Trotz US-Sanktionen: Huaweis Absatz an Smartphones wächst rasant
Über 50 Prozent mehr verkaufte Smartphones in der P- und Mate-Serie bescherten Huawei im Jahr 2019 einen neuen Rekordabsatz. Dieser übertraf am Ende die Marke von 240 Millionen ausgelieferten Geräten, inbegriffen sind auch 6,9 Millionen mobile Begleiter mit Unterstützung für den neuen Mobilfunkstandard 5G.
Der 5G-Zug nimmt Fahrt auf
Mit der Vielzahl an ausgelieferten 5G-Smartphones liegt Huawei knapp vor Samsung, die zu Jahresbeginn die Zahl von 6,7 Millionen verkauften 5G-Einheiten veröffentlicht hatten. Bisher sind dies in der Regel nur Ableger regulärer Serien, neue Smartphone-Modelle mit dem Fokus auf 5G werden ab diesem Jahr eine noch viel größere Rolle spielen.
Von nur gut einem Prozent Marktanteil soll der Absatz an 5G-Smartphones laut Studien in diesem Jahr um 1.687 Prozent wachsen – zusammengerechnet soll dies 18 Prozent Marktanteil bis Ende 2020 entsprechen. Kein Flaggschiff wird mehr ohne diese Technik auf den Markt kommen, selbst günstigere Geräte für die Mittelklasse werden auf den neuen Standard setzen.
Huawei trotzt dem Großteil der US-Sanktionen
In den USA ist Huawei nach wie vor ein eher kleines Licht. Doch die Auswirkungen des Handelsstreits mit China sowie die stetigen Befürchtungen, Huaweis Geräte könnten zur Spionage eingesetzt werden, weshalb westliche Länder den Einsatz zum Teil ablehnen (wollen), zeigen im Umsatz nur eine kleine Delle. So wuchs das Unternehmen im Jahresrückblick nicht so stark, wie zu Beginn 2019 erhofft, bei Smartphones stieg der Absatz von 206 auf 240 Millionen ausgelieferte Einheiten. Für das aktuelle Jahr sagt Huawei aber erneut ein hohes Umsatzwachstum voraus.
Der Kirin 990 (Test) wird Motor der vielen neuen Geräte. Im Mate 30 Pro gestartet wurde er kurz vor dem Jahreswechsel auch in die Mittelklasse exportiert, die 5G-Version des Nova 6 bietet entsprechende Unterstützung ab umgerechnet 540 US-Dollar, ist bisher aber nur in China erhältlich. Im März dieses Jahres wird mit dem P40 (Pro) ein neues Flaggschiff erwartet.
Ein großes Problem außerhalb Chinas bleibt die nach wie vor verwehrte Unterstützung des Google Play Stores, auch das neue Flaggschiff muss darauf verzichten. Denn offiziell kann Huawei keine vollständig neu entwickelten Smartphones mit Google-Play-Ökosystem auf den Markt bringen, weil die von US-Präsident Trump verhängte Entity List den Export entsprechender Technologien der USA nach China unterbindet. Deshalb müssen sich Huawei und die Konzerntochter Honor aktuell mit Rebrandings bekannter Geräte, die vor dem Exportbann entwickelt wurden, über Wasser halten. Inwiefern dies im neuen Jahr weitere Auswirkungen zeigt, werden die kommenden Monate offenbaren.