Aukey EP-N5 im Test: Klang, ANC, Telefonie, Latenz und Fazit
2/2Guter, klarer Klang mit betonten Höhen
60 Euro teure ANC-In-Ear-Kopfhörer: Da kann der Klang ja nichts taugen, oder? Doch! Der Klang der Aukey EP-N5 ist, gerade in Relation zum Preis, gut. Er überrascht dennoch, denn der Hersteller setzt nicht auf einen übermäßigen Bass, der alles andere überdeckt, wie man es bei günstigen Kopfhörern häufig findet. Stattdessen ist das detaillierte und differenzierte Klangbild eher hell abgestimmt und betont die Höhen – mitunter etwas zu sehr, so dass in manchen Titeln die Mitten und Bässe zu sehr in den Hintergrund rücken.
Dennoch können die EP-N5 auch Bass und das sogar sehr gut, denn tiefe Bässe werden selbst bei leiser Lautstärke ausgespielt, wo viele andere Modelle schon Probleme bekommen. Der Bass kann zudem druckvoll agieren und ist ebenfalls gut von den anderen Frequenzen getrennt.
Die Mitten sorgen für eine hohe Verständlichkeit beim Gesang und sind neutral gehalten. Die Dynamik ist gut.
Die betonten Höhen kreischen auch bei hoher Lautstärke nicht und werden nicht unangenehm hart. Insgesamt ist der Klang der Aukey EP-N5 somit für viele Genres geeignet, pure Bass-Fetischisten werden jedoch etwas zu wenig Befriedigung finden.
Und was leistet ANC bei diesem Preis?
Wenn schon nicht beim Klang, dann versagen die Aukey EP-N5 für 60 Euro aber doch ganz sicher wenigstens bei der aktiven Geräuschunterdrückung, mag man sich nun denken. Doch auch hier denkt man zu kurz, denn Aukey überrascht auch beim ANC.
Das ANC der EP-N5 weist zwar ein leises Grundrauschen auf, sobald es aktiviert wird, ist aber nur in stiller Umgebung ohne Musikwiedergabe oder bei Podcasts wahrnehmbar. Bei der Musikwiedergabe fällt es nicht störend ins Gewicht.
Angesichts des Preises liefert das ANC der Aukey EP-N5 eine sehr solide Leistung ab. Mit deutlich teureren Umsetzungen etwa bei den Sony WF-1000XM3 (Test), den Sennheiser Momentum True Wireless 2 (Test) oder den Apple AirPods Pro (Test) kann Aukey nicht ganz mithalten und bietet auch keinerlei Anpassungsmöglichkeiten. Dennoch ist die Leistung sehr respektabel, da nicht nur tiefes Brummen gedämpft wird, sondern auch Umgebungsgeräusche allgemein deutlich reduziert werden.
Da das ANC zudem die Bässe etwas verstärkt, statt diese noch weiter zu reduzieren, kann man auch klanglich beruhigt auf ANC setzen.
Das ANC der Aukey EP-N5 ist allerdings windanfällig. Eine Einstellung, die gezielt hierauf reagiert, gibt es anders als etwa bei Sony mit den WF-1000XM3 (Test) nicht.
Nur für gelegentliche Telefonie geeignet
Bei der Telefonie wird die eigene Stimme durch die EP-N5 etwas zu hell und überzeichnet dargeboten. Zudem sind das klassische Bluetooth-Rauschen und eine starke Filterung zu hören, die die Stimme blechern werden lässt und teilweise abschneidet. So werden zwar auch Hintergrundgeräusche entfernt, aber Aukey schießt hier klar übers Ziel hinaus. Die EP-N5 sollten deshalb nur für gelegentliche Telefonate eingesetzt werden.
Normale Latenz
Auch bei den Latenzen leisten sich die Aukey EP-N5 keinen Aussetzer und liefern mit 160 bis 180 ms sowohl unter Android als auch iOS normale Werte für AAC. Das ANC wirkt sich nicht negativ auf die Latenz aus. Videos können mit den In-Ear-Kopfhörern somit problemlos angesehen werden.
