Samsung Galaxy Buds+ im Test: Ohne Basswummern mit 12-Stunden-Akku zur Empfehlung

Frank Hüber
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Samsung Galaxy Buds+ im Test: Ohne Basswummern mit 12-Stunden-Akku zur Empfehlung

tl;dr: Die kabellosen In-Ears Galaxy Buds+ überzeugen im Test mit einer Akkulaufzeit von 12 Stunden, einem neutralen, differenzierten Klang und guten Funktionen wie dem Spielemodus für eine niedrige Latenz. Diese sind jedoch nicht durchgängig auf allen Smartphones verfügbar. In Summe ist das Gesamtpaket dennoch überzeugend.

Mit den Galaxy Buds+ legt Samsung die kabellosen In-Ear-Kopfhörer Galaxy Buds neu auf und will nicht nur den Klang und die Akkulaufzeit verbessert haben, sondern die kabellosen Kopfhörer sind erstmalig auch vollständig zu iOS kompatibel und erhalten für das Betriebssystem von Apple eine eigene App. Als Farben stehen Schwarz, Weiß und Babyblau für Kopfhörer und Ladecase zur Auswahl, die alle in Hochglanz ausgeführt sind. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 169 Euro, im Handel ist das Produkt jedoch schon für unter 140 Euro erhältlich.

Über 12 Stunden Akkulaufzeit in der Praxis

Den Galaxy Buds+ spendiert Samsung größere Akkus sowohl in den kompakten Kopfhörern selbst als auch in dem Ladecase, das erneut über USB Typ C und kabellos via Qi-Standard aufgeladen werden kann. In jedem der Ohrhörer steckt bei den Galaxy Buds+ ein Akku mit 85 mAh, während es bei der letztjährigen Generation, die mit der Galaxy-S10-Serie vorgestellt wurde, 58 mAh waren. Für das Ladecase fällt der Sprung mit 270 mAh statt 252 mAh kleiner aus. Statt bis zu 6 Stunden bei typischer Nutzung gibt Samsung bis zu 11 Stunden typische Akkulaufzeit für die Galaxy Buds+ an. Im Test wurde das sogar übertroffen und lag bei mittlerer Lautstärke bei 12 Stunden und 10 Minuten mit nur einer Ladung. Eine Schnellladefunktion sorgt nach nur 3 Minuten für eine Wiedergabe von einer weiteren Stunde. Dass man die Ohrhörer im Ladecase nur etwas über ein Mal laden kann, wird da vernachlässigbar.

Besitzer eines Galaxy Z Flip oder Smartphones aus der Galaxy-S20-, Galaxy-S10- oder Galaxy-Note-10-Serie können zudem „Wireless PowerShare“ nutzen und das Ladecase drahtlos mit dem Smartphone laden.

Das USB-C-Ladecase ist angenehm klein und abgerundet geformt. Trotzdem kann es auch kabellos geladen werden. Die Abmessungen liegen bei nur 26,5 × 70,0 × 38,8 mm (H × B × T) und das Gewicht ist mit knapp 40 Gramm angenehm leicht. Zum Vergleich: Das Ladecase der Jabra Elite 75t (Test) misst 36,6 × 62,4 × 27,0 mm, bei den Apple AirPods Pro (Test) sind es 60,6 × 45,2 × 21,7 mm und bei den Apple AirPods (Test) 44,3 × 53,5 × 21,3 mm. Das Ladecase der Galaxy Buds+ ist somit insbesondere flacher als bei vielen anderen Modellen, dafür aber breiter, so dass sich das Volumen nicht übermäßig unterscheidet.

Zum Lieferumfang der Galaxy Buds+ gehören neben den Ohrhörern und dem Ladecase drei Silikon-Ohrpassstücke, drei Stabilisierungsaufsätze, ein Ladekabel und eine Kurzanleitung. Die Galaxy Buds+ setzen nämlich nicht nur auf Silikoneinsätze, die die Ohrhörer im Ohr halten, sondern auch auf Stabilisierungsaufsätze, die unterschiedlich ausgeprägte Ear-Wings beinhalten, um die Ohrhörer etwa auch beim Sport fest im Ohr zu halten. Der kleine Aufsatz hat dabei keinerlei zusätzliche Ausstülpungen, stellt also nur einen Gummiring um die Ohrhörer dar.

