17-Zoll-Gaming-Notebooks im Test: Benchmarks in Apps und Games

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Jan-Frederik Timm
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Leistungsprofile machen den Unterschied

Sowohl Razer als auch Asus legen ihrem Notebook Software bei, mit der sich die Leistungsfähigkeit und die Geräuschkulisse an die eigenen Wünsche anpassen lassen sollen. Bei Razer geschieht das über das Tool Synapse 3, das mittlerweile auch ohne Account genutzt werden kann. Bei Asus kommt „Armoury Crate“ zum Einsatz.

Beim Razer Blade Pro gibt es neben dem Standardmodus „Ausgeglichen“ auch „Benutzerdefiniert“. Hier lässt sich für CPU und GPU getrennt eine der drei Stufen „Niedrig“, „Mittel“ und „Hoch“ wählen. Was sie bewirken, verrät der Hersteller weiterhin weder in der Software noch an anderer Stelle. Der vom Razer Blade 15 bekannte Modus „Gaming“ ist beim „Pro-Modell“ nicht vorhanden. Bei Asus kann ebenfalls auf drei Leistungsprofile zurückgegriffen werden. Neben „Leise“ stehen „Leistung“ und „Turbo“ zur Auswahl.

CPU-Leistungsprofile im Vergleich

Für die CPU im Razer Blade Pro bedeutet „Ausgeglichen“, dass sie unter Vollast laut HWiNFO nur für wenige Sekunden 45 Watt, dann dauerhaft 35 Watt Package-Power nutzen darf. Das entspricht dem manuell eingestellten „Mittel“. „Niedrig“ drosselt die CPU hingegen dauerhaft auf 25 Watt, „Hoch“ erlaubt 55 Watt. Entsprechend groß sind die Auswirkungen auf die Leistung in Apps: In Blender dauert der Benchmark mit „Niedrig“ im Vergleich zu „Hoch“ fast doppelt so lange. Mit 45 zu 35 Dezibel ist das Notebook aber deutlich lauter. Der Geräuschpegel liegt konstant an.

Die Benchmarks und ein Blick auf die Taktraten machen allerdings deutlich, dass die von HWiNFO ausgelesenen Messwerte für die Package-Power nicht stimmen können. Das verdeutlicht auch der Quervergleich mit dem Notebook von Asus.

Modus CPU-Package-Power
(dauerhaft)
Takt Lautstärke
Razer Blade Pro „Niedrig“ „25 Watt“ 1,7 GHz 35 dB
Razer Blade Pro „Mittel“ „35 Watt“ 2,4 GHz 40 dB
Razer Blade Pro „Hoch“ „55 Watt“ 3,2 GHz 45 dB
Asus Zephyrus S GX701 „Leise“ 29 Watt 2,7 GHz 31–38 dB
Asus Zephyrus S GX701 „Leistung“ 40 Watt 3,0 GHz 31–43 dB
Asus Zephyrus S GX701 „Turbo“ 60 Watt 3,5 GHz 42–53 dB

Beim Notebook von Asus gestattet „Turbo“ der CPU laut HWiNFO sogar dauerhaft 60 Watt Package-Power, „Leistung“ immerhin noch 40 und „Leise“ knapp 30 Watt. 25 Watt bei „Niedrig“ von Razer ist im Vergleich zu 30 Watt bei „Leise“ von Asus aber so viel langsamer, dass eine der beiden Angaben nicht stimmen kann. Der Takt passt dann auch viel besser zur Leistung: Razer fällt hier auf 1,7 GHz bei Last auf allen Kernen (Blender), Asus nur auf 2,7 GHz – bei angegebenen 5 Watt Unterschied bei der Package-Power wären diese Werte nicht drin.

Die Kehrseite der höheren CPU-Leistung bei Asus ist ein jeweils lauteres Betriebsgeräusch, wobei das nicht zu jeder Zeit gilt, denn das Zephyrus S GX701 lässt die Lüfter bei reiner CPU-Last immer wieder über lange Zeit laut aufdrehen, bis der Geräuschpegel schlagartig auf ein kaum wahrnehmbares Niveau fällt, um dann wieder anzusteigen. Das passiert in allen drei Leistungseinstellungen.

Blender Benchmark
    • Asus Zephyrus S GX701 „Turbo“
      28:56
    • Razer Blade Pro „Hoch“
      30:28
    • Asus Zephyrus S GX701 „Leistung“
      33:52
    • Razer Blade 15 – Gaming
      37:27
    • Asus Zephyrus S GX701 „Leise“
      37:54
    • Razer Blade Pro „Mittel“
      40:40
    • Razer Blade 15 – Ausbalanciert
      45:24
    • Razer Blade Pro „Niedrig“
      57:13
Einheit: Minuten, Sekunden

Im exemplarisch genutzten Shadow of the Tomb Raider (Full HD, volle Details) hat die Einstellung der CPU bei Razer hingegen keinerlei Auswirkungen. Der Grund: Dank anderer Anforderungen erreicht der Prozessor in der Testsequenz mit einer Package-Power von unter 25 Watt jeweils denselben Takt. Bei Asus lässt sich die CPU nur im vollständig manuellen Modus gesondert von der GPU anpassen.

GPU-Leistungsprofile im Vergleich

Beim Razer Blade Pro sind auch die Auswirkungen des Reglers für die GPU klein, nur „Hoch“ zeigt mit 6.400 statt 6.000 MHz Grafikspeichertakt und 60 MHz mehr GPU-Takt rund 5 Prozent mehr FPS. Lauter wird das Notebook dadurch interessanterweise nicht. Spieler können „Hoch“ bei der GPU also mitnehmen.

