Im Test vor 15 Jahren: Vier GeForce 6600 GT glichen sich wie ein Ei dem anderen
tl;dr: Fünf Monate nach der Vorstellung der GeForce 6600 GT mit AGP machte ComputerBase eine Bestandsaufnahme vier verschiedener Modelle (Test). Das ernüchternde Ergebnis: Die Unterschiede waren so marginal, dass keine Empfehlung gegeben werden konnte.
Von AOpen bis Inno3D
Die getesteten Modelle stammten von AOpen, Leadtek, MSI und Inno3D. Die Inno3D GeForce 6600 GT setzte sich durch 50 MHz höhere GPU-Taktraten von den anderen Modellen ab, während die MSI NX6600 GT einen zusätzlichen ViVo-Anschluss bot. Zusätzlich unterschieden sich die Kühllösungen der Grafikkarten. Leadtek und MSI entschieden sich für Eigendesigns mit 55 mm großen Lüftern, während AOpen eine Eigenentwicklung und Inno3D ein Cooler-Master-Design mit 40-mm-Lüftern verwendete.
Abgesehen davon boten die Hersteller verschiedene Software-Dreingaben. So gab es bei Inno3D beispielsweise nur ein Spiel, dafür aber 3DMark03, und bei MSI drei Spiele als Vollversion sowie einige Demos. Preislich lagen alle Modelle dicht beieinander: Das günstigste kostete 161 Euro, das teuerste 9 Euro mehr.
Modell | Inno3D GeForce 6600 GT | AOpen Aeolus 6600 GT | Leadtek A6600 GT | MSI NX6600 GT |
---|---|---|---|---|
Preis, Geizhals (1.5.2005) |
170 Euro | 161,- Euro | 168,- Euro | 169,- Euro |
Chip | Nvidia NV43 + HSI-Brücke | |||
Architektur | 8 Pipelines, 3 Vertex-Einheiten | |||
Chiptakt | 500 MHz | |||
Speicher | 128 MByte GDDR3 | |||
Speichertakt (max.) | 500 (500) MHz | 450 (500) MHz | ||
Speicherhersteller | Samsung GDDR3, 2,0 ns | |||
Speicheranbindung | 128 Bit | |||
PCB | Nvidia-Referenzdesign | |||
Anschlüsse |
|
|
|
|
ViVo | – | Ja | ||
Kühler | Cooler Master, Single-Slot, 40-mm-Lüfter |
Eigenentwicklung, Single-Slot, 40-mm-Lüfter |
Eigenentwicklung, Single-Slot, 55-mm-Lüfter |
|
Speicherkühlung | – | Ja, durch Chipkühlung | – | |
Lieferumfang |
|
|
|
|
Bei der Kühlleistung konnten die Grafikkarten von AOpen, MSI und Leadtek überzeugen – wobei letztere das kühlste Modell stellten. In puncto Leistung lag die GeForce 6600 GT von Inno3D aufgrund der leicht erhöhten Taktraten an der Spitze, dafür war sie aber auch am lautesten. In der Praxis brachte das etwa 3 Prozent mehr Leistung. Am besten übertakten ließ sich hingegen die Leadtek WinFast A6600 GT, die auf 600 MHz GPU- und 555 MHz Speichertakt kam. Das brachte ihr zusätzliche 23 Prozent Leistung in 3DMark05.
Ein ernüchterndes Fazit
Das Fazit des Artikels war ernüchternd und unspezifisch zugleich. Die Unterschiede zwischen allen vier getesteten Grafikkarten waren zu unbedeutend, um sie voneinander abzugrenzen. Dementsprechend konnte die Redaktion keine Empfehlung für ein spezielles Modell geben. Alle hatten mehr oder weniger die gleiche Leistung, Lautstärke und Ausstattung. Im Umkehrschluss hieß das, dass Kunden zwischen vier guten Grafikkarten frei auswählen und dabei keinen Fehlgriff machen konnten.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
- Als ATi und Nvidia bei der Qualität mogelten
- Längere Laufzeit mit Centrino Hardware Control
- Die Logitech MX518 war für viele die perfekte Maus
- Radeon X800 (XL) von günstig bis gut
- Der nForce 4 SLI machte Intel den Sockel streitig
- Pentium D und XE 840 waren die ersten Dual‑Core‑CPUs
- ATis absolut abstruses Radeon-X800-Angebot
- Razer Viper und Diamondback gegen Logitechs MX510
- Passive Grafikkarten-Kühler von Flop bis Top
- Das größte Problem der Radeon X850 XT hieß XL
- Spiele profitierten nicht von Windows XP 64 Bit
- ATis Radeon X800 nahm die GeForce 6600 GT ins Visier
- Die Pentium 4 der 600-Serie boten Features satt
- Gigabyte brachte zwei GeForce 6600 GT auf ein PCB
- Ein WLAN-Audioplayer zum günstigen Preis
- Die ersten 120-mm-Kühler kühlten gut und leise
- Auch DDR2 brachte erst einmal kaum Vorteile
- Ein klobiger PDA ohne MPEG-Unterstützung
- ATi Radeon X850 XT Platinum Edition beließ alles beim Alten
- SLI-Premiere mit Nvidia GeForce 6600 und 6800
- Die GeForce 6800 GT mit DDR1 von Asus
Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.