Das Erste: ARD-Mediathek wird zum Streaming-Dienst ausgebaut
Die ARD, das erste deutsche Fernsehprogramm, baut ihre Mediathek zu einem Streaming-Dienst mit exklusiven Inhalten um. Sie soll zukünftig mehr sein als nur ein Videorekorder für verpasste Sendungen. Zudem beschloss das Gremium, bestehend aus den vier ARD-Intendanten, in München einen deutlichen Sparkurs.
Wie die Tagesschau berichtet, äußerte sich Ulrich Wilhelm, ARD-Vorsitzender und Intendant des Bayrischen Rundfunks, auch zur finanziellen Situation der ARD. Demnach „müsse ein deutlicher Sparkurs gefahren werden“, bei dem es „auch zu Einbußen in Qualität und Volumen der Programme kommen wird“, so Ulrich Wilhelm.
Auch eine Erhöhung des Rundfunkbeitrages um 86 Cent auf dann 18,36 Euro im Monat pro Haushalt, wie ihn die Finanzkommission KEF vorgeschlagen hat, steht laut dem Gremium zur Diskussion, wird von den Intendanten aber als zu niedrig bewertet. Mit einer endgültigen Empfehlung für die Erhöhung des Beitrages ist im Februar 2020 zu rechnen. Schon jetzt ist aber davon auszugehen, dass die Verbraucher zukünftig einen höheren Rundfunkbeitrag leisten müssen.
Die ARD-Mediathek erhält exklusive Inhalte
Um der finanziellen Situation entgegenzuwirken und den laut eigenen Angaben dringenden Schritt in die Moderne zu machen, baut das erste deutsche Fernsehen die ARD-Mediathek nun sukzessive zur Streaming-Plattform um und werde dabei „auch exklusive Inhalte für die Mediathek produzieren“, wie der Programmdirektor Volker Herres mitteilte.
Auch wenn die Bedeutung des linearen Fernsehens, also der fortlaufenden Programme des TV-Sender, nach wie vor groß sei, wie die Intendanten bei ihrer Tagung in München betonten, müsse man sich der „Umbruchsituation in der digitalen Welt, die die Medienangebote und die Mediennutzung komplett verändert“ stellen und seine Inhalte künftig crossmedial und über alle Kanäle hinweg denken. Die ARD will damit der steigenden Zahl der Streaming-Anbieter entgegentreten, bei denen Serien oder Filme je nach Bedarf abrufbar sind, so Volker Herres weiter.
Einen genauen Zeitplan für den Umbau der ARD-Mediathek hin zu einem Streaming-Dienst oder Details zu Inhalten und Eigenproduktionen nannte das vierköpfige Gremium indes noch nicht. Der Bayrische Rundfunk veröffentlichte auf seinem YouTube-Kanal die fast 90 minütige Pressekonferenz zum Treffen der Intendanten und Vorsitzenden, Markus Huber (ARD Pressesprecher), Volker Herres (ARD-Programmdirektor) Ulrich Wilhelm (ARD-Vorsitzender) und Dr. Lorenz Wolf (GVK-Vorsitzender).