In-Ear-Kopfhörer | Latenz |
---|---|
Aukey EP-N5 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Belkin Soundform True Wireless | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser CX 400BT True Wireless | 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC) |
LG Tone Free FN6 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Teufel Airy True Wireless | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds Live | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
EarFun Air | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WF-SP800N | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
JBL Live 300TWS | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Google Pixel Buds (2. Gen.) | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WF-XB700 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Adidas RPD-01 | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Skullcandy Sesh Evo | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Skullcandy Indy Fuel | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Mpow M9 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit X2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit Dot 2 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Audio-Technica ATH-CK3TW | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC) |
iFrogz Airtime Sport | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Reflect Flow | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Tune220TWS | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds 3i | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Honor Magic Earbuds | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker SoundCore Liberty Air 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Sony WF-1000XM3 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser Momentum True Wireless 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds+ | 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone) |
Bose SoundSport Free | 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android) |
Jabra Elite Active 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Padmate PaMu Slide | 160–180 ms (iOS/Android, aptX) |
Jabra Elite 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Apple AirPods Pro | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Sennheiser Momentum True Wireless | 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
EarFun Free (2. Gen.) | 160–180 ms |
EarFun Free | 160–180 ms |
Yobybo Card20 | 160–180 ms |
Apple AirPods (2. Gen.) | 160–180 ms |
Huawei FreeBuds 3 | 60–80 ms |
Razer Hammerhead | 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms |
Creative Outlier Gold | 160 ms |
Anker Soundcore Liberty 2 Pro | 60–80 ms |
Cambridge Audio Melomania 1 | 180 ms |
Xiaomi Redmi AirDots | 160–180 ms |
Jaybird Vista | 160 ms |
Skullcandy Indy | 160–180 ms |
Skullcandy Sesh | 160–180 ms |
TaoTronics SoundLiberty 53 | 200 ms |
Fazit
Das ANC für 60 Euro überzeugt
Zu einem Preis von rund 60 Euro für die Aukey EP-N5 über Amazon*, dem einzigen Vertriebskanal des Herstellers, kann man bedenkenlos zugreifen. Die kabellosen In-Ear-Kopfhörer bieten einen guten Klang, der zwar die Höhen zu sehr betont, aber detailliert und klar ist, und ein ANC, das insbesondere gemessen am Preis überzeugt. Es filtert Umgebungsgeräusche gut und weist nur ein leichtes Rauschen auf. Zusammen mit der soliden Verarbeitung – auch wenn das Kunststoff der Ohrhörer keine haptischen Freudensprünge auslöst –, der IPX5-Zertifizierung, der guten Akkulaufzeit und dem sehr angenehmen Tragegefühl spricht nichts Gravierendes gegen die Aukey EP-N5 als Allrounder-In-Ears für den Alltag.
Sie bieten aber nicht alles
Die Aukey EP-N5 bieten dennoch vieles nicht, nämlich keine App, keinen Transparenzmodus, keinen festen Halt beim Sport und kein automatisches Pausieren. Doch darüber möchte, kann und muss man angesichts des Preises und allein aufgrund des gebotenen ANCs hinwegsehen.
Die Bewertungen auf Amazon liegen richtig
Insofern ist auch die Resonanz auf Amazon, die den Aukey EP-N5 4,7 Sterne bei über 3.000 Bewertungen zuspricht, zu Recht derart positiv. Wenn man nicht alle Funktionen benötigt, die kabellose In-Ears heutzutage bieten können, und über die etwas zu betonten Höhen hinwegsehen kann, macht man mit den Aukey EP-N5 für 60 Euro* absolut nichts falsch. Deshalb haben sie sich unter Berücksichtigung des Preises auch die ComputerBase-Empfehlung verdient.
- Gutes ANC
- Guter Klang
- Gute Akkulaufzeit
- IPX5-Zertifizierung
- Sehr angenehmes Tragegefühl
- Kein Transparenzmodus
- Keine optionale App für Updates und Anpassungen
- Einzelnutzung nur mit rechtem Ohrhörer
- Nur eingeschränkt für Sport geeignet
ComputerBase hat die EP-N5 leihweise von Aukey zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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