Technische Daten im Vergleich

Samsung-Codec und kein Multi-Connect

Die Galaxy Buds+ unterstützen neben SBC die Audio-Codecs AAC und SSC, also den „Samsung Scalable Codec“, der nur mit Samsung-eigenen Smartphones genutzt werden kann. Bei Bluetooth kommt Version 5.0 zum Einsatz. Die Samsung Galaxy Buds+ unterstützten kein Multi-Connect, um jederzeit bei der Wiedergabe zwischen zwei Geräten wechseln zu können. Es kann immer nur ein Bluetooth-Gerät gleichzeitig mit den Ohrhörern verbunden sein.

Beim Schutz gegen Staub und Wasser bietet Samsung weniger als viele Konkurrenten. Die Galaxy Buds+ sind nur nach IPX2 gegen das Eindringen von Wasser geschützt, so dass sie lediglich gegen Tropfwasser resistent sind. Schweiß in rauen Mengen oder einem Starkregen sollte man sie somit nicht aussetzen.

Eine aktive Geräuschunterdrückung wie die Apple AirPods Pro (Test) oder Huawei FreeBuds 3 (Test) bieten die Galaxy Buds+ nicht. Die Umwelt wird allerdings durch eine hohe Abdichtung gut ausgeblendet.

Die Verarbeitung der Galaxy Buds+ ist ausgezeichnet und gibt keinen Anlass für Kritik.

TWS-In-Ears und -Earbuds im Vergleich
Samsung Galaxy Buds+ Bose SoundSport Free Jabra Elite 75t Apple AirPods Pro Sennheiser Momentum True Wireless Apple AirPods (2. Gen.) Huawei FreeBuds 3 Razer Hammerhead Yobybo Card20 Creative Outlier Gold Anker Soundcore Liberty 2 Pro
Akkulaufzeit Ohrhörer 11 h 5 h 7,5 h 5 h 4 h 5 h 4 h 4 h 14 h 8 h
Akkulaufzeit mit Ladecase 22 h 15 h 28 h 24 h 12 h 24 h 20 h 16 h 20 h 39 h 32 h
Wireless Charging Ja Nein Ja Nein Nein/Ja Ja Nein Ja
ANC Nein Ja Nein Ja Nein
Bluetooth-Standard 5.0 4.1 5.0 5.1 LE 5.0
Audio-Codecs SBA, AAC, SSC SBC, AAC SBC, AAC SBC, AAC, aptX, aptX LL SBC, AAC SBC SBC, AAC SBC, aptX SBC, aptX, AAC SBC, aptX
USB-Typ USB-C Micro-USB USB-C Lightning USB-C Lightning USB-C
Gewicht je Ohrhörer / nur Ladecase 6,3 / 39,6 g 9 / 80 g 5,5 / 35 g 5,5 / 46 g 6,5 / 57 g 4 / 40 g 4,5 / 48 g 5,5 / 37 g 3,5 / 29 g 5,5 / 56 g 8,5 / 53 g
Zertifizierung IPX2 IPX4 IP55 IPX4 Keine Keine IPX4 IPX5 IPX4
Preis 140 Euro 170 Euro 180 Euro 280 Euro 220 Euro 140 / 170 Euro 145 Euro 115 Euro 70 – 130 US-Dollar 100 Euro 150 Euro

Einzelnutzung möglich

Beide Ohrhörer der Galaxy Buds+ können auch problemlos einzeln genutzt werden. Wird der zweite aus dem Ladecase genommen, wird auf diesem ebenfalls nahtlos die Wiedergabe gestartet. Auch das Zurücklegen eines einzelnen Ohrhörers ist jederzeit problemlos möglich. Die größtenteils identische Bedienung bleibt davon unberührt.

App für Android und iOS, Integration bei Samsung

Samsung bietet bei der Galaxy-S20-Serie eine ähnlich komfortable Kopplung mit dem Smartphone, wie sie auch Apple bei den AirPods (Test) und AirPods Pro (Test) und Huawei bei den FreeBuds 3 (Test) und einem EMUI-10-Smartphone zur Verfügung stellt. Sobald das Ladecase in der Nähe eines Galaxy-S20-Modells mit installierter SmartThings-App geöffnet wird, signalisiert dies, dass Buds+ erkannt wurden und verbunden werden können.

Sofern die App vor der Verbindung installiert wird, sollen die Galaxy Buds+ automatisch erkannt werden, wenn man das Ladecase öffnet. Im Test funktionierte dies nicht und die Buds+ mussten in der App zum Verbinden ausgewählt werden.

