Corsair One a100 im Test: Turmbau zu Ryzen

Update Jan-Frederik Timm
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Corsair One a100 im Test: Turmbau zu Ryzen

tl;dr: Drei Generationen lang hat Corsair den extrem kompakten Turm-PC Corsair One optimiert, drei Generationen setzten dabei auf Intel-CPUs. Jetzt bringt Corsair das System auch mit AMD Ryzen 3000 auf den Markt und zeigt: Schnell und extrem schick verpackt geht eben auch mit AMD.

Update

Der neue Corsair One a100 ist in Deutschland teurer, als es von Corsair im Vorfeld kommuniziert wurde. Das hat Corsair inzwischen bestätigt. Das Topmodell mit Ryzen 9 3950 kostet statt 3.999,99 Euro sogar 4.619,90 Euro. Damit ist der als Gaming-PC eingeordnete Rechner 700 Euro teurer als das Modell mit Core i9-9900K mit ansonsten identischer Ausstattung – die PCI-Express-4.0-SSD einmal ausgenommen. Der Preisaufschlag ist zu groß und rückt das Topmodell mit Matisse noch stärker in die Pro-Serie, in die es laut Corsair nicht gehört. Deshalb bietet das System auch kein Windows 10 Pro.

Auch das kleinere Modell mit Ryzen 9 3900X kostet mit 4.259,90 Euro noch deutlich über 4.000 Euro, das Modell mit Ryzen 9 3900X, GeForce RTX 2080 Super und halb so großer SSD noch 3.439,90 Euro. Für alle drei Varianten gibt Corsair zwei Wochen bis zur Verfügbarkeit an. Der Artikel wurde entsprechend angepasst.

Der erste Corsair One mit AMD Ryzen

Drei Jahre ist es mittlerweile her, dass Corsair mit dem Corsair One Pro (Test) in den Markt für Komplettsysteme eingestiegen ist. Steckten Anfang 2017 noch maximal ein Intel Core i7-7700K (Kaby Lake-S) mit vier Kernen sowie eine Nvidia GeForce GTX 1080 (Pascal) im System, gab es den kompakten Turm-PC zuletzt in zwei Serien: Als Pro iXXX mit Intel Cascade Lake-X und bis zu 14 Kernen (Core i9-10940X) sowie als iXXX mit Intel Coffee Lake-S und bis zu acht Kernen (Core i9-9900K). Als GPU stand Nvidias aktuelles Flaggschiff GeForce RTX 2080 Ti zur Auswahl. Bisher noch nie im Angebot: CPUs und GPUs von AMD.

Der Corsair One a100 mit Ryzen 9 3950X im Test
Der Corsair One a100 mit Ryzen 9 3950X im Test

AMD Ryzen 9 3950X macht den Anfang

Damit ist zumindest in Bezug auf den Prozessor ab sofort Schluss. Mit dem Corsair One a100 präsentiert der US-Hersteller heute das erste Modell mit Ryzen-CPU. Nicht Ryzen Threadripper 3000 für TRx40, sondern der größte Ryzen 3000 für AM4, der 16-Kern-Prozessor Ryzen 9 3950X, macht den Anfang. Corsair lässt die CPU dabei mit AMDs bekannten Grenzwerten laufen.

Auch wenn der a100 parallel mit AMDs B550-Chipsatz den Markt betritt, kommt als Mainboard eine X570-Platine zum Einsatz. Konkret setzt Corsair auf das Asus ROG Strix X570-I Gaming im Mini-ITX-Format. Die Platine trägt ab Werk neben der CPU auch 32 GB DDR4-3200 der Corsair-Vengeance-LPX-Serie sowie die SSD Corsair Force MP600 mit PCI Express 4.0. Im Vergleich zum Corsair One Pro i200 ist die SSD im a100 nur 1 TB groß und wird, wie von der Serie bis zum Pro i200 gewohnt, durch eine 2 TB große 2,5-Zoll-HDD ergänzt (Seagate BarraCuda).

In Corsairs offizieller Preisliste kostet der erste Corsair One a100 rund 700 Euro mehr als der Corsair One i164 mit Core i9-9900K, ebenfalls 32 GB RAM sowie 1 TB großer SSD und 2 TB großer HDD. Im Einzelhandel trennen beide CPUs etwas über 200 Euro.

