Valve Index im Test: Fazit
4/4Bis jetzt hielt die Oculus Rift S den Titel „in Summe bestes VR-Headset am Markt“ aber die Valve Index rüttelt mit Gewalt am Thron.
Die Fakten: Gleichauf sind die beiden Modelle bei der Ergonomie und beim Headset-Tracking. Bei Bild, Ton sowie Tracking und Ergonomie der Controller liegt Valve teils deutlich vorne. Zusätzlich ist der erweiterte Funktionsumfang der Index-Controller ein echtes Immersionsplus. Dafür ist die Oculus Rift S mit 449 Euro UVP für das Gesamtpaket erheblich günstiger als die Valve Index im Paket mit Tracking und Controllern (1.079 Euro), lässt sich einfacher einrichten und schneller nutzen. Es werden keine externen Basisstationen benötigt und die Anforderungen an die Grafikkarte sind auch geringer. Eine Konstellation, in der es keinen klaren Sieger gibt.
Der Titel muss also zumindest geteilt werden und letztendlich bleibt es die Aufgabe jedes einzelnen Nutzers, ein eigenes Fazit zu ziehen. Immerhin verkauft Valve das Index-HMD auch separat oder nur mit Controllern, so dass Vive-(Pro-)Inhaber für ein Upgrade „nur“ 539 respektive 799 Euro zahlen müssen – der Preisaufschlag gegenüber dem Wechsel auf das HMD der Rift schrumpft so auf minimal 90 Euro zusammen.
Wenn Geld keine Rolle spielen würde
Wenn Geld tatsächlich keine Rolle spielen würde, wäre die Empfehlung, beide Headsets zu wählen, denn beide haben ihre Stärken. Die Valve Index käme immer dann zum Einsatz, wenn eine längere Session am immer gleichen Einsatzort realistisch ist. Eine passende Grafikkarte wäre, wenn Geld keine Rolle spielen würde, ja auch vorhanden. Das kommende Half-Life: Alyx könnte so in voller Pracht genossen werden und dank besserem Tracking und überlegenen Controllern wäre die Immersion perfekt. Wenn gerade kein VR-Blockbuster ansteht, käme die Index dann in den Schrank und für die schnelle Runde Beat Saber zwischendurch wäre die Oculus Rift S perfekt. Keine Lighthouse-Stationen im Wohnzimmer, eine schnelle Einrichtung und, wenn mal ein Stuhl an einer anderen Stelle steht, die Neueinrichtung dauert auch nur Sekunden. Ach ja: Für unterwegs dann noch eine Oculus Quest (Test). Diese lässt sich Dank Oculus Link auch auch als PC-Headset zu nutzen. ComputerBase wird in Zukunft die finale Version von Oculus Link testen, der Ersteindruck konnte schon letztes Jahr überzeugen, allerdings nicht so, dass die Oculus Quest zum echten Konkurrenten der Valve Index wird. Die Kombination aus Valve Index für die VR-Blockbuster und der Oculus Quest als Zweit-Headset hat jedoch durchaus ihre Berechtigung.
Es kann nur einen geben
In der Regel gibt es im privaten Umfeld aber nur ein System. Also welches? Wer das Geld hat und auch in VR zu investieren bereit ist, sollte mit der Index das bessere VR-Headset nehmen. Von zwei kleinen schwarzen Boxen im Wohnzimmer und deren weniger aufdringlichen Verkabelung sowie die etwas nervigere Einrichtung dürfen sich Inhaber dann nicht abschrecken lassen – und eine sehr schnelle GPU braucht es auch. Dafür gibt es dann unter Umständen weniger Motion Sickness und eine etwas realere virtuelle Welt. Für alle anderen gibt es mit der Oculus Rift S einen würdigen Konkurrenten, der mit dem Preis und der einfacheren Zugänglichkeit punktet. Sollte in naher Zukunft dann ein wirklich revolutionär neues VR-Headset auf den Markt kommen, tut der Wechsel bei geringeren Investitionen in die Generation „1.5“ auch weniger weh.
In der nächste Generation gibt es dann hoffentlich die Vorteile der beiden Headsets in einem Gerät vereint – mit mindestens der Auflösung der HP Reverb. Bis dahin steht erst mal Half-Life: Alyx an, zu dem es einen großen ComputerBase GPU-Benchmark mit Oculus Rift S und Valve Index geben wird.
Half-Life: Alyx läuft auch mit anderen Systemen
Das exklusiv für VR entwickelte Half-Life: Alyx setzt Valve Index nicht voraus, sondern lässt sich mit allen zu SteamVR kompatiblen VR-HMDs spielen – darunter auch HTC Vive (Pro) und Oculus Rift (S). Alyx erscheint am 23. März.
Hinweis vom 26. März: Inzwischen ist Valves Vorzeig-VR-Titel erschienen und ComputerBase hatte Half-Life: Alyx im Technik-Test.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.