Bei allen anderen Android- und iOS-Smartphones kann auf die App von Samsung zurückgegriffen werden oder die Galaxy Buds+ werden klassisch über das Bluetooth-Menü gekoppelt, was jedoch Funktionen vorenthält, die nur in der App zugänglich sind. Unter Android kommt die Galaxy-Wearable-App zum Einsatz, die auch für zahlreiche andere Geräte von Samsung genutzt wird. Unter iOS hingegen die Galaxy-Buds+-App, die auch nur die neuen Galaxy Buds+ unterstützt und nicht den Vorgänger. Die Anwendung erlaubt nicht nur ein Update der Firmware und eine Anpassung des Klangs über einen Equalizer, sondern zeigt auch den Ladestand der Ohrhörer und des Ladecases an, wenn letzteres in der Nähe des Smartphones geöffnet wird.

Exklusive Funktionen für Samsung-Smartphones

In der iOS-Variante fehlt die Funktion „Benachrichtigungen“, mit der Inhalte aus Apps vorgelesen werden können. Dies ist lediglich unter Android möglich. Nur mit einem Samsung-Smartphone steht zudem ein Spielemodus in den Labs-Einstellungen der App zur Verfügung, der die Latenz der Ohrhörer verringern soll – hierfür nutzt der Hersteller voraussichtlich den „Samsung Scalable Codec“.

Spielemodus auf einem Samsung Galaxy S10
Spielemodus auf einem Samsung Galaxy S10

Umgebungsgeräusche klanglich nicht überzeugend

In der App lässt sich darüber hinaus die Funktion „Umgebungsgeräusch“ aktivieren, mit der die Isolation der Kopfhörer nach außen aufgehoben wird, indem die Mikrofone die Geräusche durchschleifen und an das Ohr des Trägers weitergeben. Diese kann in drei unterschiedlich starken Stufen eingestellt werden. Ohne die App und nur über die Ohrhörer kann diese Funktion im Auslieferungszustand nicht aktiviert werden. Denn erst in der App kann man unter dem Punkt „Touchpad“ auch die Funktionen geringfügig anpassen, worauf im nächsten Abschnitt genauer eingegangen wird.

Die niedrigste Stufe ist dabei die angenehmste, auch wenn die Umgebungsgeräusche insgesamt etwas zu hart und unnatürlich wirken. In diesem Bereich bietet Apple mit den AirPods Pro (Test) einen natürlicheren Klang der Umgebung.

Sehr gute Steuerung zunächst ohne Lautstärke

Für die Steuerung der Musikwiedergabe greifen die Galaxy Buds+ auf Touch-Flächen an der Außenseite der Ohrhörer zurück – eine Steuerung mit normalen Handschuhen ist nicht möglich. Einmal antippen startet oder pausiert die Wiedergabe. Zweimaliges Antippen springt zum nächsten Titel, dreimaliges einen Titel zurück. Über das Doppeltippen lassen sich auch Anrufe annehmen und beenden. Wird die Touch-Fläche gedrückt gehalten, startet der digitale Sprachassistent des Smartphones oder ein eingehender Anruf wird abgelehnt. Wird eine Eingabe erkannt, signalisiert der berührte Ohrhörer dies mit einem kurzen Signalton.

Insbesondere die Steuerung der Lautstärke ist über die Galaxy Buds+ zunächst nicht möglich, kann aber in der App als Funktion für das Tippen und Halten festgelegt werden. Legt man auf einen Ohrhörer beispielsweise „lauter“, wird der andere automatisch mit „leiser“ belegt. Unter dem Eintrag „Labs“ gibt es in der App zudem die Funktion „Zweimaliges Tippen auf den Ohrhörerrand“, mit der sich die Lautstärke links verringern und rechts erhöhen lässt. In der Praxis funktioniert auch dies gut – die Bedienung wird erneut durch einen Signalton bestätigt. Zudem lässt sich die Funktion „Umgebungsgeräusch“ in der App für „Berühren und halten“ auf einen Ohrhörer legen.

Darüber hinaus unterstützen die Galaxy Buds+ das automatische Pausieren der Wiedergabe, wenn sie aus dem Ohr genommen werden, unabhängig vom Betriebssystem des Smartphones. Bei dem Ohrhörer, der aus dem Ohr genommen wurde, sind die Funktionen zur Steuerung deaktiviert, solange er nicht im Ohr getragen wird, um ungewollte Eingaben zu verhindern. Hieran merkt man bei der Benutzung deutlich, dass Samsung sich Gedanken gemacht hat und alltägliche Probleme angegangen ist. Auf Wunsch lässt sich das Touchpad der Ohrhörer in der App auch komplett sperren.

Angenehmer Tragekomfort mit festem Halt

Die Galaxy Buds+ sitzen angenehm und trotzdem fest im Ohr, wobei die Silikon-Ohrpassstücke nicht ganz so tief in den Gehörgang eindringen wie bei manch anderem In-Ear-Modell. Je nach individueller Passform kann dies den Eindruck erwecken, die Ohrhörer sitzen nicht fest oder isolieren nicht ausreichend, weshalb durchaus ein wenig mit den Ohrpassstücken und Stabilisierungsaufsätzen herumprobiert werden sollte.

