Arm Flexible Access: Lizenzmodell bietet Startups kostenlose IP-Nutzung
Arm erweitert das Lizenzmodell Arm Flexible Access um eine Variante für Startups, die bis zu einer gewissen Fördersumme kostenlosen Zugriff auf die Intellectual Property (IP) und das erweiterte Ökosystem des Unternehmens erhalten, um mit der IP zu experimentieren, erste Prototypen zu entwerfen und letztlich zu produzieren.
Mit „Arm Flexible Access“ bietet Arm ein Lizenzmodell an, das als Bindeglied zwischen dem günstigsten Lizenzmodell „Arm DesignStart“ und dem Komplettpaket „Standard Licensing“ fungiert. Arm Flexible Access gibt Partnern Zugriff auf ein breites Spektrum an IP, darunter zahlreiche Cortex-Kerne, GPUs, Interconnects, System-Controller, Sicherheits-IP, Peripherie, Debug und Trace sowie Design-Kits. Auch Zugriff auf physische IP, Werkzeuge sowie Support erhalten Partner über die Lizenz.
Lizenzgebühr erst nach der SoC-Entwicklung
Das Lizenzmodell hatte Arm zunächst als „Entry Package“ für 75.000 US-Dollar im Jahr oder „Standard Package“ für 200.000 US-Dollar pro Jahr angeboten. Die Pakete unterscheiden sich hinsichtlich der Anzahl erlaubter Tape-Outs (einer versus unlimitiert), des Supports sowie der Berechnung der Lizenzgebühren. Im Unterschied zum Standard Licensing wird beim Arm Flexible Access die Lizenzgebühr pro lizenziertes Produkt erst nach der Entwicklung des SoCs fällig.
Wie beim Standard Licensing wird nach dem Tape-Out, der Produktion sowie der Auslieferung eines neuen SoCs zusätzlich zur Lizenzgebühr pro IP eine Gebühr pro ausgelieferter Einheit an Arm fällig. Beim Standard Licensing müssen jedoch schon nach Auswahl der gewünschten IP die zugehörigen Lizenzgebühren an Arm gezahlt werden. Partner haben nun also mehr Spielraum bei der Entwicklung, bevor diese Kosten anfallen. Im Gegenzug wird aber eine der beiden Jahresgebühren fällig.
Forschungsinstitute hatten bereits kostenlosen Zugang
Auf die Ankündigung, dass seit September des letzten Jahres auch Forschungsinstitute Arm Flexible Access nutzen können, die sogar kostenlosen Zugang zu der IP erhalten, sofern sie nicht kommerziell genutzt wird, folgt nun die ebenfalls kostenlose Freigabe für Startups in der Gründungsphase, die eines Tages durchaus kommerzielle Ambitionen haben werden. Damit der Einstieg dennoch kostenfrei bleibt, zieht Arm eine Grenze bei der Fördersumme, ab der zum kostenpflichtigen Lizenzmodell gewechselt werden muss.
Fördersumme bis 5 Millionen US-Dollar
Der Aufbau eines Startups unterteilt sich üblicherweise in mehrere Phasen des Sammelns von Kapital, etwa die Seed-Phase, in der erste Gelder für ein vermarktbares Produkt oder eine Dienstleistung gesammelt werden, bevor in Series A und B größere Investoren einsteigen. In dieser frühen Phase des Aufbaus sollen innovative Ideen schnell und mit minimalen Kosten umgesetzt werden, um Investoren zu überzeugen. Bis zu einer Fördersumme von 5 Millionen US-Dollar bleibt Arm Flexible Access für Startups vollständig kostenfrei. Steht das Grundgerüst einmal und fließen größere Summen in das Unternehmen, kann es zum regulären Arm Flexible Access wechseln.
Arms IP umfasst im Rahmen von Arm Flexible Access das gesamte Sortiment und ist für Produkte aus den Bereichen Automotive, IoT und AI in der Edge-Cloud ausgelegt. Die jeweils aktuellsten Entwicklungen aus Bereichen wie Cortex, Mali oder CoreLink stehen Startups hingegen nicht zur Auswahl, dafür ist das Standard Licensing vorgesehen.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Arm unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.