Corsair Dark Core RGB Pro im Test: Fazit

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Fabian Vecellio del Monego
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Es dürfte im Laufe des Tests, sofern er aufmerksam gelesen wurde, mehr als nur klar geworden sein, dass sich die Dark Core RGB Pro und deren SE-Variante keinesfalls für die Verwendung in Shootern empfehlen lassen. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von einer inkonsistenten Sensorik mit zu hoher Lift-off-Distance über ein schlichtweg zu hohes Gewicht bis hin zu enttäuschenden Gleiteigenschaften. Hinzu kommt eine arg kurze Akkulaufzeit, die auch bei Deaktivierung sämtlicher Leuchtdioden keineswegs der hohen Masse der Maus oder der eigentlich enormen Kapazität des Akkus gerecht wird.

Bei keinesfalls mehr als durchschnittlichen Primärtasten, einem zu steif umwickelten und daher unbeweglichen Kabel sowie sporadischen Problemen bei der Verarbeitung verbleibt die opulente RGB-Beleuchtung als einziger Lichtblick, der die Dark Core RGB Pro (SE) aber auch im Zusammenspiel mit der umfangreichen Software nicht ins rechte Licht rücken kann. Das keineswegs geglückte Experiment mit einer zusammen­geflickten Abfragerate von zweimal 1.000 Hertz als 2.000 Hertz ist zwar hinsichtlich der technischen Umsetzung durchaus interessant, verleiht der Maus aber zusätzlich den Flair einer Mogelpackung durch zumindest irreführendes Marketing.

Für Shooter und bezüglich der Anforderungen ähnlich aufgestellte RTS-Titel verbleibt die allgemeine Empfehlung einer kabellosen Maus somit eindeutig bei Logitechs G Pro Wireless (Test), die mittlerweile regelmäßig für unter 100 Euro zu erstehen ist. Eine noch bessere – aber leider auch unverhältnismäßig teurere – Alternative stellt Razers Viper Ultimate (Test) dar. Palm-Grip-Nutzern sei zudem zum Blick auf die G703 Lightspeed geraten.

Es bleibt folglich zu klären, ob sich Corsairs Neuauflagen zumindest als Allround-Mäuse oder speziell für Genres wie MOBAs oder Rollenspiele eignen. Diese Frage kann aufgrund der insgesamt fünf Zusatztasten und einer immerhin bei 1.000 Hertz zufrieden­stellenden Sensorik bejaht werden, solange die Dark Core RGB Pro (SE) mit Scheuklappen und einem zugedrückten Auge betrachtet wird. Dieses Urteil gerät jedoch stark ins Wanken, sobald der Blick auch auf Konkurrenzmodelle eben jenes Segments fällt. Denn nicht nur Logitech und Razer bieten mit der G502 Lightspeed (Test) sowie der Basilisk Ultimate (Test) in allen Belangen überlegene Alternativen; auch Corsair selbst hat mit der Ironclaw RGB Wireless (Test) eine bessere und zeitgleich günstigere Option im Maus-Portfolio.

Den Konkurrenten sind dabei nicht nur eine konsistentere Sensorik und ein geringeres Gewicht gemein, auch die Quantität, Qualität und Anordnung der Tasten fallen besser aus. Razers Maus bietet gar optische Primärschalter, die eine höhere Lebenszeit versprechen, während Logitechs Pendant dank eines freistellbaren Mausrads einen echten Mehrwert bieten kann. Die Ironclaw indes glänzt mit einer besonders für große Hände sehr angenehmen Palm-Grip-Form.

Corsair Dark Core RGB Pro (SE)
Produktgruppe Mäuse, 22.04.2020
  • Sensorik
    +
  • Primärtasten & Mausrad
    O
  • Oberfläche & Verarbeitung
    O
  • Gleiteigenschaften
  • Software
    +
  • Zahlreiche Zusatztasten
  • Induktive Ladung nach qi-Standard
  • Opulente RGB-Beleuchtung
  • USB-Type-C-Anschluss
  • 2.000 Hertz sind 2 x 1.000 Hertz
  • Miserable Akkulaufzeit
  • Sehr hohes Gewicht
  • Arg steifes Kabel
  • Unregelmäßige Spaltmaße

Von einem Kauf der Dark Core RGB Pro (SE) kann jedoch gerade zum hohen Preis von 100 respektive 110 Euro nur ausdrücklich abgeraten werden – zu viele Probleme und zahlreiche bessere Alternativen lassen kein weniger deutliches Urteil zu.

Gründlichkeit braucht Zeit: ComputerBase wurden die Dark Core RGB Pro und die Dark Core RGB Pro SE leihweise von Corsair unter NDA zum Testen zur Verfügung gestellt. Von der ursprünglich geplanten Veröffentlichung des Tests zum Fall des NDAs am 7. April 2020 sah ComputerBase ab, um den aufgeführten Mängeln ausführlicher auf den Grund zu gehen und Rücksprache mit dem Hersteller halten zu können. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.

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