Razer BlackShark V2 im Test: Mikrofon
2/3Das Mikrofon des BlackShark V2 ist wie bereits beschrieben abnehmbar und lässt sich per Schwanenhals positionieren. Die Länge beträgt lediglich 9 cm, womit der Klangaufnehmer nicht bis direkt vor dem Mund reicht. Der Frequenzumfang soll laut Razer 100 Hz bis 10 kHz abdecken.
Auch wenn der Hersteller erneut mit großen Begriffen wie „HyperClear“ um sich wirft, hat das BlackShark V2 hierbei klanglich ebenso wenig zu bieten wie die Treiber. Auffällig ist vor allem der geringe Pegel: Mit einer in der Software eingestellten Lautstärke von 80 Prozent kommen die Testaufnahmen bei normalem Sprechen nicht über -18 dB hinaus. Wird die Aufnahmelautstärke auf 100 Prozent gesetzt, werden Verzerrungen deutlich. Trotz des Popschutzes besitzt das Mikrofon hörbare Probleme mit Plosiv- und Reibelauten. Darüber hinaus gehören gelegentliche Knackser, die sich wie kurze Aussetzer anhören, ebenso zum Klangbild.
Verschlimmbessernde Funktionen
Die in der dazugehörigen Software aktivierbare Mikrofonverstärkung hebt den Eingangspegel zwar noch einmal an, sorgt aber ebenso für weitere Verzerrungen. Lediglich die Mikrofonnormalisierung bringt bei einem Eingangspegel von 80 Prozent einen Mindestanstieg der Aufnahmelautstärke von -10 dB – dann ohne Verzerrungen, dafür aber mit einem geringeren Dynamikumfang.
Die Funktion „Sprachqualität“ ist dagegen irreführend. Hier wird nicht das Gesprochene verbessert, sondern lediglich die tiefen Frequenzen je nach Einstellung mehr oder weniger stark abgeschnitten. Das kann zwar tatsächlich dazu führen, dass die Stimme im Spielgeschehen besser erkennbar ist, hat aber nicht wirklich etwas mit einer aktiven Verbesserung zu tun. Diese Möglichkeit bietet die Software über den Equalizer für das Mikrofon ebenfalls – nur eben nicht auf Knopfdruck.
Das BlackShark V2 verfügt darüber hinaus über eine passive sowie eine aktive Unterdrückung von störenden Geräuschen. Bei ersterer werden nur die aus einem bestimmten Bereich auf das Mikrofon treffende Schallwellen weitergeleitet, alles andere bleibt draußen. Bei der aktiven Methode sollen etwaige Störgeräusche durch einen Algorithmus entfernt werden, was in der Praxis jedoch nicht ohne hörbare Artefakte vonstatten geht. Zudem werden durch die Funktion wichtige Stimmfrequenzen eliminiert und der Pegel sinkt auf nur noch -24 dB.
Hilflos bei Störungen
Bei Störungen gerät das Mikrofon vollends ins Schlingern. So bringen ein Ventilator und eine Tastatur bereits die passive Unterdrückung über ihre Grenzen, sodass auch Verzerrungen in der Stimme die Folgen sind. Die Mikrofonverstärkung sollte in solchen Fällen ebenso wenig genutzt werden wie die Lautstärkenormalisierung. Mit der Funktion „Sprachqualität“ werden die unteren störenden Frequenzen zwar abgeschnitten und die Stimme dadurch, zumindest theoretisch, besser verständlich, die ebenfalls auftretenden Verzerrungen machen aber auch dieses Feature nutzlos. Ebenso sollte es vermieden werden, alle „Optimierungen“ zu aktivieren.
Eine kleine Überraschung hält lediglich die analoge Nutzung bereit, bei der sich die Stimme deutlich voller anhört, Plosivlaute aber auch stärker zur Geltung kommen. Seltsamerweise ist die Stimme hier jedoch trotz Störungen besser zu verstehen.