Apple: 5G-iPhone soll planmäßig zum Herbst kommen
Trotz derzeit auftretender Engpässe in der Lieferkette soll Apples erstes iPhone mit Unterstützung für den neuen 5G-Mobilfunkstandard wie geplant im Herbst auf den Markt kommen. Dass Apples Produktvorstellungen aber nicht von der aktuellen COVID-19-Pandemie unberührt bleiben, zeigen das Magic Keyboard und iPhone-Limitierungen.
Für den Herbst, genauer gesagt im September dieses Jahres, wird die Vorstellung des iPhone 12 und iPhone 12 Pro erwartet. Nachdem Android-Smartphones vereinzelt bereits seit dem letzten Jahr und aktuelle Flaggschiffe fast bei jedem Modell den neuen 5G-Mobilfunkstandard unterstützen, will Apple noch bis diesen Herbst mit entsprechend ausgestatteten Smartphones warten. Die nächste iPhone-Generation wird dafür auf 5G-Komponenten von Qualcomm setzen, erwartet wird die Nutzung des Snapdragon X55.
Ganze acht iPhones mit 5G-Unterstützung sollen im Herbst auf den Markt kommen: zwei günstigere OLED-Modelle mit 5,4 Zoll und 6,1 Zoll mit jeweils einer Dual-Kamera sowie zwei teurere Pro-Nachfolger mit 6,1 Zoll und 6,7 Zoll, die mit Triple-Kamera und bisherigen Gerüchten zufolge auch mit einem neuen Time-of-Flight-Sensor ausgestattet sind. Nach der Vorstellung des neuen iPad Pro ist aber eher vom Einsatz des gleichen Lidar-Scanners auszugehen. Von diesen vier Modellen soll jeweils eine Variante mit 5G-Unterstützung im Sub-6-GHz-Bereich sowie eine Variante mit zusätzlich mmWave-Support erscheinen.
Das iPhone ist ein globales Produkt
Wie Bloomberg aus Kreisen von Apples Lieferkette berichtet, halte das Unternehmen an der geplanten Vorstellung im Herbst fest, obwohl die aktuelle COVID-19-Pandemie zu Einschränkungen führt. Zwar werden Apples Smartphones von Hon Hai Precision (Foxconn) in China gefertigt, wo die Pandemie derzeit auf dem Rückzug zu sein scheint, doch der Smartphone-Hersteller ist auch von zahlreichen anderen Zulieferern in Ländern außerhalb Chinas abhängig, die erst jetzt auf den Höhepunkt der Pandemie zugehen.
Ausgangssperren in Malaysia beeinflussen Zulieferer wie Murata, Renesas und Ibiden, auch Texas Instruments und On Semiconductor sind davon betroffen. Beim Flash-Speicher-Lieferanten Micron sei der Betrieb ebenfalls eingeschränkt, heißt es in dem Bericht. Weitere Zulieferer von Apple sitzen in Deutschland, Italien, dem Vereinigten Königreich und Südkorea, etwa Samsung Display und LG Display. In München sitzen zum Beispiel viele von Apples Modem-Spezialisten. Aus den USA wiederum kommen Komponenten von Corning, Qorvo, Skyworks Solutions und Broadcom. Das iPhone ist ein globales Produkt und bei weitem nicht nur vom Produktionsstandort China abhängig.
Magic Keyboard kommt spät, iPhone auf 2 pro Kauf beschränkt
Dass Apple schon jetzt mit den Auswirkungen der Pandemie zurechtkommen muss, zeigt das jüngst parallel zum neuen iPad Pro vorgestellte Magic Keyboard. Das Zubehör soll Apple zufolge erst im Mai auf den Markt kommen – ungewöhnlich spät angesichts der frühen Vorstellung. Üblicherweise liegen Ankündigung und Verfügbarkeit bei Apple nahe beieinander. Beim iPhone wiederum setzt Apple Käufern aktuell ein Limit von zwei Geräten pro Kauf, um die Lagerbestände zu schonen und Austauschgeräte anzubieten.
5G-iPhone-Gehäuse werden ab April produziert
Vom 5G-iPhone wiederum seien nach der Fertigstellung des Designs Ende des letzten Jahres erste Testversionen während der chinesischen Abschottung im Februar gefertigt worden, so Bloomberg. Die Gehäuse der Smartphones sollen ab April produziert, die sogenannte „Final Assembly“ im Mai kurz vor der Massenproduktion gestartet werden.