Samsung Galaxy Buds+

Im Vergleich zur Konkurrenz stechen die Stabilisierungsaufsätze im Test positiv hervor. Nicht nur, da sie auch nach dem Wechseln noch gut sitzen, sondern da der Träger so je nach Haupteinsatzzweck auch die Wahl zwischen kleineren, locker sitzenden oder fester sitzenden Ohrhörern etwa für den Sport hat. Im Alltag können die Galaxy Buds+ so beispielsweise problemlos mit den kleinsten Stabilisierungsaufsätzen getragen werden, während diejenigen, die sie in erster Linie beim Sport einsetzen möchten, mit den größeren Stabilisierungsaufsätzen auf die zusätzlichen Ear-Wings zur Stabilisierung zurückgreifen können.

Sitz der Samsung Galaxy Buds+ im Ohr

Die Galaxy Buds+ lassen sich im Winter aufgrund ihrer kompakten Abmessungen auch unter einer Mütze tragen.

Zurückhaltender Bass schafft klangliche Klarheit

Die Galaxy Buds+ setzen auf einen neuen Zwei-Wege-Treiber, was der Klangqualität zugutekommen soll, indem die Ohrhörer differenziertere Höhen und Tiefen ausspielen können. Zunächst überrascht, dass Samsung sich gegen den Trend des voluminösen, alles überlagernden Bass stemmt und die Galaxy Buds+ tatsächlich vor allem saubere, klare und dynamische Höhen wiedergeben. Der Bass tritt meist in den Hintergrund und wird nüchtern und differenziert ausgegeben, kann aber gerade bei etwas lauteren Tönen druckvoll aufspielen. Allerdings kommt es bei leisen Tönen und tiefen Frequenzen zu Schwächen. In St. Jude von Florence + The Machine wird der Bass erst ab mittlerer Lautstärke überhaupt wahrnehmbar und bleibt auch bei hoher Lautstärke im Vergleich zu den Mitten und Höhen zu dezent. Die Höhen sind hingegen eher hart gehalten, allerdings noch außerhalb eines kritischen Bereichs.

Samsung Galaxy Buds+
Samsung Galaxy Buds+

Wer auf einen omnipräsenten Bass nicht verzichten möchte, muss bei den Galaxy Buds+ eindeutig mit dem Equalizer nachhelfen oder zu anderen Kopfhörern greifen. Wer jedoch gerade auch andere Töne in seinen Liedern entdecken möchte, verzichtet hierauf bewusst, denn der Vorteil der Galaxy Buds+ im Vergleich zu vielen anderen, günstigen kabellosen In-Ear-Kopfhörern liegt vor allem in der Klarheit des Klanges und den sauber getrennten Frequenzen, die nicht im Einheitsbrei verschluckt werden.

Gute Telefonie durch drei Mikrofone

Eine weitere Neuerung, von der Anwender beim Telefonieren profitieren, ist ein drittes Mikrofon. Bei den ersten Galaxy Buds war vor allem die Sprachqualität bei Telefonaten wenig überzeugend. Sie ist über die Galaxy Buds+ insgesamt gut, der Anrufer klingt nah und Telefonate sind ohne ständige Nachfragen möglich. Je nach Stärke der notwendigen Filterung der Umgebungsgeräusche kann es vorkommen, dass der Anrufer einen etwas hallenden Klang aufweist.

Normale Latenz ohne Samsung-Smartphone

Die Latenz der Galaxy Buds+ liegt mit 160 bis 180 ms im normalen Rahmen, wenn ein iPhone oder Android-Smartphone eingesetzt wird. In Verbindung mit einem Samsung-Smartphone und dem Spielemodus ist eine Reduzierung der Latenz auf rund 80 ms festzustellen.

