Falsch beschriftet: Amazon verkauft WD-Red-Festplatten mit SMR statt CMR
Über den Online-Händler Amazon werden offenbar WD-Red-Festplatten mit SMR-Technik verkauft, obwohl Kunden Modelle mit CMR-Technik bestellt haben. Diverse Rezensionen und Fotos zeigen, dass statt des bestellten Modells mit CMR und der Kennung EFRX, ein Schwestermodell mit SMR und der Kennung EFAX in der Verpackung steckt.
WD Red mit falscher Kennzeichnung bei Amazon
Sowohl die Produktbeschreibung auf Amazon zur WD Red mit 6 TB als auch die Umverpackung weisen die HDD als Modell WD60EFRX aus, das über das herkömmliche Aufzeichnungsverfahren (CMR) verfügt. Doch auf dem Datenträger selbst steht in vielen Fällen dann die Kennung WD60EFAX, die bekanntlich für eine Variante mit Shingled Magnetic Recording (SMR) steht, das in gewissen Fällen Probleme bereiten kann. Wie es zu diesen Falschlieferungen kommt, ist derzeit unklar. Verkauf und Versand übernimmt Amazon selbst.
WD Red mit SMR ist der Nachrichtendauerbrenner
Die Festplattenserie WD Red kommt damit aus den negativen Schlagzeilen der Techmedien kaum noch heraus. Im April war bekannt geworden, dass Western Digital einige Modelle der Serie mit SMR-Technik anbietet, ohne dies zu kennzeichnen. Auch bei Toshiba und bei Seagate wurde SMR heimlich angeboten. Bei Western Digital wiegt der Fall schwerer, da es sich bei den WD Red um NAS-Festplatten handelt, die explizit mit RAID-Eignung beworben werden, wobei SMR aber Probleme bereiten kann. Dem Hersteller droht wegen diesem Vorgehen eine Sammelklage vor Gericht. Dass Amazon-Kunden die Modelle empört zurücksenden, ist entsprechend nachvollziehbar.
Western Digital hat zwischenzeitlich zumindest auf den eigenen Produktseiten einen Hinweis auf SMR hinzugefügt. Jüngst folgte eine Unterteilung der Serie: WD Red steht künftig für NAS-HDDs mit SMR und die Modelle mit CMR erhalten mit WD Red Plus eine eigene Unterserie. Bis sich die neue Namensgebung im Handel durchsetzt, wird es aber noch dauern.
WD Red als schlecht verpackte OEM-Ware bei Amazon
Wie heise online berichtet, besteht weitere Kritik am Online-Kauf der WD-Festplatten bei Amazon: Diese würden oft lediglich in Luftpolsterfolie und somit unzureichend vor Stößen geschützt ausgeliefert. Daher würden HDDs teils bereits defekt beim Kunden ankommen. Anfragen von Käufern bei Western Digital hätten zudem ergeben, dass Amazon OEM-Ware verkauft, die eigentlich für Hersteller von Komplettsystemen bestimmt ist. Daher würde die Garantieabwicklung über Amazon und nicht Western Digital ablaufen.