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Im Test vor 15 Jahren: AGP ohne Nachteile für die GeForce 6600 GT

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: AGP ohne Nachteile für die GeForce 6600 GT

tl;dr: Nachdem die GeForce 6600 GT vorerst nur für Besitzer einer Intel-Platine mit i915- oder i925-Chipsatz verfügbar war, stellte der Hersteller drei Monate später eine AGP-Version der Mittelklasse-Grafikkarte (Test) vor. Dafür wurde mittels eines Brückenchips das native PCIe- auf ein AGP-Interface umgewandelt.

HSI-Brückenchip

Um den NV43 der GeForce 6600 GT, der nativ lediglich PCI Express unterstützte, auf Mainboards mit AGP-Steckplatz zu bringen, verbaute Nvidia einen High-Speed-Interconnect-Brückenchip auf dem PCB. Dieser wandelte PCIe- in AGP-Signale und vice versa. Dafür entfielen die Vorteile von PCI Express wie die doppelte Bandbreite und die höhere Stromzufuhr über das Mainboard. Daher besaß das AGP-Modell einen zusätzlichen Stromanschluss auf der Grafikkarte.

Zudem taktete Nvidia den Grafikspeicher mit 450 statt 500 MHz, um Kunden zum Kauf der gleich teuren PCIe-Version und eines passenden Mainboards mit nForce-4-Chipsatz zu bewegen. Ein weiteres Opfer, das gebracht werden musste, war die SLI-Fähigkeit der GeForce 6600 GT.

Radeon X700 Radeon X700 Pro Radeon X700 XT GeForce 6600 GeForce 6600 GT
Chip RV410 NV43
Transistoren ca. 146 Mio.
Fertigung 110 nm
Taktung (MHz) 400 420 475 300 500
Renderpipes 8
Pixelfüllrate 3.200 MPix/s 3.360 MPix/s 3.800 MPix/s 2.400 MPix/s 4.000 MPix/s
TMUs je Pipe 1
Texelfüllrate 3.200 MTex/s 3.360 MTex/s 3.800 MTex/s 2.400 MTex/s 4.000 MTex/s
Vertex-Einheit DX9, VS 2.0+ DX9, VS 3.0
Vertex-Pipes 6 3
Interface PCIe x16 PCIe x16 PCIe x16/AGP
SLI-Modus nein ja
Texturen pro Pass 8 (16)
Pixel-Shader PS 2.0+ PS 3.0
Speicher (MByte) 128, DDR 256, GDDR3 128, GDDR3 128, DDR 128, GDDR3
Anbindung 128 Bit
Speichertakt (MHz) 350 430 525 250 500/450
Bandbreite (MByte/s) 11.200 13.760 16.800 8.000 16.000
RAMDAC 2 × 400 MHz
Präz. pro Kanal 24 Bit (FP24) 32 Bit (FP32)
US-Preis (ohne MwSt.) $ 149 $ 199 (256 MByte) $ 199 $ 149 $ 199

In den Benchmarks lagen die GeForce 6600 GT mit PCIe (PEG) und AGP im Test nahezu gleichauf. Je nach Benchmark lag einmal das Modell mit dem einen Interface vorne, in einem anderen Test die andere Version. Damit machten sich weder die eingeschränkte Interface-Bandbreite noch der niedrigere Speichertakt besonders bemerkbar.

Diagramme
Performancerating 1024x768
    • ATi Radeon X800 XT "PE"
      98,9
    • nVidia GeForce 6800 Ultra
      93,2
    • ATi Radeon X800 XT
      90,8
    • nVidia GeForce 6800 GT
      88,6
    • ATi Radeon X800 Pro
      85,4
    • nVidia GeForce 6800
      74,2
    • nVidia GeForce 6600 GT
      72,4
    • nVidia GeForce 6600 GT (PEG)
      71,9
    • ATi Radeon 9800 XT
      62,4
    • ATi Radeon X700 XT
      61,8
    • ATi Radeon 9800 Pro
      58,1
    • ATi Radeon X700 Pro
      56,9
    • nVidia GeForce FX 5950 Ultra
      53,1
    • nVidia GeForce 6600 (PEG)
      42,6
    • nVidia GeForce PCX 5900
      40,1
    • ATi Radeon X600 XT
      38,3
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Für Nutzer mit älteren Plattformen waren dies gute Neuigkeiten. Da der Konkurrent ATi im November 2004 keine Anstalten machte, die hauseigene Mittelklasse-Serie in Form der X700-Grafikkarten mit Brückenchips für das AGP-Interface auszustatten, blieb Nvidia die einzige Option. Der NV43 als moderne GPU brachte damit relativ kostengünstig DirectX 9.0c sowie ordentliche Spieleleistung auf Systeme mit AGP-Steckplätzen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels war allerdings noch ungeklärt, inwiefern Nvidia große Verfügbarkeiten der Grafikkarte gewährleisten konnte. Wer damals eine schnelle und zukunftssichere Mittelklasse-Grafikkarte suchte, war mit der GeForce 6600 GT, ob mit PCIe oder AGP, gut beraten.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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