Latenz zwischen Bild und Ton im Vergleich
In-Ear-Kopfhörer Latenz
Samsung Galaxy Buds+ 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone)
Bose SoundSport Free 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android)
Jabra Elite Active 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Padmate PaMu Slide 160–180 ms (iOS/Android, aptX)
Jabra Elite 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Apple AirPods Pro 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Sennheiser Momentum True Wireless 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
EarFun Free (2. Gen.) 160–180 ms
EarFun Free 160–180 ms
Yobybo Card20 160–180 ms
Apple AirPods (2. Gen.) 160–180 ms
Huawei FreeBuds 3 60–80 ms
Razer Hammerhead 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms
Creative Outlier Gold 160 ms
Anker Soundcore Liberty 2 Pro 60–80 ms
Cambridge Audio Melomania 1 180 ms
Xiaomi Redmi AirDots 160–180 ms
Jaybird Vista 160 ms
Skullcandy Indy 160–180 ms
Skullcandy Sesh 160–180 ms
TaoTronics SoundLiberty 53 200 ms

Fazit

Die Galaxy Buds+ bieten eine sehr gute Akkulaufzeit von 12 Stunden, die durch das Ladecase nur auf rund 24 Stunden verlängert werden kann. Dafür fällt es aber angenehm klein aus und bietet trotzdem Wireless Charging. Über den Tag kommt man völlig problemlos und auch längere Reisen lassen sich zusammen mit der Schnellladefunktion locker meistern.

Klanglich überzeugen die Galaxy Buds+ all jene, die nicht auf ständig wummernden Bass aus sind. Denn dieser tritt bei den kabellosen In-Ears von Samsung angenehm in den Hintergrund, wobei Mitten und Höhen dank differenzierter Wiedergabe sauber und klar wiedergegeben werden. Lediglich bei leisen Tönen fehlt es im Tiefbass an einer guter Wiedergabe. Den insgesamt besten Klang bieten so weiterhin die Sennheiser Momentum True Wireless (Test).

Samsung Galaxy Buds+
19.03.2020
  • Guter, neutraler Klang
  • Angenehmes Tragegefühl
  • Sehr gute Akkulaufzeit
  • Kurze Latenzen (über Spielemodus mit Samsung-Smartphone)
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Sehr gute App
  • Funktionsbeschränkungen bei iOS und Android abseits Samsung
  • Unnatürlicher Klang der Umgebungsgeräusche
  • Nur IPX2
ComputerBase-Empfehlung für Samsung Galaxy Buds+

Ebenfalls gut umgesetzt ist die Kombination aus Silikon-Ohrpassstücken und Stabilisierungsaufsätzen, die dem Nutzer die Wahl lässt, mehr auf Komfort oder noch sichereren Halt zu setzen. Pluspunkte gibt es auch für die Telefonie, bei der die Galaxy Buds+ sich im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert haben.

Die Steuerung über die Ohrhörer ist eingängig und vollständig, wenn man in der App nachhilft und über den Labs-Bereich das Tippen auf den Rand der Ohrhörer zur Lautstärkesteuerung nutzt. Wer häufig die Ohrhörer herausnimmt, wird unweigerlich gelegentliche Fehleingaben über die Touch-Flächen verursachen.

Nicht alle Funktionen unter iOS und Android

Auch wenn Samsung mit einer eigenen App eine Kompatibilität mit iOS gewährleistet, können nicht alle Funktionen unter iOS und Android abseits von Samsung-Smartphones genutzt werden. Gerade der Spielemodus wäre, sofern er nicht an Samsungs eigenen Codec gekoppelt sein sollte, auf allen Geräten wünschenswert. Die beste Integration bietet der Hersteller nur bei der Galaxy-S20-Serie, selbst die weit verbreiteten Galaxy S10 kommen nicht in den Genuss aller Funktionen wie dem automatischen Koppeln beim Öffnen des Ladecases in der Nähe des Smartphones. Anders als Apple und Huawei bietet Samsung jedoch alle wichtigen Features auf allen Plattformen.

Kritik gibt es derweil für die fehlende Multi-Connect-Unterstützung, da immer nur ein Bluetooth-Gerät verbunden werden kann. Bei den Funktionen und dem Anspruch, den die Buds+ haben, hätte Samsung dieses Feature umsetzen sollen, zumal es ursprünglich angekündigt war.

Auch die IPX2-Zertifizierung, die zwar nicht unmittelbar zu Problemen führt, aber die Sicherheit nimmt, die Galaxy Buds+ problemlos auch bei Regen einzusetzen, lässt neidisch auf die IPX4- oder gar IPX7-Schutzklassen der Konkurrenz blicken. Die Funktion „Umgebungsgeräusch“ leitet die Umgebungsgeräusche zu hart und gefiltert an das Ohr des Nutzers weiter. Ein natürlicherer Klang stände dieser Funktion außerordentlich gut.

Die Kritikpunkte wiegen im Alltag nicht so schwer, dass sie den Samsung Galaxy Buds+ als Gesamtpaket eine Empfehlung verwehren. In Kombination mit einem Samsung-Smartphone fallen diese zudem teilweise weg.

ComputerBase hat die Galaxy Buds+ leihweise von Samsung zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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