TSMC-Quartalsbericht: Fabelzahlen mit 42 % mehr Umsatz und 90 % mehr Gewinn
TSMC hat im ersten Quartal 2020 beeindruckende Zahlen vorgelegt. Sie können fast das Niveau des vierten Quartals 2019 halten und markieren somit einen massiven Sprung gegenüber dem schwierigen Vorjahresquartal. 42 Prozent mehr Umsatz werden von 90 Prozent höherem Gewinn flankiert, vor allem dank der 7-nm-Fertigung.
7-nm-Fertigung als Zugpferd
35 Prozent der Waferumsätze generierten 7-nm-Chips bei TSMC zuletzt und stellen sich ganz klar als die Cashcow dar. Zusammen mit den 10-nm- und 16-nm-Produktionslinienen machen die drei aktuellsten Prozesse 55 Prozent des Umsatzes aus. Sichtbar wird das im ersten Quartal extrem gut laufende Geschäft in der angezogenen Nachfrage, die sich in den Auslieferungen widerspiegelt: 2,93 Millionen äquivalente 300-mm-Wafer hat TSMC im ersten Quartal gefertigt. Die Kapazitätssteigerung lag damit bei 32,7 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres und legte sogar noch gegenüber dem vierten Quartal 2019 leicht zu.
Fast 50 Prozent der gefertigten Chips entfallen wie zuletzt üblich auf das Smartphone-Segment, weitere 30 Prozent auf die PC-Sparte. Die restlichen 20 Prozent entfallen primär auf die Bereiche Internet of Things, Automotive sowie Digital Consumer Electronics (DCE). Die Nachfrage war dabei so groß, dass selbst der Inventarbestand weiter verringert werden konnte.
Eine Nachfrageschwäche durch das Coronavirus konnte TSMC im ersten Quartal noch nicht verspüren. Allerdings sind Chip-Fertiger immer etwas voraus, da Bestellungen bereits vor Monaten getätigt und nun abgearbeitet wurden. Die kommenden Monate werden zeigen, ob dort noch ein kleiner Einbruch folgt, den es bei der Nachfrage nach Smartphones mit Minus 38 Prozent unbestritten gab. Für das Gesamtjahr erwartet TSMC in jedem Fall ein Wachstum, erklärte CEO C.C. Wei im Conference Call zu den Quartalszahlen.
Gewinnsprung von 90 Prozent
Insgesamt stiegt der Umsatz im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres von 218,7 auf 310,6 Milliarden New Taiwan Dollar, was umgerechnet 10,3 Milliarden US-Dollar entspricht. Der Gewinn sprang von 61,4 Milliarden New Taiwan Dollar auf 116,1 Milliarden New Taiwan Dollar, knapp 3,9 Milliarden US-Dollar. Der Aufschwung fällt dabei so überproportional groß aus, weil im Vorjahr Probleme an mehreren Fronten zugegen waren: Eine mangelnde Nachfrage, der Abschwung der Weltwirtschaft, aber auch eigene Fehler wie Probleme in den Fabriken durch den Einsatz minderwertiger chemischer Rohstoffe, die seinerzeit fast vier Prozent des Umsatz kosteten. Auch die Aufarbeitung der Probleme resultierte nun in den guten Zahlen.