Porsche Taycan MJ 2021: DLCs für mehr Fahrkomfort kommen per OTA-Update
Die von zahlreichen Automobilherstellern zuletzt in Aussicht gestellten „DLCs fürs Auto“ sind schon heute keine Zukunftsmusik mehr. Porsches E- und Software-Innovationsträger Taycan bot schon bisher eine optimierte Routenführung gegen Gebühr, ab Oktober gibt es auch kostenpflichtige Fahrkomfortfunktionen als Update Over-the-Air.
Neue DLCs für das Modelljahr 2021
Porsche verpasst dem erst seit Ende 2019 verfügbaren E-Sportwaren Taycan zum Oktober eine erste seichte Aktualisierung, die sowohl die Hardware als auch die Software betrifft. Der Taycan Modelljahr 2021 erhält dabei nicht nur einen optionalen 22-kW-AC-Lader und optional ein farbiges Head-Up-Display, Kunden können auch weitere Funktionen nach dem Kauf gegen Bezahlung via Over-the-Air-Update nachrüsten.
Dazu gehören für alle ab Mitte September bestellten und ab Mitte Oktober an Händler gelieferten Taycan der aktive Spurhalteassistent sowie die Funktion InnoDrive, die das Fahrzeug „selbstständig und sportwagentypisch an die kommenden Gegebenheiten, wie beispielsweise Tempolimits, Kurven, Kreisverkehre, Vorfahrt-Gewähren- und Stopp-Schilder anpasst.“ Beide Funktionen kosten entweder einmalig 808,10 Euro oder im Abo 19,50 Euro monatlich. Auch die so genannte Servolenkung Plus können Käufer per Software-Update nachrüsten beziehungsweise freischalten. Je nach Geschwindigkeit verhält sich die Lenkung daraufhin anders. In diesem Fall betragen die Kosten monatlich 10,72 Euro oder einmalig 398,69 Euro.
Porsche verspricht, dass sich die Funktionen ohne Werkstattaufenthalt nachrüsten lassen, das Update also Over-the-Air erfolgt. Erste Inhaber des E-Sportwagens müssen derzeit trotzdem eine Porsche-Werkstatt aufsuchen, weil ein „Verbund-Update“ für den Taycan des Modelljahres 2020 nicht kabellos über das Mobilfunknetz eingespielt werden kann. Porsche nennt als Grund die Größe und Komplexität der Aktualisierung.
Mit Software Geld verdienen
Automobilhersteller wollen in Zukunft mit Software neue Geschäftsmodelle möglich machen und setzen zu diesem Zweck auf Over-the-Air-Updates. Die Hoffnung: Weil neue Funktionen ohne unliebsamen Werkstattbesuch nachgeladen werden können, werden Kunden auch gegen Gebühr davon Gebrauch machen.
BMW hat im Mai bereits konkret über „DLCs für Autos“ gesprochen und Ford für den Mustang Mach-E ein kostenpflichtiges OTA-Update für das 3. Quartal 2021 in Aussicht gestellt, das den aktiven Fahrassistenten freischaltet. Mercedes-Benz will im Jahr 2024 mit MB.OS die Basis dafür legen, dass Umsatz nicht nur einmalig mit dem Verkauf des Fahrzeuges, sondern im Nachgang auch mit Software erzielt werden kann.