iPhone 12 und iPhone 12 Pro im Test: Fazit

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Nicolas La Rocco
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Evolution, Revolution, weder noch – oder was genau sind iPhone 12 und iPhone 12 Pro nun? Die neue Generation bringt viele kleine und manche größere Veränderungen mit, die sie zu einem insgesamt bewertet guten Upgrade macht. Es gibt nicht die eine bahnbrechende Neuheit, die das iPhone 12 definiert, vielmehr ist es die Summe der Veränderungen, die die neuen Geräte ausmacht. Das normale iPhone 12 profitiert von den Anpassungen an der Serie sogar noch etwas mehr als das iPhone 12 Pro.

So ist zum Beispiel der Einsatz von OLED-Bildschirmen in Apple-Smartphones allgemein betrachtet nichts Neues, mit dem iPhone 12 bietet der Hersteller die Technik aber erstmals in allen Modellen an. Für das iPhone 12 und später das iPhone 12 mini ist das ein großer Zugewinn, da Apple hervorragend kalibrierte OLED-Displays verbaut, die LCD merklich überlegen sind. Ohne die bisher benötigte Hintergrundbeleuchtung konnte der Konzern die Ränder reduzieren, sodass iPhone 12 und iPhone 12 Pro in diesem Punkt erstmals dasselbe elegante Design bieten.

Ohne den breiten Einsatz von OLED-Bildschirmen wären gewisse Veränderungen an der Kamera gar nicht erst möglich gewesen. Apples Dual- oder Triple-Kamera stellt bei der Fotografie keine Revolution im Vergleich zum iPhone 11 (Pro) dar, da Smart HDR 3 nur in Nuancen Verbesserungen mitbringt und vor allem die Ultraweitwinkelkamera von den Verbesserungen profitiert – dort insbesondere im Nachtmodus. Was Apple aber bei den Videoaufnahmen mit der HDR-Unterstützung abliefert, ist nichts weniger als eine völlig neue Stufe der Qualität. Und eben dieses Erlebnis ist erst durch den Einsatz der OLED-Bildschirme möglich.

Apple iPhone 12 Pro und iPhone 12 im Test
Apple iPhone 12 Pro und iPhone 12 im Test

Besucht man Apples Website, scheint 5G die größte Veränderung am iPhone 12 zu sein. Die Unterstützung eines neuen Mobilfunkstandards ist sicherlich stets eine wichtige Veränderung, nüchtern betrachtet kann das iPhone 12 in diesem Punkt aber nicht mehr als ein mit ähnlicher Technik von Qualcomm bestücktes Android-Smartphone. Zu begrüßen ist Apples breite Unterstützung von zahlreichen 5G- und LTE-Bändern, bei den Bandkombinationen für die DSS-Nutzung gibt es aber noch Potenzial nach oben. Außerdem fehlt derzeit noch Dual-SIM, sobald 5G aktiviert ist. Erwähnenswert sind auch Apples Energiesparmaßnahmen für 5G, die gemessen an den Standardeinstellungen sinnvoll erscheinen. Akkusorgen gab es im Testzeitraum von rund einer Woche nie, doch für mehr als einen guten Durchschnitt sind die etwas kleineren Akkus nicht geeignet.

Auf technischer Seite soll der neue A14 Bionic aus 5-nm-Fertigung nicht unerwähnt bleiben. Apple liefert rund 20 Prozent mehr CPU- und etwa 10 Prozent mehr GPU-Leistung im Vergleich zum A13 Bionic ab. Die höhere Performance geht mit deutlich höheren Taktraten einher, die allerdings nur punktuell anliegen, bevor der Chip zugunsten der Effizienz die Leistung reduziert. Vollends überzeugend ist der Auftritt des A14 Bionic aufgrund des teils sprunghaften Verhaltens nicht, die Leistung bleibt aber stets weit über der der Android-Konkurrenz.

Unterm Strich betrachtet kommt das iPhone 12 einer kleinen Revolution im Vergleich zum iPhone 11 gleich, da es beim Display und damit auch beim Design deutlich zum Pro-Modell aufschließt. Das iPhone 12 Pro wiederum ist eine klare Evolution im Vergleich zum iPhone 11 Pro, hier stechen primär das neue Design und die Anpassungen an der Kamera auch bei HDR hervor.

Abgesehen von der unterschiedlichen Materialwahl für das Gehäuse ist es dann auch die Kamera, die den größten Unterschied zwischen iPhone 12 und iPhone 12 Pro macht. Für die meisten Interessenten an der neuen iPhone-Generation dürfte das normale iPhone 12 ein mehr als adäquates Smartphone darstellen. Vor allem für Wechsler der vorletzten Generation, also iPhone XS und XR, oder von noch älteren Geräten ist der Umstieg empfehlenswert. Nur wer das Teleobjektiv, die Option auf 4K60 HDR und später das Bildformat ProRAW unbedingt benötigt, ist mit dem iPhone 12 Pro besser beraten.

Apple iPhone 12 (256 GB)
30.10.2020
  • Sehr gut abgestimmtes OLED-Display
  • Hervorragende HDR-Videoqualität (4K30)
  • Sehr gute Hauptkamera
  • Deutlich bessere Ultraweitwinkelkamera
  • Extrem schneller A14 Bionic
  • 5G auf vielen Frequenzbändern
  • Konnektivität inklusive Wi-Fi 6 und U1
  • Sehr gute Stereo-Lautsprecher
  • IP68-Schutz bis 6 m Tiefe
  • Exzellente Verarbeitung
  • iOS-Updates für viele Jahre
  • MagSafe zeigt Potenzial für Zukunft
  • Dual-SIM nur ohne 5G
  • Gewisse Band-Inkompatibilitäten
  • Display in Helligkeit eingeschränkt
  • A14 zeigt teils sprunghaftes Verhalten
Apple iPhone 12 Pro (512 GB)
30.10.2020
  • Sehr gut abgestimmtes OLED-Display
  • Hervorragende HDR-Videoqualität (4K60)
  • Sehr gute Hauptkamera
  • Deutlich bessere Ultraweitwinkelkamera
  • Extrem schneller A14 Bionic
  • 5G auf vielen Frequenzbändern
  • Konnektivität inklusive Wi-Fi 6 und U1
  • Sehr gute Stereo-Lautsprecher
  • IP68-Schutz bis 6 m Tiefe
  • Exzellente Verarbeitung
  • iOS-Updates für viele Jahre
  • MagSafe zeigt Potenzial für Zukunft
  • Verzicht auf ProMotion-Display
  • Dual-SIM nur ohne 5G
  • Gewisse Band-Inkompatibilitäten
  • A14 zeigt teils sprunghaftes Verhalten

ComputerBase wurden das iPhone 12 und iPhone 12 Pro leihweise von Apple zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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