XMG Fusion 15 im Test: Benchmarks in Apps und Games
2/4Leistungsprofile machen den Unterschied
Das XMG Fusion 15 bietet Anwendern über die App „Control Center“ oder alternativ über einen physischen Taster neben dem An-Aus-Schalter drei Leistungsprofile an: „Enthusiast“, „Ausbalanciert“ und „Leise“. Sie passen nicht nur die Konfiguration von CPU und GPU an, sondern greifen auch in die Lüftersteuerung ein: „Enthusiast“ nutzt die Lüftereinstellung „Performance“, die beiden anderen Profile hingegen „Standard“. Die Lüftersteuerung lässt sich auch separat einstellen.
Die Profile hat Schenker Technologies aus einem von Intel vorgegebenen Baukasten zusammengesetzt, hier entscheidet sich das System also potentiell von denen, die andere Anbieter in anderen Ländern vertreiben.
„Enthusiast“ und „Ausbalanciert“ unterscheiden sich dabei auf den ersten Blick nur durch die Aggressivität der Lüftersteuerung und die CPU-Zieltemperatur – definiert als Differenz zur erlaubten Maximaltemperatur über „Tcc Offset“.
Im Ergebnis verhalten sich beide Profile bei kurzfristigen Lasten quasi gleich, wird die CPU länger belastet, gibt es in Folge der niedrigeren Zieltemperatur bei gleichzeitig gedrosselter Lüftersteuerung bei „Ausbalanciert“ aber etwas weniger Leistung, denn die Package Power von 63 Watt ist dann zu viel des Guten und wird auf 45 Watt gesenkt. „Leise“ sieht hingegen dauerhaft generell nur 28 Watt für die CPU vor, was deren Leistung deutlich senkt. Und auch die GPU und der Grafikspeichertakt (5.000 statt 6.000 MHz) werden in diesem Profil gedrosselt.
Profil | CPU Package Power (dauerhaft) |
Tcc Offset dGPU aus/dGPU an |
GPU Power | Lüfter |
---|---|---|---|---|
Enthusiast | 63 Watt | -5 °C/-10 °C | 100 % | Performance |
Ausbalanciert | 63 Watt | -10 °C/-18 °C | 100 % | Standard |
Leise | 28 Watt | -10 °C/-18 °C | 50 - 60 % | Standard |
Im Ergebnis können Anwender die in längeren Lasten verfügbare CPU-Leistung über die drei Profile auch beim XMG Fusion 15 in einem relativ breiten Spektrum wählen, über „Leise“ lassen sich darüber hinaus auch kürzere Lastspitzen im Verbrauch kappen. Mit den bei Raumtemperaturen von knapp über 20 °C dauerhaft verfügbaren 63 Watt bietet „Enthusiast“ hingegen eine enorm hohe Dauerleistung, auch im Vergleich zu den anderen zuletzt getesteten Systemen: Das XMG Fusion 15 geht hier als Sieger vom Platz.
In Spielen macht „Enthusiast“ zu „Ausbalanciert“ nur einen kleinen, unwesentlichen Unterschied, im kalten Zustand sind es in Shadow of the Tomb Raider nur fünf Prozent. „Leise“ hingegen senkt die Leistung durch die gedrosselte GPU deutlich.
Je länger Nutzer spielen, desto näher kommen sich die beiden Profile allerdings, denn der Effekt aus der etwas aggressiveren Lüftersteuerung fällt immer kleiner aus. Generell ist in den Profilen – mit Ausnahme von „Leise“ – ein temperaturbedingter Leistungsverlust von etwas über zehn Prozent zu beobachten, wenn der Benchmark in Shadow of the Tomb Raider zehn Mal hintereinander durchgeführt wird.
Spieleleistung im Detail
Die nachfolgenden Benchmarks zeigen die Messwerte inklusive Frametimes noch mal im Detail. Neben Shadow of the Tomb Raider kommt auch F1 2019 zum Einsatz. Beide Spiele wurden in Full HD getestet, VSync war deaktiviert. Es kam jeweils das Preset „Ultrahoch“ zum Einsatz, bei Tomb Raider war zudem SMAAT2x aktiviert.
Mit der GeForce RTX 2070 Max-Q mit 90 Watt TDP ordnet sich das XMG Fusion 15 hinter den zuletzt getesteten Gaming-Notebooks mit GeForce RTX 2080 Max-Q ein, am nächsten kommt es noch dem Lenovo Legion Y740 15 Zoll mit einer GPU-TDP von nur 80 statt 90 Watt. Dem ebenfalls im Benchmark aufgeführten Razer Blade 15 mit GeForce GTX 1070 Max-Q ist es knapp 15 Prozent voraus. Dass die Max-Q-Varianten von Turing nur einen kleinen Sprung gegenüber den Max-Q-Varianten von Pascal machen, ist bereits seit Februar 2019 bekannt.
Interessant sind die Ergebnisse im Modus „Leise“. Derart eingebremst, verliert das Gaming-Notebook analog zur gefallenen GPU-TDP zwischen 50 und 60 Prozent an Leistung. Für die im Benchmark gewählten Einstellungen ist das zu wenig, mit weniger Details sind aber auch aktuelle AAA-Titel in Full HD noch gut spielbar.
Spielen im Akkumodus kaum möglich
Noch langsamer wird es im Batteriebetrieb, in dem die FPS im Benchmark auf 22 fallen. Darüber hinaus schwanken sie stark, es gibt auch Szenen mit nur 10 FPS. Diese Schwankung zeigt auch der GPU-Takt, der zwischen 420 und 650 MHz pendelt. Hier muss das Spiel grafisch schon sehr anspruchslos sein, um in diesem Modus noch laufen zu können.
Die nachfolgende Tabelle enthält die wesentlichen Eckdaten (CPU/GPU) der im Diagramm aufgeführten Gaming-Notebooks.
Modell | CPU | GPU |
---|---|---|
XMG Fusion 15 | Core i7-9750H | GeForce RTX 2070 Max-Q |
Razer Blade Pro | Core i7-9750H | GeForce RTX 2080 Max-Q |
Asus Zephyrus S GX701 | Core i7-8750H | GeForce RTX 2080 Max-Q |
Lenovo Legion Y740 15 Zoll | Core i7-9750H | GeForce RTX 2080 Max-Q |
Razer Blade | Core i7-8750H | GeForce GTX 1070 Max-Q |
Leistung Laufwerke
Welche Laufwerke im Fusion 15 zum Einsatz kommen, können Käufer im Detail bei der Bestellung wählen. Bis zu zwei M.2-Steckplätze (1× SATA/NVMe, 1× NVMe) können mit unterschiedlichsten Laufwerken bestückt werden. Die typische Laufwerksgeschwindigkeit für das XMG Fusion 15 gibt es also nicht. Im Testmuster steckt eine 500 GB große Samsung SSD 970 Evo Plus (Test). Platz für ein 2,5-Zoll-Laufwerk gibt es im XMG Fusion 15 nicht.