Intel Comet Lake-S: Mainstream-Modelle treten gegen AMD Ryzen 5 und 7 an
Comet Lake-S im Desktop verspricht nicht nur Änderungen an der Spitze im Portfolio von Intel, viel gravierender, weil sie deutlich mehr Kunden betreffen, werden die Anpassungen in der Mitte. Dort werden diverse Core i5 und Core i7 mit mehr Takt und Threads gegen AMD Ryzen 5 und Ryzen 7 antreten.
Was bisher ein Core i9 war wird künftig ein Core i7, die Core i7 werden nun als Core i5 ganz ähnliche Leistung bieten. Denn mit der Freischaltung von Hyper-Threading wird in vielen Bereichen die Thread-Anzahl verdoppelt und die Intel-Prozessoren stehen gegen den direkten Mitbewerber auf dem Papier deutlich besser da als zuvor. Ein Core i7-10700 erreicht so beispielsweise fast die Leistung eines Core i9-9900K, während die Einsteiger-CPUs wie Core i5-10400 in Regionen von Core i7-8700K oder Core i7-9700 anzutreffen sein können.
Was bei den Intel-CPUs also ein Fortschritt ist, bietet AMD bereits seit letztem Sommer. Ryzen 5 3600X und Ryzen 7 3700X haben diesen Marktbereich gehörig aufgemischt und die bisherigen Core i5 und kleineren Core i7 kaltgestellt. Zumindest der neue Core i7 wird dies geraderücken, zeigen erste Tests.
Beim Stromverbrauch ab Core i7 nicht mehr konkurrenzfähig
Wie bereits im Januar exklusiv berichtet, wird Comet Lake-S unter Umständen extrem viel Leistung aufnehmen. Seinerzeit war von über 300 Watt für das Zehn-Kern-Flaggschiff die Rede, der Acht-Kern-Prozessor Core i7-10700 ist schon ein Fingerzeig in die Richtung. Auf einem B460-Mainboard, welches das Einstiegsmodell ist, wurden bei dem Modell 176 Watt und damit nahezu gleich viel wie bei einem Core i9-9900K ermittelt. Lediglich die beiden kleinen Prozessoren der Core-i5-Serie mit sechs Kernen sind hier konkurrenzfähig zu AMDs Ryzen unterwegs.
Wie üblich sind Tests mit Vorserienmodellen nicht vollständig aussagekräftig, aufgrund der sauberen Turbo-Taktraten und dem durchaus stimmigen Bild, dürften die Ergebnisse aber sehr nah dran an der Realität liegen. Neuere BIOS-Versionen auf leistungsfähigeren Mainboards sollten noch etwas zu erhöhter Performance beitragen, doch da auch Comet Lake-S weiterhin quasi auf Skylake in 14 nm basiert, werden keine Wunder geschehen.