Die aktuellen Spezifikationen des Corsair One
a100 Pro i200 i165/i164 i145
CPU Ryzen 9 3950X
(16C/32T, 105 W)
Core i9-10940X
(14C/28T, 165 W)
Core i9-9900K
(8C/16T, 95 W)
Core i7-9700K
(8C/8T, 95W)
Chipsatz X570 X299 Z370
RAM 32 GB DDR4-3200 64 GB DDR4-2666 32 GB DDR4-2666
GPU GeForce RTX 2080 Ti GeForce RTX 2080
SSD 1 TB (PCIe 4.0) 2 TB (PCIe 3.0) 960 GB (PCIe 3.0)
HDD 2 TB 2 TB
Kühlung CPU & GPU All-in-One-Wakü
Netzteil 600 Watt (SFX) 750 Watt (SFX) 600 Watt (SFX)
OS Windows 10 Home Windows 10 Pro Windows 10 Pro/Home Windows 10 Home
UVP 4.619,90 Euro 4.999,99 Euro 3.949,99/3.899,99 Euro 3.199,99 Euro

Das Konzept ist gleich geblieben

Der Ansatz ist dabei derselbe geblieben: Der 12 Liter fassende Alu-Turm-PC besitzt im Deckel einen großen 140-mm-Lüfter, der vollständig für die Be- und Entlüftung des Systems verantwortlich ist. Sofern er läuft, was im Leerlauf ein paar Minuten nach dem Hochfahren in der Regel mit 500 U/min der Fall ist, saugt er Frischluft durch die beiden Seitenwände an. Die so in das System gesogene Luft passiert auf der einen Seite den Radiator der All-in-One-Wasserkühlung der CPU, auf der anderen den Radiator der All-in-One-Wasserkühlung der GPU, bevor sie über den Deckel entweicht.

Der Corsair One a100 ohne Deckel und mit offenen Seitenteilen
Der Corsair One a100 ohne Deckel und mit offenen Seitenteilen

Fünf Lüfter und zwei Pumpen

Der Lüfter im Deckel ist allerdings nicht der einzige im System. Ein zweiter findet sich im Netzteil, ein dritter auf dem Mainboard-Chipsatz, ein vierter auf den Mainboard-VRMs und ein fünfter auf den VRMs der Grafikkarte. Im Leerlauf unter Windows fällt keiner negativ auf.

Das Asus ROG Strix X570-I Gaming verfügt über zwei Lüfter
Das Asus ROG Strix X570-I Gaming verfügt über zwei Lüfter (Bild: Asus)

Der Lüfter im Netzteil springt nur an, wenn dessen Temperatur zu hoch liegt – das ist auf dem Windows-Desktop nie der Fall. Der VRM-Lüfter auf dem Asus ROG Strix X570-I Gaming dreht unter Windows mit nicht wahrnehmbaren 1.200 U/min, der Chipsatzlüfter mit ebenso unhörbaren 1.600 U/min. Der VRM-Ventilator auf der GPU steht still. Ohne Last ist es die HDD, die aus dem Rechner herauszuhören ist. Sobald sie von Windows stillgelegt wird (ab Werk: 20 Minuten ohne Nutzung), ist der Rechner quasi nicht mehr wahrnehmbar.

Dabei verfügt der Corsair One a100 über zwei weitere potentielle Schallquellen: die Pumpen der All-in-One-Wasserkühlungen. Beide drehen konstant mit annähernd 2.000 Umdrehungen pro Minute, zu einem störenden Geräuschpegel führt das nicht.

Technische Eckdaten im Überblick

Den neuen Corsair One a100 gibt es nicht nur in einer Ausführung mit AMD Ryzen 9 3950X und Nvidia GeForce RTX 2080 Ti, 32 GB DDR4-3200, einer 1 TB großen NVMe-SSD sowie einer 2 TB großen HDD. Zwei kleinere Ausbaustufen mit Ryzen 9 3900X, Nvidia GeForce RTX 2080 Super und weniger Speicher sind ebenfalls erhältlich.

Der neue Corsair One a100
CS-9020012
(erhältlich)
CS-9020011
(folgt)
CS-9020010
(folgt)
CPU AMD Ryzen 9 3950X
(16K/32T, 105 Watt)
AMD Ryzen 9 3900X
(12K/24T, 105 Watt)
Mainboard Asus ROG Strix X570 Gaming-I
RAM 2 × 16 GB DDR4-3200 18-22-22-42
GPU Nvidia GeForce RTX 2080 Ti Nvidia GeForce RTX 2080 Super
SSD 1 TB Corsair Force MP600
(NVMe, PCIe 4.0)
500 GB Corsair Force MP600
(NVMe, PCIe 4.0)
HDD 2 TB
Kühlung CPU & GPU All-in-One-Wakü
Netzteil Corsair SF600 600 Watt (SFX)
OS Windows 10 Home
UVP 4.619,90 Euro 4.259,90 Euro 3.439,90 Euro

Aufrüstbarkeit

Weil der Corsair One im Kern auf Standardkomponenten setzt, lässt er sich auch aufrüsten. Von der Garantie ist das aber nur teilweise gedeckt. Die Informationsseite zum Upgrade verrät, dass Nutzer lediglich den Arbeits- und den HDD-Massenspeicher im Rahmen der Garantie tauschen und dabei nur auf von Corsair freigegebene Produkte setzen dürfen. Wer das vorhat, soll sich vorab an den Kundenservice wenden. Die online genannten „Upgrade-Kits“ sind nicht mehr aktuell. Mit einem GPU-Upgrade sollten Anwender nicht spekulieren, weil das eine zum Full-Cover-Wasserkühler kompatible Platine voraussetzen würde. Der Hersteller gibt auf den Corsair One zwei Jahre Garantie.

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