Bezug auf das Flaggschiff im Desktop und wochenlangen Lieferschwierigkeiten, dürfte nun mit Spannung verfolgt werden, wie das in diesem Jahr abläuft. Allerdings sind die Pläne deutlich weniger auf den Massenmarkt gerichtet, denn es kommt lediglich ein einziger, teurer Prozessor für den Mainstream-Desktop hinzu, der Intel Core i9-9900KS.

Das Gros der Neuvorstellungen im Herbst fällt der High-End-Produktfamilie Cascade Lake-X alias Intel Core X 10.000 zu. Und die Nachfrage nach diesen dürfte übersichtlich bleiben, wenngleich Intel sehr große Veränderungen verspricht, um diese Serie mit Blick nicht nur auf den Vorgänger, sondern vor allem auch AMD konkurrenzfähig zu halten. Denn AMD legt bekanntlich im November noch einmal nach.

Intels Vorab-Angaben für Cascade Lake-X im Vergleich zum bisherigen Markt
Intels Vorab-Angaben für Cascade Lake-X im Vergleich zum bisherigen Markt (Bild: Intel)
Update

Gegenüber US-Medien hat Intel dem Bericht von DigiTimes nicht direkt zugestimmt, doch zwischen den Zeilen ist erkennbar, dass die taiwanischen Medienberichte zum großen Teil korrekt sind. Demnach ist die Nachfrage noch immer höher als die Erwartungen, im PC-Bereich sei es weiterhin eine „herausfordernde Angebot-Nachfrage-Umgebung“, der der Hersteller weiterhin begegnen will. Der Fokus werde dabei im PC-Markt erneut auf den neuesten Core-Prozessoren liegen.

We continue working to improve the supply-demand balance for our PC customers. In the first half of 2019, we saw PC customer demand that exceeded our expectations and surpassed third-party forecasts. We have added 14nm output capacity and are ramping volume on 10nm with systems on shelf for holiday. While our output capacity is increasing, we remain in a challenging supply-demand environment in our PC-centric business. We are actively working to address this challenge, and we continue to prioritize available output toward the newest generation Intel Core i5, i7 and i9 products that support our customers’ high-growth segments.”