XMG Fusion 15 im Test: Lautstärke, Display und Akkulaufzeit
3/4Lautstärke in Anwendungen und Spielen
Am lautesten wird das XMG Fusion 15, wenn die CPU im Modus „Enthusiast“ maximal belastet wird. Hier ermöglicht das Kühlsystem dauerhaft 63 Watt CPU Package Power bei 81 °C CPU-Temperatur. Mit 51 Dezibel ist es dann sehr laut, aber noch nicht so laut wie das 17,3-Zoll-Notebook Asus Zephyrus S GX701 (Test), dessen CPU im Modus „Turbo“ mit 60 Watt Package Power im Benchmark sechs Prozent langsamer operiert. In Anbetracht des Größenunterschiedes ist das ein gutes Resultat. Gemessen wird in 40 Zentimeter Abstand vor dem Display-Scharnier.
Im Modus „Ausbalanciert“ mit der weniger aggressiven Lüftersteuerung fällt der Geräuschpegel deutlich: Nur noch 37 Dezibel werden hier bei 71 °C CPU-Temperatur gemessen. Hintergrund ist, dass die CPU-Temperatur den in diesem Modus niedrigeren kritischen Schwellwert überschreitet und deshalb nur noch 45 Watt Package Power zugelassen werden. Die Leistung im Benchmark fällt 23 Prozent geringer aus. Das im Modus „Leistung“ vergleichbar schnelle Gaming-Notebook von Asus ist erneut lauter.
Nur geringfügig leiser wird das XMG Fusion 15 bei hoher CPU-Last im Modus „Leise“. Maximal zulässige 28 Watt Package Power senken die Anforderungen an die Kühlung zwar deutlich, die Lüftersteuerung setzt das aber in erster Linie in eine abermals auf 64 °C gesunkene CPU-Temperatur um.
In Spielen verhält es sich etwas anders. Auch hier ist das Profil „Enthusiast“ mit gemessenen 51 zu 47 Dezibel zwar etwas leiser, mit „Leise“ wird es dann aber wirklich auch leiser: Nur noch 36 Dezibel werden gemessen. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings die deutlich fallende Leistung, denn der GPU wird in diesem Modus nur noch gut die Hälfte der TDP zugesprochen wie in den beiden anderen Modi. Infolgedessen fallen die FPS um über 50 Prozent, die nur etwas lautere Konkurrenz ist dann doch deutlich schneller unterwegs.
Das XMG Fusion 15 ist in der Konfiguration mit GeForce RTX 2070 Max-Q im Spielebetrieb damit zwar kein besonders lautes, im Vergleich zu einem Razer Blade 15 in der 2019-Version mit schnellerer GeForce RTX 2080 Max-Q aber ein lauteres Gaming-Notebook.
Laut Schenker soll die Konfiguration mit GeForce GTX 1660 Ti in Sachen Lautstärke übrigens vergleichbare Resultate liefern, was insofern auch logisch erscheint, als dass beide GPUs dieselbe Leistungsaufnahme aufweisen.
Im Leerlauf springen die Lüfter (noch) zu oft an
Störender als die quasi prinzipbedingt relativ hohe Lautstärke unter Last war im Test allerdings das von Zeit zu Zeit auftretende Verhalten der Lüfter im Leerlauf unter Windows: Egal welches Profil gewählt wurde, das Notebook ließ sie im Testzeitraum immer wieder alle zehn, bis fünfzehn Minuten für einige Minuten bis auf 2.700 U/min aufdrehen und hielt diesen Pegel dann für einige Minuten an, nur um die Lüfter daraufhin wieder zum vollständigen Stillstand zu bringen.
Hintergrund ist allem Anschein nach das Erreichen der 50-Grad-Celsius-Grenze auf der CPU in Folge der eigentlich komplett stillstehenden Lüfter bei einem erhöhten Leerlaufverbrauch der CPU. Ist die 50-Grad-Celsius-Marke erreicht, drehen die Lüfter mit 30 Prozent Leistung auf und kühlen die CPU auf unter 40 Grad Celsius hinunter. Dann beginnt der Kreislauf von vorne. Die gemessen Lautstärke fäll mit 30 Dezibel gering aus, ist aber deutlich wahrnehmbar.
Schenker Technologies respektive Intel ist das Problem bekannt. Mit einem zukünftigen Softwareupdate soll die Ursache für den zu hohen Idle-Verbrauch behoben werden und die CPU dann auch ohne laufende Lüfter dauerhaft unter der 50-Grad-Cesius-Marke bleiben, erklärt der Hersteller auf Anfrage der Redaktion.
Display-Helligkeit und -Kontrast
Das 15,6-Zoll-Full-HD-Display ist mit 144 Hertz schnell, mit im Durchschnitt 288 cd/m² und in der Spitze 312 cd/m² ist es bei der Helligkeit aber nur Durchschnitt – das zuletzt getestete Lenovo Legion Y740 15 Zoll leuchtet mit im Schnitt 450 cd/m² auf Wunsch über 50 Prozent heller.
Die Homogenität ist mit maximal 15 Prozent Abweichung hingegen noch gut. Der durchschnittlich gemessene Kontrast ist mit 997:1 ebenfalls in Ordnung, aber kein Aushängeschild. Gut ist die minimale Helligkeit von 12 cd/m². Die Farbtemperatur liegt bei 7.950 Kelvin, was Weiß einen Blaustich verleiht.
Akkulaufzeit Office und Video
Bei der Akkulaufzeit verspricht Schenker mit bis zu 8 Stunden im produktiven Einsatz nicht zu viel: Bei auf 200 cd/m² in der Bildschirmmitte normierter Helligkeit erreicht das XMG Fusion 15 sowohl im Modern-Office als auch im Video-Test des PCMark 10 deutlich über sieben Stunden Laufzeit. Ursache sind zum einen der mit 93 Wattstunden sehr große Akku, zum anderen das funktionierende Nvidia Optimus, das die GeForce RTX in beiden Anwendungsszenarien vollständig abschaltet.
Geladen wird das XMG Fusion 15 über das beiliegende 230-Watt-Netzteil. Der proprietäre Hohlstecker findet sich an der Rückseite des Notebooks.