Modus GPU-Takt VRAM-Takt GPU-Temp Lautstärke
Razer Blade Pro „Niedrig“ 1.470 MHz 6.000 MHz 73 °C PT 48 dB
Razer Blade Pro „Mittel“ 1.470 MHz 6.000 MHz 73 °C PT 48 dB
Razer Blade Pro „Hoch“ 1.530 MHz 6.400 MHz 73 °C PT 49 dB
Asus Zephyrus S GX701 „Leise“ 1.200–1.575 MHz 6.000 MHz 74 °C TT 41 dB
Asus Zephyrus S GX701 „Leistung“ 1.425–1.530 MHz 6.000 MHz 72 °C PT 47 dB
Asus Zephyrus S GX701 „Turbo“ 1.530–1.560 MHz 6.120 MHz 68 °C PT 51 dB

Die Einstellung der GPU, die über die Profile auch an die CPU gekoppelt ist, beeinflusst die Leistung des GX701 je nach Spiel deutlicher. Auf „Leise“ pendelt die GeForce RTX 2080 Max-Q stark zwischen 1.200 und 1.575 MHz hin und her, während sie im Modus „Turbo“ bei 1.530 bis 1.560 MHz verharrt. Darüber hinaus wird der GDDR6-Speicher effektiv um 120 MHz übertaktet.

SotTR Benchmark
    • Razer Blade Pro „Hoch“
      107,0
    • Asus Zephyrus S GX701 „Turbo“
      105,0
    • Razer Blade Pro „Niedrig“
      103,0
    • Razer Blade Pro „Mittel“
      103,0
    • Asus Zephyrus S GX701 „Leistung“
      103,0
    • Asus Zephyrus S GX701 „Leise“
      100,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Spieleleistung im Detail

Die nachfolgenden Benchmarks zeigen die Messwerte inklusive Frametimes noch mal im Detail. Neben Shadow of the Tomb Raider kommt auch F1 2019 zum Einsatz. Beide Spiele wurden in Full HD getestet, VSync war deaktiviert. Es kam jeweils das Preset „Ultrahoch“ zum Einsatz, bei Tomb Raider war SMAAT2x aktiviert.

In den jeweils schnellsten Einstellungen nehmen sich die beiden Notebooks quasi nichts, durch den deutlicher übertakteten Grafikspeicher kann das Razer Blade Pro sich aber einen winzigen Vorsprung errendern, obwohl das Notebook sogar etwas leiser als das Zephyrus S bleibt.

Full HD
Shadow of the Tomb Raider (Full HD)
  • avg. FPS:
    • Razer Blade Pro 17 – Hoch
      107,0
    • Asus Zephyrus GX 701 – Turbo
      105,0
    • Razer Blade Pro 17 – Niedrig
      103,0
    • Razer Blade Pro 17 – Mittel
      103,0
    • Asus Zephyrus GX 701 – Leistung
      103,0
    • Asus Zephyrus GX 701 – Leise
      100,0
    • Razer Blade 15 – Gaming
      69,0
    • Razer Blade 15 – Ausbalanciert
      66,0
  • min. FPS (95 % Percentil):
    • Razer Blade Pro 17 – Hoch
      89,0
    • Asus Zephyrus GX 701 – Leistung
      86,0
    • Asus Zephyrus GX 701 – Turbo
      86,0
    • Razer Blade Pro 17 – Niedrig
      85,0
    • Razer Blade Pro 17 – Mittel
      85,0
    • Asus Zephyrus GX 701 – Leise
      82,0
    • Razer Blade 15 – Gaming
      58,0
    • Razer Blade 15 – Ausbalanciert
      56,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Wer es auch beim Spielen lieber leiser mag, findet mit den Leistungsprofilen bei Asus einen einfachen Ansatz. „Leise“ senkt durch niedrigere GPU-Taktraten dann zwar auch die Leistung um 10 bis 20 Prozent, die gemessenen 40 Dezibel sind aber deutlich leiser als die bei Razer immer anliegenden 48 Dezibel.

Das in den Benchmarks ebenfalls aufgeführte Razer Blade 15 aus dem Jahr 2018 mit Core i7-8750H und GeForce GTX 1070 Max-Q hat gegen die beiden RTX-2080-Max-Q-Notebooks keine Chance.

Leistung Laufwerke

Das Testmuster des Asus Zephyrus S GX701 setzt wie viele hochpreisige Gaming-Notebooks auf eine 1 TB große SSD vom Typ Samsung PM981, die als eine der schnellsten NVMe-SSDs mit vier Lanes nach PCI Express 3.0 die erwartet hohe Leistung zeigt. Dass eine SSD dieses Typs im GX701 zum Einsatz kommt, garantiert Asus indes nicht.

Auch Razer setzt diese SSD in der Blade-Serie ein, aber auch hier gibt es keine Garantie. Im Testmuster steckt mit der Lite-On CA3 zum Beispiel ein wesentlich langsameres Modell. Die sequentiellen Transferraten sind zwar noch vergleichsweise hoch, kleinere Dateien in wahlloser Reihenfolge liest und schreibt die Lite-On aber wesentlich gemächlicher. Das macht im Alltag nur selten überhaupt einen Unterschied, ist in Anbetracht des sehr hohen Preises aber dennoch kein Aushängeschild.