10-nm-Prozessor: Intels Cannon-Lake-NUCs sind Geschichte
10 nm und Intel ist eine bisher unrühmliche Geschichte mit mehr Flops als positiven Ergebnissen. Der sich zum Albtraum für Intel entwickelte Cannon Lake als erstes Produkt der neuen Fertigungsstufe wird nach kurzer Lebenszeit beerdigt. Ohnehin war es nicht einmal in einer Handvoll Produkten zu finden, unter anderem in zwei NUCs.
Cannon Lake war dabei aber so kaputt, dass die betroffene CPU Core i3-8121U immer mit deaktivierter Gen10-Grafikeinheit ausgeliefert werden musste. Im Zusammenspiel in den kleinen Systemen, unter anderem auch einem Lenovo-Notebook, wurde eine AMD Radeon verbaut. Diese Konstellation machte sie zumindest zu einer kleinen Besonderheit, doch überzeugen konnte sie weder im Notebook noch im NUC.
Am liebsten unter den Teppich gekehrt
Während Intel die NUCs stets mit Namen und ausgestattetem Prozessor nennt, war dies bei dem Crimson-Canyon-Modell mit Cannon Lake nicht der Fall. Seit der Vorstellung im Sommer 2018 war es in der Intel-ARK-Datenbank nicht hinterlegt, was so wirkte, als wolle Intel die gescheiterte erste 10-nm-Generation schnellstens vergessen lassen. Zumindest die CPU Core i3-8121U konnte aber über einen Direktlink sichtbar gemacht werden. Hier und heute setzt man den weiteren Stein und beerdigt diesen NUC offiziell. Bis zum kommenden Jahr werden noch letzte Bestellungen ausgeliefert.
10-nm-Probleme sind noch nicht ausgestanden
In der zweiten Runde der 10-nm-Fertigung läuft es ebenfalls noch nicht ganz rund. Die Auslieferungen vor allem von Systemen mit den schnelleren Prozessoren der Familie Ice Lake sind Mangelware, die kleineren Core i3 sind etwas besser verfügbar. Das 10-nm-Design scheint nach wie vor ein Problem mit höheren Taktraten zu haben, und dass, obwohl dieses schon fast 1 GHz unter dem Vorgänger agiert.
Intel betonte zuletzt zwar, dass 10 nm nun über den Erwartungen liege, doch wie hoch diese überhaupt waren, wird nicht definiert. Der nächste große Schritt sind die Server-Ableger, doch für die hat Intel noch fast ein Jahr Zeit. Und angesichts von fast einem Jahr Vorlauf für die bisherigen Notebook-CPUs, deren Produktion bereits im Herbst 2018 begann, scheint dies auch nötig. Die Yield-Rate des XCC-Dies für den anvisierten 38-Kern-Prozessor Ice Lake-SP ist laut Gerüchten bisher so niedrig, dass Intel primär die kleinere Version mit HCC-Die für 26 Kerne für Hersteller bewirbt – und diese primär auf den Roadmaps zu finden ist. Denn parallel läuft mit Cooper Lake-SP ein 14-nm-Produkt als Multi-Chip-Lösung mit maximal 56 Kernen weiter.